Neue Nordwand – Jubiläumsweg 150 - Klagenfurter Spitze

Klettern
Mittel
(1)

Toureninfo

Blick ins Bärental
Diff.
Schwierigkeit 6+
5 obl.
Absicherung
AbsicherungSehr gut
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 280 m  /  1000 Hm
4:00 Std.  /  8:00 Std.
AusrichtungNord
AusrichtungNord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 2:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Berg:
Klagenfurterspitze  (2103 m)
Charakter:

Die Tour "Neue Nordwand-Jubiläumsweg 150" (150 Jahre AV Klagenfurt) ist als Plaisirroute eingerichtet. Es soll an dieser Stelle der Hut von unseren Altmeistern gezogen werden, welche den Großteil der Tour 1959 erstbegangen haben. Es wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass durch das Einrichten der Tour mit Bohrhaken, das alpine Erbe nicht ignoriert werden, sondern vielmehr auf die Leistungen, der Altmeister hingewiesen werden soll. Insofern stellt die Route eine Variante zur Nordflanke zum Nordostgrat, RdNr 518, AV Führer Karawanken, 1.Auflage dar.

Alle 3 schwierigen Stellen können auch A0 im Schwierigkeitsgrad UIAA V geklettert werden. Dieser Grad sollte allerdings sicher beherrscht werden. Die Stände wurden möglichst sicher vor Steinschlag eingerichtet und sind Kettenstände. Der brüchige Karawankenfels ist nur in der 2.SL zu finden, ansonsten ist die Tour, alpines Grundverständnis vorausgesetzt, in überraschend gutem Fels. Die Routenführung ist derart gewählt, dass eine Gefährdung anderer Seilschaften (auch Kaminreihe) minimiert ist. Alle BH sind gut sichtbar, das Orientieren sollte problemlos sein. Ein Tipp für mutige Kletterer, die gute Absicherung mit alpinem Erlebnis kombiniert haben wollen.

Anmerkung zum Abseilen über die Route: Es ist möglich, allerdings nur erfahrenen Alpinisten zu empfehlen. Vor allem das teilweise gestufte Gelände macht das Abseilen nicht unbedingt angenehm. Siehe vor allem Anmerkung zu 2.Seillänge.

Genaue Routenbeschreibung:

siehe Topo!

1.SL: den kurzen Kamin ca. 5m hoch, rechts raus, dann wieder links um die Kante und weiter gerade hoch.

2.SL: 5m hoch, dann rechts vorbei am Block mit BH (Gehgelände) und weiter gerade hoch über Schrofen. In der schrofigen Verschneidung leicht nach links, dann rechts auf die kurze Rampe unter Wandl zu Stand. Beim Abseilen unbedingt als Abseil-Erster den Bohrhaken beim markanten Block einhängen (Exe) und das Seilende im Stand unterhalb fixieren (Der „erprobte“ Pendelsturz war nicht lustig.).

3.SL: rechts um das Wandl dann leicht links hoch an der linken Begrenzung des „Lärchenwandls“ und zum feinen Doppelriss gerade hoch. Über den Doppelriss (6+/5A0) ca. 8m bis auf Absatz und dann weiter gerade bis Stand.

4.SL: Rechts zur Kante und dann über das gestufte Gelände entlang des Rückens hoch.

5.SL: Weiter gerade hoch, dann bei Bohrhaken in senkrechter Platte links herum. Weiter in die Bilderbuchverschneidung schräg nach links zum Stand links im Verschneidungsgrund.

6.SL: ca. 5m entlang der Verschneidung bis Bohrhaken (Verlängern!!), danach scharf nach links bis zur Kante (ausgesetzt, 2.Bohrhaken verlängern), dort hoch und die Wand (6/5A0) bis auf den luftigen Panoramastand (gesamte Route einsehbar).

7.SL: nach links queren und dann untergriffig über das Minidach die Platte hoch (6/5A0). Den letzten kurzen Ausstiegsboulder hoch in leichtes Gelände und noch ca. 20m in die Rinne zum letzten Stand.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

GroßteilErwin Egger mit Rudolf Prugger 1959. Eingerichtet von unten durch Jürgen Vospernik, Ulf Remp und Pascal Sadjina im Juli/August 2022 nach Vorerkundung durch Gerald Schumer, Ulf Remp und Kevin Leopold 2020.

Seillänge: 

2 x 50 m

Expressschlingen: 

10

Ausrüstung:

Kletterausrüstung, 11 Expressen, davon mindestens 6 verlängerbare Expressen,

Bemerkung zu den Versicherungen:

Plaisir; alle schwierigen Stellen sind durch BH auf 5 A0 entschärft; alle Stände sind Kettenstände.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

 Alle 3 schwierigen Stellen können auch A0 im Schwierigkeitsgrad UIAA V geklettert werden. Dieser Grad sollte allerdings sicher beherrscht werden.

Zustieg zur Wand:

Vom Parkplatz Im Winkel (1152m) folgt man der Forststraße, die zur Klagenfurter Hütte führt. In einer Kehre auf ca. 1500 m Seehöhe, markant durch einen Steinblock samt Sitzbank und einer Wegtafel, die zum Einstieg des Hochstuhl- Klettersteigs führt, biegt man ins schottrige Hochstuhlkar ein. Über nur schwach ausgeprägte Steigspuren über Blöcke weiter in östliche Richtung, bis man in Falllinie des Einstiegs gelangt. Nun steil hinauf bis zum Einstieg. Die Route befindet sich etwa 30 Meter links der Kaminreihe (Steinmann unter glatter Platte mit Pfeil nach oben).

Höhe Einstieg: 

1700 m

Abstieg:

Variante 1: Abstieg via Ostdachl: Vom Gipfel steigt man wieder über die Felsstufen zurück zum Ostdachl. Nun in ostsüdöstlicher Richtung über Steigspuren und mit Steinmännern markiert absteigen, je tiefer man gelangt, desto besser werden die Steigspuren. Man erreicht die Klagenfurter Scharte. Jetzt nach Süden auf die slowenische Seite absteigen, bis man auf den markierten Normalweg zum Hochstuhl gelangt. In nordöstlicher Richtung zur Gamsgrube und weiter zur Klagenfurter Hütte. Über die Forststraße zurück zum Parkplatz. (Variante von der Klagenfurter Scharte: Von hier kann man einen Schnellabstieg in nördlicher Richtung über die Edelweißrinne machen. Man gelangt ins östliche Hochstuhlkar. Über dieseszurück zur Forststraße.)

Variante 2: Abstieg via Westgrat: Vom Gipfel der Klagenfurter Spitze in westlicher Richtung über die Marthaspitze (2116m) zur Hochstuhlscharte (2020m). Der Gratlänge beträgt ca. 300 Meter, die Schwierigkeiten sind überwiegend im II. Grad, Stellen III. Voraussetzung ist das seilfreie Gehen in Teils brüchigem Gelände sowie gute Wegfindung. Teilweise sind Haken vorhanden. Von der Hochstuhlscharte steigt man nun in nördlicher Richtung über die Johannsenrinne ins Hochstuhlkar ab. Weiter zur Forststraße und über diese zurück zum Parkplatz. Die Abstiegsvariante über den Westgrat ist mit Sicherheit anspruchsvoller, rundet das Gesamterlebnis aber alpiner ab.

Bemerkungen:

Infostand: 

11.08.2022

Autor: 

Hannes Haberl

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Von Feistritz den Wegweisern auf einer schmalen asphaltierten Straße ins Bärental folgen bis zum Winterparkplatz bei der Stouhütte (960m). Von hier weiter über die Forststraße zum Sommerparkplatz Im Winkel (1152m).

Talort / Höhe:

Feistritz i. Rosental  - 549 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Sommerparkplatz Stouhütte  - 1152 m

Bilder (10)

Übersicht Klagenfurter Spitze Nordwand mit den Routen "Neue Nordwand" und "Kaminreihe"
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										Foto: Hannes Haberl

Übersicht Klagenfurter Spitze Nordwand mit den Routen "Neue Nordwand" und "Kaminreihe" , Foto: Hannes Haberl

Neue Nordwand – Jubiläumsweg 150 - Klagenfurter Spitze
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										Foto: Hannes Haberl

Neue Nordwand – Jubiläumsweg 150 - Klagenfurter Spitze , Foto: Hannes Haberl

Überraschend guter Fels
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										Foto: Hannes Haberl

Überraschend guter Fels , Foto: Hannes Haberl

Neue Nordwand – Jubiläumsweg 150 - Klagenfurter Spitze
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										Foto: Hannes Haberl

Neue Nordwand – Jubiläumsweg 150 - Klagenfurter Spitze , Foto: Hannes Haberl

Tiefblick
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										Foto: Hannes Haberl

Tiefblick , Foto: Hannes Haberl

Kettenstände
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										Foto: Hannes Haberl

Kettenstände , Foto: Hannes Haberl

Neue Nordwand – Jubiläumsweg 150 - Klagenfurter Spitze
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										Foto: Hannes Haberl

Neue Nordwand – Jubiläumsweg 150 - Klagenfurter Spitze , Foto: Hannes Haberl

Man at work
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										Foto: Hannes Haberl

Man at work , Foto: Hannes Haberl

Blick ins Bärental
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										Foto: Hannes Haberl

Blick ins Bärental , Foto: Hannes Haberl

Kein Karawankengold in Sicht
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										Foto: Hannes Haberl

Kein Karawankengold in Sicht , Foto: Hannes Haberl

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