Der Klettergarten Hohe Wand bei Wr. Neustadt Der Klettergarten Hohe Wand bei Wr. Neustadt
13 August 2010

Kletterrouten mit Nazi Namen in Schweden und Österr.

In Schweden erhitzen Kletterrouten-Namen wie "Hitler" und "Himmler" die Gemüter und auch in Österreich finden sich Routennamen mit zweifelhaften Hintergrund....

Auf einem Kletterfelsen nahe bei Stockholm befinden sich offenbar seit Jahren Routen mit Bezeichnungen wie "Himmler", "Kristallnacht", "Zyklon B" oder "Drittes Reich". Laut einem Bericht der Tageszeitung "Dagens Nyheter" sind diese Routen auch in einem offiziellen Kletterführer für die Region Stockholm vermerkt.

An die breite Öffentlichkeit gebracht wurde die Angelegenheit von der Historikerin und Hobbykletterin Cordelia Hess, die gegenüber "Dagens Nyheter" erklärte, es sei ihr unwohl gewesen, Kletterer Sätze wie "Ich mach jetzt die Kristallnacht" sagen zu hören. Dies sei eine "Banalisierung" der Judenvernichtung und untergrabe den Respekt für die Opfer des Holocaust, so Hess.

Kletterverband: "Eine Prise Humor"

Vertreter des schwedischen Kletterverbandes und der Herausgeber des Kletterführers für die Region Stockholm, Mikael Widerberg, fanden indes wenig Anstößiges an den einschlägigen Routennamen. Widerberg zufolge sind die Bezeichnungen "mit einer Prise Humor" zu verstehen.

Es handle sich um "interne Scherze" unter Kletterkameraden. Widerberg gab an, selbst eine Kletterroute im Jahr 2001 "Ein kleiner Hitler" getauft zu haben. Er habe damit ausdrücken wollen, dass die Route besonders schwierig und unangenehm zu bewältigen gewesen sei. Das "Forum für lebende Geschichte" forderte indes im Einklang mit Historikerin Hess eine Umbenennung der Routen.

Link zu den Touren in Gaseborg

Naziwege auch in Österreich?

In Österreich sind z.B. die nach ihrem Erstbegeher Eduard Pichl benannten Wege, der Pichlweg in der Dachstein-Südwand (Erstbegehung durch E. Pichl, F. Gams und F. Zimmer im Juli 1901) und der Pichlweg in der Planspitze-Nordwand (Erstbegehung durch E. Pichl und F. Panzer im Juni 1900) im Gesäuse bekannt.

Eduard Pichl war ein großer Bergsteiger, setzte sich aber auch ganz massiv für die Durchsetzung des Arierparagraphen im Deutschen und Österreichischen Alpenverein ein.

Die Touren tragen noch heute seinen Namen und niemand scheint sich daran zu stoßen. Anders war das bei den Schutzhütten - die Eduard Pichl Hütte in den Karnischen Alpen heißt seit 2002 wieder wie früher Wolayerseehütte...

Tourennamen in Niederösterreichischen Klettergärten

Laut einem Beitrag in unserem Forum gibt es bei uns auch Tourennamen, die in diese Richtung gehen. Es sind meist zwar keine eindeutigen Nazibegriffe, aber doch sehr in der Nähe angesiedelt, an den Nazijargon erinnernd, vieles aus der germanischen Mythologie entlehnte Begriffe.

Eine Auswahl

Neue deutsche Härte (Hohe Wand)

Heimaterde

Walkürenritt

Philipp + FlammSTURM

Totenburg

Ewiges Reich

Von Thronstahl

Herrscherpfeiler

Sturmkaiser

Riefenstahl

Antreten zum Verrecken

Ästhetische Mobilmachung

Deutsch Nepal

Besatzerfrass

Bunker Schnucki

Panzerdivision Marduk

Pummerin Muezzin

Marsch in blutgen Stiefeln

Heiliger Brand

Kristalltag

Black Metal ist Krieg

Priester der Gewalt

Das Auge Satans

Swastikaar (auch wenn ein swastika ein Glückszeichen bei den Hindus ist, ist der transportierte Code eindeutig, einfach swastika googlen)

Leichenzug

Galgenberg

Fahnenträger

Wappenbund

Der Große Betrug des Friedens

Weltenbrand

Schattenkrieg

Flammentod

Ahnenkult

Totenheer

Bellum Sacrum Bellum

Heldentum

Nordreich

Leibstandarte Luzifer

Diener der alten Ordnung

Volkssport

Germansk

Heil der Eiche

Blutvergießen

Es gab auch seinen der Öffentlichkeit, Alpinen Vereine und Buchhänder Reaktionen



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