Der Apex Climb 25 liegt perfekt am Rücken an, der Kopf ist frei. Der Apex Climb 25 liegt perfekt am Rücken an, der Kopf ist frei.
17 Februar 2018

Test Kletterrucksack Apex Climb 25 - Salewa

Salewa bringt mit dem Apex Climb 25 den perfekten Kletterrucksack auf den Markt. Wir haben uns das Vorserienmodell über ein halbes Jahr lang intensiv angesehen – und sind begeistert!

Kletterrucksäcke gibt es wie Sand am Meer, deshalb waren wir anfangs nicht sonderlich überrascht, dass Salewa im Sommer 2017 einen Rucksack für die Saison ab 2018 in Alpbach vorstellte. Doch bei genauerem Hinsehen (besser gesagt Angreifen und Schultern) fiel sofort auf: Das Ding könnte etwas werden! Es kostete uns zwar etwas Überredungskunst, aber dank Egon R. vom Salewa Hauptquartier konnten wir dann doch ein Mustermodell für einen Langzeittest ausfassen - so war der Apex Climb 25 unser kleiner Lastesel für ein halbes, aber sehr intensives Kletterjahr.

Warum der Apex Climb 25 uns so gefällt ist leicht erklärt: Er ist simpel ausgeführt, hat wenig Schnickschnack und es ist alles auf das wesentliche beschränkt. Beim Apex Climb 25 ist das Wort „Sack“ recht zutreffend, der Toploader mit Rollverschluss ist im offenen Zustand einem Müllsack nicht unähnlich - man stopft einfach alles oben hinein, zusätzlich gibt es nur ein wirklich gut positioniertes und nicht zu kleines Fach für Schlüssel etc. (in das man auch ohne den Rucksack aufzurollen greifen kann). Innen gibt es dann noch ein loses „Abteil“ für Sachen, die man schneller und gezielter erreichen möchte (Fingertabe etc…).

Gut gemachte Schulterträger, gepolsterter Rücken und Schnellzugriff

Das Gute an diesen Sack ist, dass man ihn mit einem sehr gut gemachten Trägersystem und einem doch ein wenig gepolsterten Rücken (damit man nicht jeden Friend oder Karabiner durch spürt) sehr gut Schulter kann. Je nach mitgeführter Materialmenge lässt sich der Apex Climb 25 mit den oberen zwei Rollverschlussschnallen sehr gut komprimieren. So hat man z.B. bei einer drei-Seillängentour in Arco kein störendes Gefühl am Rücken und die Zustiegsschuhe, die Regenjacke und die Trinkflasche sind ideal verstaut.

Ein wirkliches Highlight ist der Vertikalzipp an der Seite, damit ist es dem Kletterpartner möglich auf das Hauptfach zuzugreifen, ohne dass der andere den Rucksack vom Rücken nehmen muss. Wenn man einmal etwas mehr ins Schwitzen kommt, ist der Pulli also schnell im Rucksack verstaut. Oberhalb des Rollverschlusses gibt es noch einen separaten Spannverschluss, den man neben der Kompression des Rucksackes auch zur Befestigung des Seils oben auf dem Rucksack (oberhalb des Rollenelementes) verwenden kann. Wenn der Rucksack mal voll wird (das Seil z.B. auch im Rucksack Platz findet), schließt man oben mit dem Helm ab und verschließt den Apex Climb 25 ohne das Einrollen mit den Verzurrschnallen.

Futuristisch ist das Trägersystem – es ähnelt etwas einen Scherenschnitt, ist luftig, aber doch sehr angenehm anliegend und macht einen soliden Eindruck. Die Split Shoulder Straps (Schulterträger) wurden vom erfolgreichen Ultra Train Modell aus dem Trailrunningbereich übernommen. Den Brustgurt kann man auf zwei Positionen (hoch oder tief) einstellen, was ausreichend ist. Die Schultergurte sind aufgrund der „Scherenschnittform“ richtig schön breit, so ist das entspannte Tragen bei vollem Rucksack auch kein Problem. Den dünnen Beckengurt kann man beim Klettern im Rückenteil verstauen (wir haben den Beckengrut nur selten in Verwendung, da sich der Apex Climb 25 nur mit Brustgurt - tiefe Stufe - auch sehr gut trägt).

Der Apex Climb 25 ist nicht unterzukriegen….

Der Rucksack macht, und das hat uns verwundert, einen sehr soliden Eindruck und hat bis dato sämtliche Torturen (Kamin, enge Rissrinne, Verschneidung bei der man sich mit dem Rücken anlehnen muss etc.) ohne Schrammen überstanden - andere Modelle der Konkurrenz gingen da schon deutlich früher K.O.. Im Vergleich zu den Trailrunning Modellen wurde beim Apex Climb ein etwas dickeres Rucksackmaterial genommen und das war die richtige Entscheidung (lieber ein paar wenige Gramm mehr als bei der zweiten Tour schon kaputt).

Wir könnten jetzt noch länger über diverse Erlebnisse mit dem Apex Climb 25 schreiben, das braucht es aber nicht, da das Teil unserer Meinung nach der aktuell beste Kletterrucksack auf dem Markt ist. Das Volumen von 25 Litern ist nicht zu klein angetragen (da gibt es 30 Liter Rucksäcke in die weniger rein geht) – man bekommt sehr viel rein, kann aber bei wenig Inhalt den Apex Climb 25 auch gut komprimieren. Der Rucksack sitzt gut am Rücken und hat klug angeordnete Schnallen und Fächer. Egal ob bei kurzen Mehrseillängenrouten oder in der großen Dolomiten Wand – der Apex Climb macht seine Job richtig gut.

Fazit bergsteigen.com: Salewa ist mit dem Apex Climb 25 ein richtig guter Kletterrucksack gelungen. Leicht, funktionell, angenehm zu tragen und sehr robust – mehr kann man von einem Kletterrucksack nicht verlangen. Das Teil ist wirklich top!

Apex Climb 25

Füllmenge: 25 Liter

Größe: ca. 47 x 18 x 25 cm

Features: 2 x Pickelbefestigung, Deckeltasche, Hauptfach mit kleinem Zusatzfach

Farben: grau/schwarz und grün/gelb

Gewicht: 563 g

Preis: rd. 120 Euro

Anmerkung April 2018: Wir haben uns jetzt auch das Serienmodell des Apex Climb 25 etwas genauer angeschaut. An diesem wurden nur kleine, allesamt positive Veränderungen vorgenommen: Schlüsselfixierung im Zippfach, die beiden Verschlussbänder des Rucksackes sind variabler, die Trinksystemöffnung jetzt rechts (beim Vorserienmodell links) und man kann den Trinkschlauch am Schulterträger fixieren.

Webtipp: Salewa



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