Brunegghorn NO-Wand

 
Eisklettern
 
Mittel
 
Schwierigkeit
60°
Höhe Einstieg Höhe Einstieg
3620 m
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
220 m  /  2010 Hm
2:00 Std.  /  9:30 Std.
Ausrichtung Ausrichtung
Nordost
Zustiegszeit Zustiegszeit
4:00 Std.
Abstiegzeit Abstiegzeit
3:30 Std.
Kondition
3 / 5
Kraft
3 / 5
Erfahrung
3 / 5
Landschaft
3 / 5
 
 
Beste Jahreszeit
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dec
 
 

Tourenbeschreibung

Land / Regionen / Gebirge:
Schweiz / Vallais / Walliser Alpen
Charakter:

Relativ kurze, aber steile Eiswand, die nach oben hin immer steiller wird. Vom Visper- und Mattertal her sehr eindrucksvoll anzusehen. Bis in den Frühsommer hinein findet die Wand stets ihre Begeher, doch kann man bei ihr kaum von einer "Modetour" sprechen. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Wand nach schneearmen Perioden im obersten Teil, später auch in Einstiegsnähe zur baldigen Ausaperung neigt, was eine Begehung nicht empfehlenswert macht. Besonders die Steinschlaggefahr ist dann drastisch erhöht. Zu- und Abstieg sind dagegen mit keinen nennenswerten technischen Schwierigkeiten verbunden.

Genaue Routenbeschreibung:

Der Einstieg in die Wand beginnt auf etwa 3620 Meter mit der Überschreitung des Bergschrunds, dessen Überwindung bei ungünstigen Verhältnissen problematisch sein kann. In der Folge empfiehlt sich ein Aufstieg etwas links der oberhalb sichtbaren Gipfelfelsen, um etwaiger Steinschlaggefahr vorzubeugen. Anfangs in einer Neigung von 45 bis 50 Grad steilt sich die Wand im oberen Drittel zu etwa 55 Grad auf, während die letzten 40/50 Meter an die 60 Grad steil sind. Aufgrund der zunehmenden Ausaperung ist ein Aufstieg in direkter Gipfelfalllinie nur mehr selten möglich. Eher empfiehlt es sich, als Ausstieg den obersten Teil des Nordostgrates anzuvisieren, der dann etwa 30/40 Meter links des Brunegghorngipfels erreicht wird. Sollte der letzte steile Teil der Eiswand besonders widrige Verhältnisse aufweisen, so besteht noch die Möglichkeit, die Wand nach links auf den NO-Grat zu verlassen. In diesem Falle ist aber besondere Vorsicht auf Steinschlag angebracht. Auf den letzten Metern des NO-Grates ist bei entsprechender Schneelage außerdem noch auf gefährliche Wächten gegen Südosten zu achten.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Emilie R. Blanchet, Kaspar Mooser, 14. August 1925

Ausrüstung:

Gletscherausrüstung, Seil (50 m), Eisgeräte, Eisschrauben

Absicherung: 
Alpin
Zustieg zur Wand:

Prinzipiell ist der Zustieg zur Wand von der Turtmannhütte und von der Topalihütte möglich. Da die Überwindung des Abbergeisbruches zuweilen recht heikel sein kann, wird hier der Zustieg von der Turtmannhütte beschrieben. Von der Turtmannhütte auf bezeichnetem Weg zum sogenannten "Gässi" und auf demselben Weg (rot-weiße Markierungen) weiter in Richtung Südosten auf das Schöllijoch zu. Auf ca. 2900 Meter zweigt man von diesem Weg aber nach rechts ab (Wegspuren, Steinmänner!), wo man die unteren Reste eines deutlich sichtbaren Schneefeldes erreicht. Auf diesem bald schräg rechts aufwärts (zumeist Spuren), um den dahinter liegenden Brunegggletscher auf ca. 2940 m zu erreichen. Im linken Teil (von unten gesehen) des Gletschers aufwärts (meist Trasse) zum Bruneggjoch auf 3365 m. Die Felsen am Joch werden an günstiger Stelle überschritten (I), woraufhin man auf etwa 3400 Meter den jenseitigen Abberggletscher erreicht. Ab hier nimmt man am besten den kürzest möglichen Weg unter die Brunegghorn NO-Wand, der zuletzt recht steil zum Bergschrund auf 3620 Meter leitet.

Höhe Einstieg: 

3620 m

Abstieg:

Vom Brunegghorngipfel anfangs dem SW-Grat in Richtung auf das Joch P. 3649 m folgend, wobei man sich immer in genügend weitem Abstand zum SW-Grat halten sollte (große Wächten!). Etwa in Höhe des besagten Jochs geht es dann in Richtung Nordwesten weiter, wobei insbesondere auf eine ca. 100 Meter hohe Spaltenzone zwischen 3640 und 3540 Meter zu achten ist. Nach Überwindung derselben hält man sich am besten auf das Bruneggjoch zu, das ohne nennenswerte Spaltengefahr erreicht wird. Ab hier wieder den Aufstiegsweg zur Turtmannhütte.

Kartenmaterial:

Landeskarte der Schweiz Nr. 1328 (Randa), Nr. 1308 (St. Nikolaus), ferner Nr. 1307 (Vissoie)

Bemerkungen:

Turtmannhütte oft voll belegt. Entweder telefonisch vorbestellen (027/9321455) oder Zelt in Hüttennähe aufbauen (mehrere bequeme Möglichkeiten).

Zustieg zur Turtmannhütte (ca. 1:45 Stunden): Mit dem Auto bis zum Ende der asphaltierten Straße im Turtmanntal (hier Parkplatz, kein Linienbus!). Dann am bezeichneten Weg (Forststraße) zum Stausee (ca. 2300 Meter) unterhalb des Turtmanngletschers und von dort in südöstlicher Richtung am markierten Weg zur Turtmannhütte.

Infostand: 

31.07.2007

Autor: 

Erwin Kupfer

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Von Turtmann im Rhonetal auf öffentlicher Straße über Unter- und Oberems in das Turtmanntal bis zur Fahrverbotstafel am Ende der asphaltierten Straße.

Talort / Höhe:

Gruben (im Turtmanntal)  - 1820 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Turtmannhütte  - 2519 m