Bernd im Einstiegsriss bei einer späteren Wiederholung seiner Neuroute an der Teufelsspitze-Talseite (c) Bernd Arnold Bernd im Einstiegsriss bei einer späteren Wiederholung seiner Neuroute an der Teufelsspitze-Talseite (c) Bernd Arnold
14 Dezember 2021

Bernd Arnold

„Der beste Kletterer weltweit in den 80er Jahren” (R. Messner)

In der „vernagelten Welt der DDR” – wie Bernd Arnold es ausdrückte - war er weitgehend vom internationalen Bergsteigen abgeschnitten und wurde im westlichen Ausland kaum wahrgenommen. In seiner Felsenheimat, dem Elbsandsteingebirge, erschloss er jedoch in den 70er und 80er Jahren neue Dimensionen des Felskletterns. Er schob die Schwierigkeitsgrade in immer größere Höhen und erreichte 1986 den oberen 9. Grad (UIAA).

Als sich die Weltgeschichte im Herbst 1989 ändert, zieht es Bernd immer wieder hinaus in die Teile der Welt, die er zu DDR-Zeiten nicht besuchen durfte: nach Patagonien, in den Himalaya, in den Yosemite-Nationalpark und viele andere Klettergebiete. Oft erschließt er dabei neue Routen, bis hin zum Schwierigkeitsgrad IX. Inzwischen ist Bernd weit über 40 und alle Experten sind sich einig, dass er die Entwicklung des internationalen Bergsteigens maßgeblich hätte beeinflussen können, wenn er bereits zwei Jahrzehnte zuvor die Möglichkeit zur Ausreise aus der DDR erhalten hätte.

Aber auch als strammer Vierziger eröffnet er schwierigste Routen, vor allem in Patagonien. Höhepunkte sind dabei, zusammen mit seinem Freund Kurt Albert, „Riders on the Storm“ (IX/A 3) und vor allem „Royal Flush“ (IX), nach Bernds Empfinden eine der schönsten Kletterrouten weltweit.

An den Trango-Türmen zieht er sich 1988 eine schwere Rückenverletzung zu, die bleibende Spuren hinterlassen wird. Dennoch schafft er im Jahre 2020 mit 73 Jahren eine Wiederholung des „70er-Weges“ (VIII-) am Rokokoturm im Elbsandsteingebirge – genau 50 Jahre nach seiner Erstbegehung dieser Route.

Das gesamte Portrait dieses Ausnahmebergsteigers findet ihr im neuen Buch von Ulrich Remanovsky  


Die wilden Alten - Zehn Extrembergsteiger – ein Leben lang am Limit

Einst gehörten sie zu den Großen ihrer Zunft. Einige von ihnen - wie Peter Habeler - schrieben sogar Alpingeschichte, als er, zusammen mit Reinhold Messner, am 8. Mai 1978 den Gipfel des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff erreichte.

Bernd Arnold war zwar in seiner Heimat, dem Elbsandsteingebirge, lange Zeit in der «vernagelten Welt» der DDR von der Entwicklung des internationalen Bergsteigens abgeschnitten, er schob  aber in den heimischen Felsen die Grenzen des damals Menschenmöglichen weit hinaus. Pit Schubert war nicht nur einer der ersten, der die drei großen Nordwände der Alpen durchstieg, er trug mit seinen Untersuchungen und zahlreichen Publikationen erheblich dazu bei, das Bergsteigen ein gutes Stück sicherer zu machen.Und heute?

Noch immer gehen die zehn Protagonisten dieses Buches ihrer Leidenschaft, dem Klettern und Bergsteigen nach, nicht selten in hohen Schwierigkeitsgraden. Dabei zeichnete sich ein weiteres Mal Peter Habeler aus, als er im März 2017 als fast 75-Jähriger die Eiger-Nordwand durchstieg. Otti Wiedmann hebt sich von allen anderen Spitzenkletterern dadurch ab,  dass er über eine ungemein lange Zeitspanne extrem klettert.

Und der 98-Jährige Schweizer Marcel Remy (Jahrgang 1923) klettert noch immer im VI. Schwierigkeitsgrad. Sein Beispiel zeigt zudem, dass auch große gesundheitliche Probleme – u.a. zwei Hüftprothesen und ein Herzschrittmacher – nicht unbedingt ein Hindernis sein müssen, um auch weiterhin seiner Bergleidenschaft nachzugehen. Seine Söhne Claude und Yves Remy zeichnen sich durch vier Jahrzehnte unermüdliche Erschließertätigkeit aus.

Die Portraits von Oswald Oelz, Walter Spitzenstätter und Manfred Sturm runden dieses wunderbare Werk von Ulrich Remanofsky ab und zeigen, warum  Bergsteigen und Klettern in ganz besonderer Weise zu allen Aspekten der individuellen Gesundheit bis ins höchste Alter beitragen können.


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