Gerlinde Kaltenbrunner in der Shisha Pangma Südwand Gerlinde Kaltenbrunner in der Shisha Pangma Südwand
02 April 2006

Gerlinde Kaltenbrunner startet Expeditions-Saison 2006

Am 3. April 2006 bricht die österreichische Profibergsteigerin zum dritthöchsten Berg der Erde, den Kangchendzönga in Nepal, auf. Sie will den 8.586 Meter hohen Himalaja-Riesen im Alpinstil über die Route der Erstbegeher an der Südseite des Berges erreichen.

Gerlinde Kaltenbrunner am Weg zu ihrem neunten Achttausender-Hauptgipfel

(Obertraun – Bühlertal, am 1. April 2006) – Bereits zum zweiten Mal startet die oberösterreichische Höhenbergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner zum Kangchendzönga oder „Kantsch“ im Osten Nepals, um eine Besteigung des mächtigen Riesen zu versuchen. Das Expeditionsteam wird etwa Mitte April 2006 im südseitigen Basislager am Fuß des Berges auf 5.400 Meter anlangen. Zur Akklimatisierung besteigt die Extrembergsteigerin mit ihrem Expeditionsteam den 7.353 Meter hohen Kabru oder den 7.349 Meter hohen Mt. Talung, die beide vom Basislager aus erreicht werden können.

Der Gipfelversuch am Kangchendzönga über die anspruchsvolle Route der Erstbegeher erfolgt im Alpinstil – keine Fixseile, die bereits im Vorfeld an schwierigen Passagen eingebracht werden, keine Hochträger, kein zusätzlicher, künstlicher Sauerstoff. „Der Alpinstil ist für mich die schönste und ehrlichste Form des Bergsteigens. Sobald das Wetter es zulässt, beginnt der Aufstieg ohne vorherige Erkundungstouren, oder bereits eingerichtete Hochlager. Biwaks im Auf- und Abstieg sind vorgesehen“, gibt die 35-jährige Einblick in ihre Bergphilosophie.

Nach der Besteigung am Kangchendzönga – übersetzt die „Fünf Schatzkammern des großen Schnees“ – plant sie eine Besteigung des 8.501 Meter hohen Lhotse im Everestgebiet des Himalaja.

Das Expeditions-Team

Mit acht bestiegenen Achttausender-Hauptgipfeln und insgesamt zehn Gipfeln über 8.000 Meter ist Gerlinde Kaltenbrunner die derzeit weltweit erfolgreichste Höhenbergsteigerin. Ihr Ziel ist es, in den kommenden Jahren alle vierzehn Achttausender-Hauptgipfel der Erde im Alpinstil zu besteigen.

Mit im Team sind Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteiger und Lebens- und Bergpartner von Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits, der Japaner Hirotaka Takeuchi, und der finnische Spitzenbergsteiger Veikka Gustafsson.

2003 startete Gerlinde Kaltenbrunner gemeinsam mit Ralf Dujmovits ihren ersten Versuch am Kangchendzönga über die Nordseite des Berges – eine der größten Massenerhebungen der Erde. Nach zweimonatigem Warten auf ein Wetterfenster musste dieser aufgrund schwieriger Wetterbedingungen auf 7.200 Metern abgebrochen werden. Bereits damals faszinierte der Berg Gerlinde Kaltenbrunner mit seiner Massivität und seinen imposanten Routen.

Die Route

Der Aufstieg über die Route der Erstbegeher an der Südseite des „Kantsch“ erfolgt über den Yalung-Gletscher und den Westsporn auf einen Höcker, den sogenannten „Hump“. Von dort geht der Weg über einen Eisbruch auf das Gletscher-Plateau „great shelf“ und folgt einer Fels-Eisformation bis zur sogenannten „Sichel“. Vom Ende der „Sichel“ auf 8.200 Metern, wo die Erstbesteiger ihr letztes Lager aufgeschlagen hatten, führt der Weg sehr steil über Fels und Eis bis zum Gipfel.

Der Berg

Der Kangchendzönga wurde nach mehrmaligen Gipfelversuchen seit der Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert durch eine britische Expedition unter der Leitung von Charles Evans 1955 über die Südseite erstbestiegen. Seit damals betraten nur 196 Menschen den Gipfel des Kangchendzönga. Am höchsten Punkt der Erde, dem Mount Everest, standen vergleichsweise 2.500 Bergsteiger und Bergsteigerinnen.

Expeditions-Weblog

Live an den Abenteuern mitnaschen können Interessierte über das aktuelle Online-Journal www.expedblog.com live aus dem Kangchendzönga- und Lhotse Basislager.

Informationen und Eindrücke über den Anmarsch zum Basislager, Akklimatisationsberge, Alltagsleben im Basislager und die einzelnen Etappen der Besteigung des Kangchendzönga sowie des Lhotse können dort regelmäßig nachgelesen werden.

Expeditions-SMS

Erstmals können Bergsteigbegeisterte auch mobil live bei der Expedition dabei sein. Mit einem SMS-Abo oder einem SMS & Bild-Abo werden Nachrichten und Eindrücke direkt und persönlich vom Expeditionsteam versandt. Der Expeditionsverlauf kann live und ortsungebunden mitverfolgt werden.

Nähere Informationen dazu gibt es AB MITTE APRIL online auf www.expedblog.com.

Webtipp:

www.gerlinde-kaltenbrunner.at - die neue Page von Gerlinde Kaltenbrunner

Amical - die "Expeditions"-Bergsteigerschule von Ralf Dujmovits mit zahlreichen Achttausendern im Programm.



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