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11 Juli 2004

Infos – Peru 2004 – Cordillera Blanca

Aktuelle (11.7.04) Infos von Stephan Keck direkt aus Huaraz, Peru.

Infos – Peru 2004 – Cordillera Blanca

Ishinca Tal

Das beliebte Aklimatisationstal mit seinen 3 Gipfeln – Urus, Ishinca und Tochllaraju – wird inzwischen nicht mehr von Collon aus gegangen sondern von Kochapampa. Grund ist ein überhöhter Wegzoll nach Collon. Aber auch zum anderen Ausgangspunkt muss man mit 5 Soles pro Person rechnen.

Das Ishincatal ist neben dem Huascran und dem Llangnucotal das einzige Gebiet in der Cordillera Blanca, in dem man US-Dollar 19 pro Person bezahlen muss.

Die Verhältnisse in den Bergen sind in diesem Jahr im Allgemeinen schwierig. Da es in den letzten 2 Regenperioden fast keine Niederschläge gab, sind die Spalten überall weit offen und manche Randkluft kaum zu überwinden. Noch dazu kommt, dass es nun seit ca. 3 Wochen fast jeden Tag Niederschlag in den Bergen gibt und man über 5000 m mit Neuschnee von bis zu 1 ½ m rechnen muss. Erhöhte Lawinengefahr in Steilhängen und schwache Gletscherbrücken sind die Folge.

Urus (5420 m)

Verhältnisse einfach und gut, zur Zeit seilfrei begehbar, da auf den kurzen übrig gebliebendem Gletscherstück keine Spalten vorhanden sind.

Ishina (5530 m)

Die ersten 150 m im Gletscher sind bereits Blankeis. Auf 5200 m muss man eine ziemlich zerklüftete Bruchzone durchqueren. Im Grossen und Ganzen ist auch dieser 5000er relativ problemlos zu besteigen.

Tochllaraju (6032 m)

Der viele Neuschnee der letzten Tage erschwert den Anstieg erheblich. Eine ca. 15 m hohe Eisstufe auf 5400 m ist nur durch eine Aluleiter überwindbar. Diese befindet sich im linken Teil des Bruches und ist nicht leicht zu finden. Oberhalb des Bruches erschweren riesige Gletscherspalten den Weg zum sonst relativ leichten Gipfel. Durch den momentan erheblichen Neuschnee herrscht erhebliche Lawinengefahr.

Huascaran (6768 m)

Ist auf dem Normalweg so gut wie nicht machbar, da eine 5 m breite Spalte den Weg auf ca. 6400 m blockiert. Die von mir im letzten Jahr beschriebene Route über das Schild ist zur Zeit wegen zu grosser Neuschneemengen auch nicht möglich.

Alpamayo (5947 m)

Der Weg ins Lager 1 auf ca. 5400 m ist relativ gut begehbar, allerdings ist der gesamte Zustieg sehr spaltenreich. Für die letzten 200 m auf das Hochlager benötigt man evtl. Fixseile für Träger oder grössere Gruppen. Auch hier ist durch den gewaltigen Neuschneezuwachs kein Gipfeleinstieg möglich gewesen. Im Allgemeinen wird dieses Jahr die Franzosenroute der Ferrariroute vorgezogen, da sie objektiv sicherer ist.

Copa (6188 m)

Vom Basislager auf Lager I liegt der schwierigste Bereich – 60 ° steil und einige Eistürme erhöhen die objektive Gefahr. Vom Lager I zum Gipfel ist der Weg relativ problemlos, allerdings auch hier viele offenen Spalten.

Chopicalqui (6354 m)

Ist im Gipfelbereich sehr zerklüftet und unübersichtliche Wegführung, bei Nebel oder schlechter Sicht fast nicht zu finden.

Stephan Keck (z.Zt. - 11.7,04 - in Huaraz, Peru)

Staatl. geprüfter Berg-, Ski- und Canyoningführer

Ski- und Snowboardlehrer

www.alpinist.at



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