14 Peaks-Versuch Kristin Harila (c) Osprey 14 Peaks-Versuch Kristin Harila (c) Osprey
27 Juli 2023

Kristin Harila: Ein umstrittener Rekord

Der Norwegerin gelingt die schnellste Besteigung der 14 höchsten Gipfel der Welt!

Heute am 27. Juli 2023 hat die Norwegerin die schnellste jemals durchgeführte Besteigung aller 14 höchsten Gipfel der Welt abgeschlossen!  Im April 2023 startete Kristin Harila ihren Versuch, die schnellste Person zu werden, die alle 14 höchsten Gipfel der Welt besteigt. Ihr Ziel war es, die bestehende Rekordzeit von 6 Monaten und 6 Tagen zu unterbieten und die Herausforderung in weniger als vier Monaten zu bewältigen.

Um ca.10:45 Uhr erreichten Kristin und ihr engagierter Kletterpartner Tenjin (Lama) Sherpa den letzten Gipfel, den K2 in Pakistan, und erreichten somit erfolgreich die Gipfel von 14 Bergen, die über 8000 m hoch aufragen, in einer phänomenalen Weltrekordzeit von nur 3 Monaten und 1 Tag (92 Tagen).

Die norwegische Bergsteigerin Kristin Harila ist damit zur Rekordhalterin im Bergsteigen geworden und hat mehrere für den Laien unglaubliche Weltrekorde aufgestellt. Nachdem sie erst 2015 ihren ersten Berg bestiegen hatte, bricht Kristin im Jahr 2023 ihren eigenen vorherigen True Summits Rekord von den 14 höchsten Bergen der Welt, den sie in 1 Jahr und 5 Tagen erreichte, und schafft dies in nur einem Viertel der Zeit.

Stilfrage

Keine Frage, Kristin Harila ist fit, doch mit dem klassischen 8000er-Bergsteigen hat ihr Rekord nichts zu tun. Einmal akklimatisiert braucht es nur gutes Wetter, ausreichend Geld, die Permits und ein riesiges Team, das mit perfekter Logistik so einen Rekord durchzieht. Am Berg tragen und ziehen heute bei den kommerziellen Expeditionen die Sherpas die Bergsteiger auf den Gipfel. Mit ihrer Agentur Seven Summits Treck (SST) inkl. Kristin waren am 27.7. insges.20 Personen am Gipfel, davon 13 Sherpas, dazu kommen weite 3 Fixing Sherpas, die nicht am Gipfel waren. D.h. 2,3 Sherpas pro "Bergsteiger". Natürlich hat, obwohl es anfangs nicht geplant war, Kristin Harila Flaschensauerstoff verwendet und es waren lt. Medienberichten Hubschrauber zwischen den Basecamps im Einsatz.  

Das Problem beim 8000er-Bergsteigen ist, dass es nach der Besteigung aller 14 durch Reinhold Messner und Gerlinde Kaltenbrunner ohne zusätzlichen Flaschensauerstoff im Himalaya und Karakorum nichts mehr bergsteiger-mäßig zu verkaufen gibt. Danach musste man bei widrigsten Bedingungen im Winter hin, um noch irgendwie bekannt zu werden. Oder man versucht es wie Kirstin Harila oder Nirmal Purja über die Zeit und wird so zum Netflix Star.

Natürlich werden auch heute noch schwierige und neue Anstiege im sauberen Stil an den höchsten Bergen gemacht, nur lassen sich diese kaum verkaufen, da die Leistung, einen UIAA 6er auf 7000 Meter ohne Zusatzsauerstoff im Alpinstil zu klettern, von der großen Allgemeinheit nicht verstanden wird. Viel eher versteht sie Fotos und Videos, auf denen die ProtagonistInnen von heute vom Gipfel lächeln oder singend im Winter auf den K2 laufen

Während ihres 14 Peaks-Versuchs stellte Kristin mehrere Weltrekorde auf:

• Schnellste Besteigung aller 14 der 8000m hohen Berge der Welt, zusammen mit Tenjin (Lama) Sherpa, 92 Tage

• Erste Norwegerin, erste Skandinavierin, die alle 14 Gipfel bestiegen hat

• Schnellste Person insgesamt, um die fünf höchsten Berge der Welt zu besteigen - Everest, K2, Kanchenjunga, Lhotse, Makalu (69 Tage), 2022

• Schnellste Zeit, um die fünf höchsten Berge zweimal zu besteigen, 439 Tage - Everest, K2, Kanchenjunga, Lhotse, Makalu, 2023

• Schnellste Person insgesamt, um sechs Berge im Frühjahr in Nepal zu besteigen - Annapurna, Dhaulagiri, Kanchenjunga, Everest, Lhotse, Makalu (29 Tage) Für sofortige Freigabe

• Schnellste Frau, um den Mount Everest und den Mount Lhotse zu besteigen (weniger als 8,5 Stunden am 22. Mai 2022)

• Schnellste Frau, um alle 14 8000er zu besteigen (92 Tage), 2023

• Schnellste Zeit, um die drei höchsten 8000er zweimal zu besteigen, 439 Tage, Top 3 - 8000er (Zweimal), 2023

• Schnellste Doppelerstbesteigung höherer 8000er, 8 Stunden, Everest - Lhotse, 2023


Quelle: Osprey/Red



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