01 Juni 2004

Tashi Delek - Shisha Pangma Nordwand

Abschlussbericht - am 14.05.04 konnten eine Tiroler Expediton den Shisha Pangma Hauptgipfel erreichen

Am 14.05.04 konnten wir den Shisha Pangma Hauptgipfel erreichen, mit einer Höhe von 8016m - laut Chinesischer Regierung. Als zweitniederster 8000er ist der durch seine Schwierigkeiten im Aufstieg 40-60° Eis bei der Gipfeletappe und eine Querung der gesamten Ostflanke auf 7800m jedoch nicht zu unterschätzen. Augrund der schlechten Verhältnisse in diesem Frühjahr – viel Wind, schlechtes Wetter und sehr wenig Schnee am Berg - mussten wir auf die Route Hinkes Untsch verzichten. Die Stein- und Eisschlaggefahr in diesem Couloir war in diesem Jahr sehr hoch und das Blankeis im Bereich zwischen 7400 und 8000m machte eine Schiabfahrt unmöglich.

Auch auf dem Normalweg machten uns die Bedingungen sehr zu schaffen. Der Wind hat den Berg völlig abgeblasen und wir hatten fast im gesamten Aufstieg blankes Eis oder Hartschnee. Die Querung auf 7800m war die Schlüsselstelle und kostete uns sehr viel Zeit und Kraft. Für die letzten 100 Höhenmeter benötigten wir fast eine Stunde: 10 Schritte gehen und dann Pause, 10 Schritte gehen und Pause….Nach einem Aufenthalt von fast einer Stunde am Gipfel forderte auch der Abstieg noch einmal höchste Konzentration. Wir haben im Abstieg noch ein Fixseil an einer besonders exponierten Stelle im Bereich des Querganges auf 7800m für nachfolgende Kollegen angebracht. Das Arbeiten in dieser Höhe ist besonders mühsam. Wenn man eine 20cm lange Eisschraube setzen will, ist man fast chancenlos – das Eis ist so hart, dass es unmöglich ist, eine Eissanduhr herzustellen.

Zum Glück hatten wir an diesem Tag das beste Wetter seit fast fünf Wochen und wir konnten ohne Stress im Sonnenschein und fast ohne Wind bis ins Lager 2 absteigen. Nach einer weiteren Nacht auf Lager 2 mussten wir am nächsten Tag so schnell wie möglich runter. Unser Logistikpartner hatte inzwischen das Basislager schon fast abgebaut und wir mussten noch am selben Tag all unsere Ausrüstung transportbereit machen. Grund für die verfrühte und überstürzte Abreise waren Unruhen in Nepal. Wenn wir nicht schnell genug Kathmandu erreichen konnten, wären wir über mehrere Tage in China festgesessen, weil die Maoisten das halbe Land lahm legten. Die gesamte Rückreise verlief planmässig und wir erreichten zwei Tage vor dem Heimflug Kathmandu. Auf den Strassen war viel Militär und Geschäfte und Lokale waren zum Streik aufgefordert. Nach 2 Tagen Kathmandu erreichten wir am 21 05 wieder München. 6 Wochen Expeditionsbergsteigen liegen nun hinter uns und wir sind in erster Linie froh, dass wir alle drei gesund zu Hause sind.

Der Gipfelerfolg war manchmal sehr weit weg gewesen und fast hätte es schon so ausgesehen, dass er ungreifbar ist. Wiedereinmal hat sich herausgestellt, dass die beste Vorbereitung und das beste Training nichts nützt, wenn der „Hauptmuskel, das Gehirn, nicht genug Ausdauer hat – sehr viel spielt sich nur im Kopf ab. Neben den körperlichen Voraussetzungen ist man den Launen der Natur ausgesetzt, die man nur beding durch bestmögliche Ausrüstung überlisten kann. In diesem Punkt wurden wir von Seiten Vaude bestens ausgerüstet.

Im Namen des Teams möchte ich mich bei allen Sponsoren bedanken.

Stephan Keck

Tashi Delek - sponsored by

Tyrolit, VAUDE, Land Tirol, OEAV Sektion Schwaz, Sparkasse, Allianz, Sportcenter Löffler, Völkl, PowerBar

Webtipp:

Die Expedition wird von VAUDE unterstützt



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