Aufstieg zum Capayeva 6100 m Aufstieg zum Capayeva 6100 m
31 März 2004

Tien Shan Expedition Report - Saison 2003

Allgemeine Gebietsinfos und Saisonbericht 2003 aus dem Tien Shan Gebiet von Kantengri Moutain Service.

Allgemeine Infos:

Das zentrale Tien Shan Gebirge wird seit 1989 von Bergsteigern aus allen Ländern (in der Zeit von 1. Juli bis 1. Sept.) besucht. Hauptziele sind natürlich die beiden nördlichsten 7000er der Erde, der Kan Tengri 7010 m und der Peak Pobeda 7439 m. Es gibt aber auch unzählige, zum Teil noch unbestiegene 5000er und 6000er, auf denen sich die Bergsteiger gut akklimatisieren können.

Saison 2003

Sie wurde wie üblich von der Kan Tengri Mountain Service Company (Almaty, Kazakhstan) mit der Einrichtung von drei Basecamps eröffnet:

1. "Bayankol BC", 3300m, am Fuße des Marble Wall Peak (6400m).

2. "North Inylchek Glacier BC", 4000m, am Fuß der Nordseite des Kan Tengri Peak (7010m)

3. "South Inylchek Glacier BC", 4000m, auf dem South Inylchek Glacier zwischen Kan Tengri Peak und Pobeda Peak.

Nach dem 15. Juli wurden am Nord- und Süd Inylchek Glestcher auch Lager anderer Organisationen aufgestellt.

Das extrem schlechte Wetter im Juli 2003 hat aber jeden Besteigungsversuch auf den Kan Tengri vereitelt.

In der ersten Julihälfte wurde wie jedes Jahr die Aufstiegsroute der Nordseite an den schweren Passagen (Schulter auf den Vorgipfel, Chapayev Peak, 6100 m, und auch die kurzen senkrechten Teile am Westgrat) von Kan Tengri Mountain Service mit Fixseilen ausgestattet.

Fast alle Expeditionsteams haben den großen Helikopter, der in Karkara am Fuße der hohen Berge stationiert ist, in Anspruch genommen. Auch werden fast alle Bergungsarbeiten (Anm. bis knapp 6000 m Höhe!) von diesem Hubschrauber durchgeführt, was die Sicherheit im Vergleich zum Himalaya deutlich erhöht.

Mitte Juli kam bereits eine Expedition am Westgrat, der letzten aber auch schwersten Etappe, bereits auf 6600 m. Sie blieben aber leider im Schlechtwetter stecken.

Am 5. August erreichten dann zwei Bergsteiger, der Engländer Alexander Schwarzcopf und der Kasachische Bergführer Alexandr Skornyakov endlich den Gipfel des Kan Tengri, auch "Lord of Snow" genannt. Es folgten zwei Bergsteiger aus Dänemark, Keld Laursen und Carten Egedal, und auch zwei deutsche Bergsteiger und russische Kletterer ? der Bann war gebrochen.

Berge und Routen:

Kan Tengri (7010m):

1. Zwei russische Bergsteiger versuchten sich an der zentralen Nordwand. Sie mussten jedoch zum Nordgrat ausweichen und absteigen.

2. Drei russische Alpinisten ? Vadim Popovich, Shabunin Alexander, Steblov Alexander ? erreichten über den linken Teil der Nordwand ? der Khudakov Route - in sechs Tagen am 30. August den Gipfel des Kan Tengri.

3. Gorkiy Peak; Fünf slowenische Bergsteiger haben eine neue Tour gemacht und einer erreichte am 2. Aug. den Gipfel.

4. Erstmals wurde die 1969 von Kuzmin K. erkundete Route in der Nordwand des Kan Tengri von russischen Bergsteigern bis 6650 m mit Fixseilen ausgerüstet. Die Hochlager und die Route sind aber extremen Gefahren durch Eisschlag ausgesetzt. Das ist auch der Grund, weshalb fast alle Bergsteiger über die Nordschulter auf den Chapayeva Peak gehen. Hier ist man vor Eisschlag sicher.

5. Auch fanden wieder der High-speed Wettbewerb statt. Er sollte diesmal über die Kuzmin Route gehen. Das Problem war aber, dass diese nur bis auf 6650 m versichert war. Daher wurden die 18 Teilnehmer nur bis in diese Höhe gestoppt. Gewonnen hat ein Amerikaner, vor einem Kirgisen und einem kasachischen Bergsteiger. Fünf Alpinisten versuchten dann von 6650 m noch den Gipfel.

Es wurde auch ein Eiskletterwettbewerb auf dem North Inylchek Gletscher durchgeführt.

6. Die letzte Gipfelbesteigung des Kan Tengri gelang dann dem DAV Summit Club am 29. August, Expeditionsleiter war Luis Stitzinger.

Pobeda Peak, 7439m

Der Pobeda ist für internationale Teams immer noch eine sehr große Herausforderung. In dieser Saison wurde er erst am 14. August vom einem Japaner und Nikolay Zhilin (Führer von Khan Tengri Mountain Service) erreicht.

Background Infos:

Kan Tengri, 7010 m: Durch seine nördlichste Lage, steile Aufstiegsroute und dem oft wechselhaften Wetter ein sehr anspruchsvoller 7000er. Die sicherste Route geht von der Nordseite über den Capayeva 6100 m zum Sattel und dann über den Westgrat (1200 Hm in einem Tag) auf den Gipfel. Die Südroute - sie trifft im Sattel auf die Nordroute - ist zwar leichter, dafür aber objektiv gefährlicher. Die Organisation mit Kazbeks, Khan Tengri Mountain Tours ist perfekt.

Pobeda Peak, 7439m: Er gehört zu den ganz unangenehmen 7000ern. Weniger aufgrund seiner technischen Schwierigkeiten, sondern weil auf 7000 m ein 2 Km langer Grat wartet. Danach kommt ein 400m Gipfelgrat. Der rasche Rückzug ist nach dem Grat kaum möglich. Dies macht den Berg, auf dem oft Schlechtwetter herrscht, zu einer echten Herausforderung. Die Organisation mit Kazbeks, Khan Tengri Mountain Tours ist auch hier perfekt.

Link: Kan Tengri Mountain Service mit guten Infos

Text: Valiyev Kazbek

Foto © Kan Tengri Mountain Service und bergsteigen.at



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