Der Schweizer Extremalpinist Roger Schäli vom internationalen SALEWA alpineXtrem Team durchstieg zwischen dem 8. Januar und 22. Februar alle sechs großen Nordwände der Alpen. Noch niemand hat die sechs Klassiker in so kurzer Zeit aneinandergereiht.
Eiger, Grandes Jorasses, Matterhorn, Petit Dru, Piz Badile und Große Zinne heißen die geschichtsträchtigsten alpinistischen Herausforderungen. Die schattigen Wände wurden vor allem durch ihren abweisenden Charakter, die alpinen Schwierigkeiten, häufigen Steinschlag und raue Wetterbedingungen bekannt.
Schäli startete sein Projekt am 8. Januar in den Dolomiten mit der klassischen Besteigung der Großen Zinnen Nordwand über die Camiloto Pellesier Route. Nach einem späten Start in die Wand kamen Schäli und sein Seilpartner Simon Gietl dafür umso besser voran. Um 15:00 standen die beiden bereits wieder am Wandfuß.
Nordwand der Dru und die Eigerwand
Am 21. Januar durchstiegen Schäli und Bernd Rathmayer die Nordwand der Dru. Nach einer Abseilaktion bei leichtem Schneetreiben mussten die beiden Bergsteiger einen weiteren Tag im Zelt ausharren. Die Lawinensituation und die Sichtverhältnisse ließen einen Abstieg vorerst nicht zu.
Der dritte Streich folgte am 28. Januar mit der Besteigung des Eigers. Für Schäli ein Heimspiel, war es doch bereits das zehnte Mal, dass er die klassische Heckmair Route durchstieg. Übung macht den Meister und so konnten Schäli und Simon Anthamatten nach 6h 50min den Rekord für die schnellste Seilschaft an der Eigernordwand für sich verbuchen.
Grand Jorasses und Piz Badile
Trotz schlechten Verhältnissen brechen Schäli und Marianne Ebneter am 8. Februar zur Nordwand der Grand Jorasses auf. In der Wand läuft alles reibungslos, dafür streikt auf der Rückfahrt das Auto und muss stehen gelassen werden.
Am 17. Februar durchsteigen Schäli und Simon Gietl die Nordwand des Piz Badile. Durch die eisige Kälte die an diesem Tag herrscht, holt sich Gietl Erfrierungen an den Füssen. Trotzdem hängen Schäli und Gietl zwei Tage später noch eine Eigernordwandbesteigung mit einem Gast an, bevor es dann am 22. Februar an die sechste und somit letzte große Nordwand der Alpen, die des Matterhorns geht. Schäli und Gietl stehen 6 ½ Stunden nach dem Start auf dem Gipfel des Matterhorns.
Die Alpen sind besser als Patagonien
Am 25. Februar durchsteigt Schäli erneut die Eigernordwand mit einem Gast. Roger Schäli zeigt sich nach seinem erfolgreichen Projekt zufrieden: „Es war eine gute Idee, nicht nach Patagonien zu Fliegen, sondern den Winter meinen geliebten Alpenwänden zu widmen. Das wollte ich eigentlich schon lange. Und vor allem begegnet man hier im Winter fast keinen Leuten - im Gegensatz zu Patagonien!“
Nordwand Nordwand-Besteigungen
8. Januar Grosse Zinne
Partner: Simon Gietl
21. Januar Petit Dru
Partner: Bernd Rathmayer
28. Januar Eiger Nordwand
Partner: Simon Anthamatten
8. Februar Grandes Jorasses
Partner: Marianne Ebneter
17. Februar Piz Badile
Partner: Simon Gietl
22. Februar Matterhorn
Partner: Simon Gietl
Berichte Roger Schäli
Webtipp: Salewa
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