Die wilde Jagd beginnt – Staatsmeisterschaft auf der Mutterer Alm Bild: Willi Seebacher Die wilde Jagd beginnt – Staatsmeisterschaft auf der Mutterer Alm Bild: Willi Seebacher
10 Januar 2016

650 Hm in 24,37 Minuten - ÖM Skibergsteigen

Christian Hoffmann und Andrea Mayr sind die schnellsten Aufsteiger Österreichs

Christian Hoffmann und Andrea Mayr sind die schnellsten Aufsteiger Österreichs

Bei warmen Temperaturen mit leichtem Schneeregen fand am Samstag Abend, 9.1.2016 auf der Mutterer Alm oberhalb von Innsbruck die Skibergsteiger Staatsmeisterschaft in der Disziplin Vertical statt. Im Rahmen des traditionellen „Speckjagerns“ über rund 650 Höhenmeter errangen Andrea Mayr (Wels) bei den Damen und Christian Hoffmann (Ramsau) bei den Herren die Tagessiege.

Schwieriges Rennen mit internationalem Format
Das vom SV Sistrans veranstaltete Rennen in Mutters war einer Staatsmeisterschaft wahrlich würdig. Ähnlich flach angelegt wie ein Weltcupbewerb waren die Bedingungen wegen einer Kombination aus Regen am Start und Schneefall im Ziel durchaus schwierig. Nassschnee in Kombination mit eisigen Passagen verursachten viele Probleme mit den Steigfellen bei den rund 150 Teilnehmern. Eine hervorragende Rennorganisation eine und wunderbare Zuschauerkulisse entschädigten die Sportler allerdings für alle Anstrengungen.

Starkes und schnelles Rennen
Praktisch die gesamte Elite des Österreichischen Skitourenrennsports startete zu dieser erstmalig ausgetragenen Staatsmeisterschaft.

Bei den Herren setzte sich nach dem Start eine Spitzengruppe bestehend aus Langlauf-Olympiasieger Christian Hoffmann (Ramsau) und den beiden ÖSV Nationalkaderathleten Armin Neurauter (Kühtai) und Daniel Zugg (St. Gallenkirch) vom Feld ab. Während sich Armin Neurauter als zeitweise Führender am Ende mit Platz 4 begnügen musste, sicherte sich Daniel Zugg den 3. Platz hinter dem im zweiten Rennteil furios gehenden Jakob Herrmann (Werfenweng). Den Sieg mit 24:37,56 Minuten errang schließlich Christian Hoffmann, für den das Rennen ganz nach Plan lief:
„Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Sieg und glücklich über den Titel. Die Strecke ist mir wunderbar gelegen, und ich konnte mir das Rennen ideal einteilen. Am Anfang habe ich das Tempo etwas herausgenommen, dann aber nach den ersten 10 Minuten richtig draufgedrückt. Dafür dass mit die kurzen Strecken nicht so gut liegen, hat‘ wirklich gut gepasst.“

Bei den Damen war der Rennverlauf wesentlich klarer. Platz 3 ging an ÖSV Nationalkaderathletin Johanna Erhart (Schladming) hinter Verena Krenslehner (Vils). Ein Start-Ziel Sieg ging in 31:18,32 an Berglauf-Weltmeisterin Andrea Mayr (Wels), die zwar ein furioses, aber auch kurioses Rennen lieferte, kämpfte sie doch mit ziemlichen Problemen:
„Das war mein erstes richtiges Skitourenrennen. Und ich war wirklich überrascht, wie speziell die Situation im Vergleich zu Laufen ist. Die Startsituation war echt schwierig für mich, ein überholen danach kaum möglich. Zudem hatte ich auch Probleme mit den Steigfellen. Ausgegangen ist es sich aber zum Schluss und es war sicher nicht mein letzter Bewerb im Skibergsteigen!“

Staatsmeisterschaft als wichtige Zwischenstation einer langen Sport-Reise
Die erstmalige Überreichung der goldenen Staatsmeisterschafts-Medaillen an Skibergsteiger markiert für die Sportart einen wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung. Die Medaillen sind das Symbol für die staatliche Anerkennung als Wettkampfsport, die seit Jahren vergeblich betrieben wurde. Dem entsprechend stolz ist Karl Posch als sportlicher Leiter der Sparte Skibergsteigen im ÖSV:
„Es ist wunderschön zu sehen, dass unseren Sportlern nun endlich auch die Anerkennung zuteil wird, die sie sich verdienen. Der Schub, der 2014 durch die Integration in den Erfolgsverband ÖSV eingesetzt hat, trägt nun Früchte.“

Jetzt die Sachen packen und auf nach Andorra
Bereits Mitte der kommenden Woche reist die ÖSV Nationalmannschaft Skibergsteigen nun mit 8 Athleten zum ISMF Weltcupauftakt nach Andorra. Neben den Kader- Leistungsträgern Jakob Herrmann, Martin Weisskopf und Daniel Zugg haben sich beim heutigen Rennen noch 5 weitere Athleten das Ticket nach Andorra gelöst.
Headcoach Alexander Lugger sieht dem ersten Weltcupwochenende 2016 mit einem Individual- und einem Verticalrennen sehr positiv entgegen:
„Trotz der schlechten Trainingsmöglichkeiten durch den wenigen Schnee ist unser Kader top aufgestellt. Andorra wird spannend, wir dürfen uns sicher einiges erwarten.“

Webinfos: www.skimo.at
 

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