Alpenverein gegen Abzocke bei Pistengehern. Freie Betretbarkeit in Gefahr
Eine Tourengeher Gebühr in Kärnten ermutigt Österreichs obersten Seilbahner laut über eine 15-Euro-Eintrittsgebühr nachzudenken. Der Alpenverein sieht darin eine völlig überzogene Forderung und sieht die freie Betretbarkeit der Natur in Gefahr.
Den Trend, auf Pisten mit Tourenskiern aufzusteigen, beobachtet der Alpenverein seit geraumer Zeit. Um möglichen Konflikten und Gefahren vorzubeugen, veröffentlichte der OeAV daher im letzten Winter "Empfehlungen für PistengeherInnen". Dort wird bereits in der Einleitung klar gestellt, dass die Skipiste in erster Linie den Nutzern der Bergbahnen zur Verfügung steht.
Wie einst im Konflikt Wanderer-Mountainbiker" kämpft der Alpenverein auch in diesem Fall für ein friedliches Nebeneinander: "Zunächst - so OeAV-Vizepräsident und Rechtsreferent Andreas Ermacora - ist festzuhalten, dass jedermann das Recht hat, über eine Piste aufzusteigen und abzufahren. Ein Seilbahnbetreiber kann die Piste nicht für Tourengeher sperren." Tatsächlich hält der § 33 des Forstgesetzes die freie Betretbarkeit des Waldes - und eine Piste ist Teil des Waldes - fest.
Zur freien Betretbarkeit gehört auch das Aufsteigen und Abfahren mit Skiern. Die Einhebung von Gebühren widerspricht eindeutig diesem Grundrecht, für dessen Erhaltung der Alpenverein seit Jahren vehement eintritt
Dennoch will der Alpenverein nicht nur von Rechten sprechen. Zu Rechten - so Generalsekretär Robert Renzler - gehören auch Pflichten. So z.B. jene, die Verhaltenshinweise zu beachten, die mithelfen, gefährliche Situationen zu beseitigen. Nur am Pistenrand und hintereinander - nicht nebeneinander - aufsteigen gehören ebenso dazu wie die Beachtung von Warnhinweisen und zeitweisen Sperrungen bei der Präparierung mit Pistengeräten.
Verständnis zeigt der Alpenverein für ortsüblich angemessene Parkplatzgebühren, wie sie seit mehreren Jahren auch schon an Ausgangspunkten für klassische Skitouren und Rodeltouren üblich sind und dort auch von den Sportlern akzeptiert werden. Dort werden Beträge in der Höhe von Euro 2,50 für sechs Stunden eingehoben. Ein Betrag von 15 Euro, wie von den Seilbahnen angedacht, ist völlig inakzeptabel und entspricht in etwa dem Wert einer Halbtageskarte in einem durchschnittlichen Skigebiet!
Sollten sich die Forderungen der Seilbahnen österreichweit durchsetzen, befürchtet der Alpenverein, dass in Zukunft generell - auch im Sommer - Eintrittsgebühren in die Natur seitens der Grundbesitzer verlangt werden.
Empfehlungen des Oesterreichischen Alpenvereins für PistengeherInnen (Stand: 20.10.2004)
Liebe Pistengeherin,
lieber Pistengeher!
Du bist Gast auf der Skipiste, die in erster Linie den Nutzern der Bergbahnen zur Verfügung steht. Um Unfälle und Konflikte zu vermeiden, bitten wir Dich folgende Empfehlungen zu beachten:
Warnhinweise, Sperrungen und lokale Regelungen beachten
Beim Einsatz von Pistengeräten - insbesondere mit Seilwinden - oder bei Lawinensprengungen kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Die Piste kann aus Sicherheitsgründen für die Dauer der Arbeiten gesperrt sein.
Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen
Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren
Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren
Über Nacht festgefrorene Spuren können die Pistenqualität stark
beeinträchtigen.
Mach’ dich sichtbar
Verwende bei Einbruch der Dunkelheit Stirnlampe und reflektierende Kleidung.
Hunde nicht auf Skipisten mitnehmen
Ausgewiesene Parkplätze benützen und Parkgebühren akzeptieren
Umweltfreundlich anreisen
Diskussion:Tourengeher werden in Kärnten neuerdings abgezockt !!!
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