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30 Januar 2008

Barmstein Sperrung wird zum Hick-Hack....

Jene Salzburger Klettercommunity, die derzeit als einzige das Gebiet in einem Kletterführer veröffentlicht hat, wehrt sich nun gegen Seitenhiebe...

OFFENER BRIEF AN DIE DAV SEKTION BERCHTESGADEN ZUR SPERRUNG DES KLETTERGEBIETES KL. BARMSTEIN-INVALIDENECK!

Sehr geehrte Damen und Herren der DAV Sektion Berchtesgaden! Sehr geehrter Herr Bernhard Kühnhauser!

Die Sperrung am Kleinen Barmstein und der kleine Seitenhieb des Herrn Bernhard Kühnhauser (2. Vorstand DAV Sektion Berchtesgaden) in Richtung RockProjects (siehe sein E-Mail vom 24.1.08 an diverse DAV und ÖAV Sektionen) veranlassen uns eine Stellungnahme zur Barmstein-Problematik abzugeben.

1. Es wundert uns, dass Herr Kühnhauser nicht direkt an uns herangetreten ist, denn bei uns heißt´s „...mim redn kumman d`Leit zaum.“

2. Wir haben schon vor Erscheinen unseres Kletterführers RockProjects(2005) von uns aus Kontakt mit dem DAV Sektion Berchtesgaden aufgenommen und nach einem Gespräch mit Herrn Bernhard Kühnhauser und Herrn Bernhard Zauner und nach einigen Gesprächen mit Herrn Stefan Koch, vom Haus Oberbarmstein beschlossen, die Deutsche Seite der Barmsteine nicht in unseren Kletterführer aufzunehmen.

3. Wir haben nur die österreichische Ostseite der Barmsteine veröffentlicht und den Kletterern die alternativen Zustiegs- und Parkmöglichkeiten aufgezeigt. Weiters haben wir nach Absprache mit dem Barmsteinbauern, Herrn Koch die Gelegenheit genutzt, um in unserem Buch auf die Verhaltensregeln am Barmstein ausführlich hinzuweisen.

4. Wir sind auf keinem Fall an einer Schließung von Klettergebieten interessiert. Im Gegenteil, wir sind der Meinung, dass von allen Seiten noch mehr getan werden muss, um einerseits bestehende Gebiete zu erhalten, aber besonders, um neue Gebiete zu erschließen (bessere Umverteilung der Kletterer).

5. Wir haben am 8.11.2004 einen Katalog mit Lösungsvorschlägen für das Barmsteinproblem ausgearbeitet und an den DAV Berchtesgaden gesandt, mit dem Angebot bei der Lösung mitzuhelfen. Hilfe unsererseits war nicht erwünscht und Hr. Kühnhauser und Herr Zauner haben uns damals ausdrücklich untersagt, Gespräche in dieser Sache aufzunehmen (!?!).

6. Unseres Erachtens wurde das volle Potential an Lösungsmöglichkeiten nicht ausgenutzt. Mögliche Lösungen wären gewesen (großteils aufgezeigt in unserem E-Mail an die DAV Sektion Berchtesgaden vom 8.11.04):

Parkplatzproblematik kleiner Barmstein:

Herr Koch, der Oberbarmsteinbauer hat den Parkplatz in Eigenregie und auf eigene Kosten gebaut, nachdem es immer wieder Probleme mit wild parkenden Autos gegeben hat. Hier hätte der DAV u. E. schon beim Bau tatkräftig und finanziell mithelfen müssen bzw. nachdem dies versäumt wurde, in späterer Folge den Parkplatz anmieten müssen.

Parkplatzproblem großer Barmstein (oberer Parkplatz):

Auch hier gibt es immer wieder Probleme weil sehr wenig Parkfläche vorhanden ist und alle Wanderer und Kletterer direkt am Haus vorbeigehen. Hier ist der DAV ebenfalls gefordert Lösungen anzudenken evtl. durch Schaffung neuer Parkflächen und der Verlegung des Zustiegsweges weg vom Haus.

Aufzeigen des touristischen Potentials für die Gemeinde Marktschellenberg

Die Gemeinde Marktschellenberg muss verstärkt eingebunden werden und Bürgermeister, Tourismusverband und Betriebe müssen auf das touristische Potential das der Klettersport für eine Gemeinde haben kann, aufmerksam gemacht werden.

Förderung der Umwegrentabilität

Das Ansuchen des Herrn Koch um eine Konzession zur Ausschank von Getränken wurde abgelehnt. Auch hier wäre vielleicht mehr Unterstützung durch den DAV möglich gewesen. Weiters wäre es mit ein wenig Hilfe ein Leichtes die Gästebetten des Herrn Koch bzw. anderer Beherbergungsbetriebe in Marktschellenberg mit Kletterer aufzufüllen.

Wegeproblematik

Durch einen Sturm wurde der Wanderweg vor dem Kleinen Barmstein stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch hier stellt sich die Frage, ob es nicht möglich gewesen wäre, dass der DAV bei der Weggestaltung, Wegpflege und letztendlich bei der Übernahme der Wegehaftung einschreiten hätte können.

Abschließend möchte ich folgendes zu bedenken geben:

Der Klettersport boomt und wird auch in Zukunft immer mehr Zulauf erhalten. Dies nicht zuletzt durch den verstärkten Bau von Kletterhallen (z. B. Fun Hall oder neue, große Halle DAV Berchtesgaden 2009, ...). Die daraus resultierende Vermehrung der Zahl der Kletterer wird in Zukunft zu immer mehr Problemen an den Felsen führen. Die Bergsportverbände müssen sich deshalb verstärkt für die Erhaltung und besonders für die Erschließung neuer Klettergebiete engagieren.

Was die Veröffentlichung von Klettergebieten betrifft, so wird es sich im Zeitalter des Internet über kurz oder lang nicht vermeiden lassen, dass Klettergebiete wie der Barmstein (u. U. unsauber) veröffentlich werden. Infos durch Mundpropaganda weiterzugeben (wie von Herrn Kühnhauser gefordert) ist hier wohl eher Wunschdenken.

Ausdrücklich möchten wir darauf hinweisen, dass wir von RockProjects.com an einer Veröffentlichung der Deutschen Seite des Barmsteins unsererseits nur dann interessiert sind, wenn keine Sperrung des Gebietes mehr im Raum steht.

Mag. Joachim Mayrhuber

ROCKPROJECTS.COM

VERLAG & OUTDOOR COMMUNITY

Diskussion im Forum: Was ist eure Meinung zu dem Thema? Soll die Tourismusverbände und Gemeinden mehr ins Klettern investieren bzw. wo wurde im aktuellen Fall eurer Meinung nach der Fehler gemacht? Diskussion Sperre der Barmsteine



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