Vom "Transamerikapfeiler" (8-, 4 Seillängen) gibt es keinen einzigen heil gebliebenen Meter mehr. Der gesamte 90 Meter hohe Pfeiler ist zu Geröll und Staub geworden. Vom markanten Felsturm beim Einstieg mit Routen wie "Poustkastl" (7-), "Flugpoust" (8) und "Würzl-Route"(9+) ist nichts mehr, nicht einmal angedeutet, zu sehen - alles total zermerschert!
Die Routen rechts des Transamerikapfeilers sind auch betroffen: das Prunkstück des "Bonatti-Pfeilers", der leicht überhängende, lange Riss, hat in der unteren Hälfte die linke Rissseite verloren, nach oben zu gibt es keine vertrauten Strukturen mehr, dort ist der gesamte "Pfeilermantel" weggebrochen.
Die Piazrisse der "Kra-Kra-Verschneidung" und der "Mundl-Salathe" sind noch zu sehen, aber die Plattenrouten rechts davon ( z.B.: "Fledermaus", "Milde Sorte", "Zauberspiegel" , "Wächterlied", "Georgie" und andere) sind massiv getroffen. Das oberste Pfeilerdrittel hat dort eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Den blitzförmigen Riss von "Letztes Achterl"(8-) sieht man noch, das Dach darüber gibt es nur mehr teilweise und die Felsbereiche noch weiter oberhalb fehlen überhaupt.
"Schlenkerbein", "Morgaine", "Herbsttraum" - alles lag im Steinhagel.
Der Einstieg der "Mandibula" - eine Stätte des Wütens unglaublicher Gewalten! Sogar bei der "Weichschuhplatte" zeigen sich Steinschlagspuren.
So endeten die alten Kletterrouten an der Wächterwand, und geblieben sind nur Erinnerungen an Routen und Erlebnisse, die jetzt mein Herz bluten lassen.
Heinz Höllebauer
Erstbegeher vieler Routen in der Wächterwand
Ein paar bewegte Bilder von der anschließenden Sprengung findet ihr hier
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