Lukas Furtenbach mit Mount Everest; ©Furtenbach Adventures GmbH Lukas Furtenbach mit Mount Everest; ©Furtenbach Adventures GmbH
04 April 2017

Kurztrip auf den Everest

Furtenbach Adventures möchte das Höhenbergsteigen revolutionieren. Eine Besteigung des Everests soll durch den Einsatz von Hypoxiezelten in weniger als vier Wochen möglich sein...

Der Tiroler Expeditionsveranstalter Lukas Furtenbach hat es sich zum Ziel gesetzt, das Bergsteigen an den höchsten Bergen der Welt radikal zu verändern. Die positiven Erfahrungen des letzten Jahres, bei denen sich ein Filmteam zur Vorbereitung eines erfolgreichen Weltrekordversuches am Everest sich bereits zu Hause in Hypoxiezelten vorakklimatisiert hat, möchte Furtenbach nun auch einem etwas breiteren und zahlungswilligem Publikum zugänglich machen.

Eine herkömmliche Everest Expedition dauert ca. neun Wochen. Die Gesamtdauer der Furtenbach Everest Expedition soll im Jahr 2018 auf unter vier Wochen verkürzt werden. „Everest Flash Expedition“ wird das wegweisende Projekt heißen und eine Teilnahme schlägt mit US$ 95.000 zu Buche. Dies ist weltweit der höchste Preis eines Veranstalters für eine Everest Expedition und rechtfertigt sich über die aufwendige Logistik und die komplexe, extra für dieses Projekt angefertigte Spezialausrüstung für Vorbereitung und Besteigung. Neben der Vorakklimatisation kommt maximaler Sauerstoffsupport während der Besteigung zum Einsatz. Alles wird zu 100% redundant gehalten. Auch der Sauerstoffvorrat am Berg. Damit soll das Risiko gegenüber einer herkömmlichen Expedition sogar reduziert werden.

Zeit ist für viele Everest Aspiranten der limitierende Faktor. Sie verfügen über die finanziellen Mittel, können aber nicht zwei Monate für dieses Abenteuer Zeit nehmen. Mit der „Flash Expedition“ will Furtenbach dieses Problem für seine Kunden lösen. Durch die kürzere Dauer am Berg und die fehlenden wiederholten Akklimatisationsaufstiege, ist die Expedition zudem weniger kräftezehrend und auch das Risiko für Infektionskrankheiten im Basislager wird reduziert. Und eine kürzere Expositionsdauer am Berg bedeutet letztlich auch reduziertes Risiko gegenüber objektiven Gefahren.

Gemeinsam mit Dr. Martin Burtscher von der Sportuni Innsbruck und dem ehemaligen Radprofi Gerrit Glomser, der ein neues Hypoxiesystem entwickelt hat, wurde ein Akklimatisationsplan für das Everest Flash Projekt erarbeitet. Bei der heurigen Everestexpedition, die diese Tage in Kathmandu startet und ein neunköpfiges Team auf die Tibetische Nordseite führt, will Furtenbach noch letzte Tests für die Everest Flash Expedition 2018 durchführen und weitere Erfahrungswerte mit der neuen Ausrüstung sammeln. 

Die Everest-Expedition soll laut Furtenbach nur ein erster Schritt in Richtung eines fortschrittlichen Höhenbergsteigens sein, das wie Furtenbach betont, auf einem Entwicklungsstand der frühen Neunzigerjahre stehengeblieben ist. Dieser will daher nach und nach alle Achttausenderexpeditionen aus seinem Programm auf Kurzexpeditionen umstellen und so neue Maßstäbe im kommerziellen Expeditionsbergsteigen setzen. 

Mehr Informationen zur Everest Flash Expedition und zu Furtenbach Adventures gibt es hier
 

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