Abseilen in der Illuminati Abseilen in der Illuminati
15 Mai 2011

Mixed M13 mit 46 Jahren

Mit 46 Jahren schaffte Markus Huber aus Naturns/Südtirol innerhalb eines Monats drei schwierige Mixedrouten im Schwierigkeitsgrad M13 Rotpunkt zu klettern...

Mit meinen Freund, dem Slowaken Pavol Rajcan gelangen mir schon im Winter zuvor sehr schöne Wiederholungen. Ich möchte nur kurz einige davon nennen:

Illuminati (M11-,M11) und Gratta e vinci (M10 WI5)

Wir kletterten die ersten beiden Seillängen der schwierigsten Mehrseillängenroute Italiens, der „Illuminati“ M11-,M11+ im Langental/Gröden. Eröffnet wurde jene im Jahr 2006 von Albert Leichtfried. Der ganze Durchstieg blieb uns leider nach zwei Versuchen, aus verschiedensten Gründen, verwehrt. Pavol versuchte es abermals diesen Winter und musste kurz unter der letzten, der fünften Seillänge, umkehren. Es muss in dieser Route einfach alles passen.....

Unterhalb des Gampenpasses konnten wir die erste Wiederholung und zudem noch Onsight, die kurz zuvor von Florian Riegler eröffnete fünf Seillängenroute „Gratta e vinci“ M10 WI5, machen. Danach gelang uns wiederum die erste Wiederholung der ersten fünf Mixedseillängen der Route „Schachmatt“ M10+ an der Könignordwand, eröffnet auch kurz zuvor von Martin und Florian Riegler. Außer der dritten Seillänge konnte wir sie Onsight durchsteigen.

Auf diesen Winter bereiteten wir uns dann intensiver aufs Mixedklettern vor. Mitte Jänner, nachdem wir beide zum ersten Male im Mixedklettergarten Dryland ober Innsbruck waren, schafften wir die Route „Tension“ M12+ in nur wenigen Versuchen. Pavol kletterte sie im zweiten Versuch und ich im dritten.

Mein intensives Training galt ursprünglich dem „Icefight“ in Rabenstein. Nachdem der nicht so gut verlief (musste mich der vorgegebenen Zeit geschlagen geben, ein Wettkampf hat leider seine eigene Regeln), versuchte ich meine gute Form in den schwierigeren Routen umzusetzen.

Von Anfang Februar bis Anfang März, nach nicht mal einem Monat, gelangen mir dann mit verschiedenen Kletterpartnern drei M13 Routen. Die erste davon ist derzeit auch die schwierigste Mixedroute Europas, die „Law and Order“ M13+ in den Diebsöfen, 2006 von Markus Bendler erröfnet.

Law and Order (M13+) im Februar 2011

Im fünften Versuch in zwei Tagen konnte ich sie durchsteigen. Sie ist wahrlich ein beeindruckendes Werk, auf 40 Metern Länge ist sie 30m überhängend. Laut einem Internetbericht vom Februar 2011 soll es erst die sechste Wiederholung gewesen sein! Die Route „Game Over“ M13- im Klettergarten Dryland, im Jahr 2005 von Albert Leichtfried erröfnet, war damals die erste M13 Europas.

Trotz bereits gebrochenem Ausstiegseiszapfen und schon teils von den warmen Temperaturen weggeschmolzenen Eises, konnte ich sie im fünften Versuch durchsteigen. Laut der Zeitschrift „Bergsteiger“, von der Märzausgabe 2011, wäre es somit erst die vierte Wiederholung gewesen! Pavol gelang zwei Wochen vor mir auch der Durchstieg.

Ice Age 3 (M13) und Mister Big Ben (M12)

Am zweiten Versuchstag konnte ich das Meisterwerk des sehr bekannten Südtiroler Kletterers Christoph Hainz „Ice Age 3“ M13 ober Cimabanche im Höhlensteintal/Pustertal, im vierten und fünften Versuch, also zweimal in Folge durchsteigen.

Die Route ist 30m lang und ca.15m überhängend. Laut Wissen von Christoph ist es erst die sechste und siebte Wiederholung. Mitte März 2011 glückte mir noch im zweiten Versuch die Route „Mister Big Ben“ M12, von Mauro Bubu Bole aus Triest im Jahre 2006, eingerichtet.

Sie befindet sich in der Mixedgrotte von Landro, auch im Höhlensteintal. Jene Route hat eine Länge von 40m und ist andauernd überhängend. Im Jahr zuvor war ich schon in der Route, scheiterte damals aber zweimal kurz vorm Durchstieg.

Alle Rotpunktdurchstiege wurden im „Reloaded-Stil“, dass heißt ohne Fersensporne und Handschlaufen bei Pickel geklettert.

Mit den warmen Mitte März Temperaturen, legte ich die mir mittlerweile sehr vertrauten Pickel beiseite und widmete mich wieder dem schönen Felsklettern. Ich war zwar ziemlich ausgelaugt, doch auch überglücklich mit meinen 46 Jahren die genannten Routen-Wiederholungen geschafft zu haben.

Großen Dank widme ich all meinen Sichernden und all jenen, die mich begleitet und unterstützt haben.

Text: Markus Huber Fotos: Roland Platzgummer, Pavol Rajcan und Markus Huber



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