Acht neue Kletterrouten
Immer mehr Kletterer entdeckten in den vergangenen Jahren die Wände und Gipfel rund um die Mindelheimer Hütte als lohnende Ziele. In diesem Sommer richtete die Mindelheimer Alpenvereinssektion dort acht weitere Kletterwege ein.
Meist im fünften und sechsten Schwierigkeitsgrad
Die überwiegend kurzen Sportkletterrouten, die der Sektionsvorsitzende Josef Schafnitzel heuer erstbegehen konnte, bewegen sich im fünften und sechsten Schwierigkeitsgrad. Alle Routen verlaufen durch die Südwand des Angererkopfs und sind vorbildlich mit Bohrhaken abgesichert. Der senkrechte Hauptdolomit der Wand ist hochalpin, der Ausblick auf den Allgäuer Hauptkamm atemberaubend.
Weniger als eine halbe Stunde zum Einstieg
Von der Mindelheimer Hütte aus gelangen die Kletterer in weniger als einer halben Stunde zum Einstieg der Routen, die von ihren Erstbegehern recht originelle Namen erhalten haben wie beispielsweise "Ebbe und Flut", "Bergfieber" der "Nachtschicht". Unzählige Stunden haben Schafnitzel und seine Helfer in der Wand verbracht, um die Routen zu erschließen. "Ohne die tatkräftige Hilfe von Margit Schuhwerk, Stephan Baur, Thomas Ruppert, Helmut Nieberle und Willi Herbert wären diese neuen Routen nicht möglich gewesen," erklärte Schafnitzel.
Derzeit rund vierzig Routen im Nahbereich der Hütte
Rund vierzig Routen umfasst das Angebot rund um die Mindelheimer Hütte inzwischen. "Das sind Touren für mehr als ein Wochenende", meint der Sektionsvorsitzende und ist sich sicher, dass im kommenden Sommer noch ein paar hinzukommen werden. "Am benachbarten Lichlkopf habe ich noch die eine oder andere Linie gesehen, die sich lohnen könnte." Alle bisherigen Routen sind in einem beim Hüttenwirt und der Mindelheimer Alpenvereinssektion erhältlichen Kletterführer beschrieben.
Traumhafte Klettertouren bis dato nur Insidern bekannt
Unter Kletterern hat sich längst herumgesprochen, dass die Felsqualität rund um die Mindelheimer Hütte traumhafte Klettertouren zulässt. Hüttenwirt Jochen Krupinski spürt das gestiegene Interesse bei den Reservierungen. Seit die alte Hütte speziell für Gruppenaufenthalte hergerichtet und modernisiert wurde, sind die Räume fast immer mit Klettergruppen und Ausbildungskursen belegt, zeigt sich der Wirt zufrieden und gibt noch einen Tipp: "Für den nächsten Sommer lohnt es sich auf jeden Fall, frühzeitig bei mir zu reservieren." Am kommenden Wochenende schließt die Mindelheimer Hütte wieder ihre Pforten für den Winter. Doch zum traditionellen Hüttenschluss werden noch mal zahlreiche Besucher erwartet.

Moderne Bohrhaken sorgen für die Sicherheit der Kletterer. Hier setzt Josef Schafnitzel einen solchen Verbundanker bei der Erstbegehung der Route "Arche Noah". Foto: Markus Wölfle


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