23 November 2017

Packliste Klettersteigurlaub

Rucksack-Pack-Know-how für deinen Klettersteigtripp oder -urlaub

Packliste Klettersteigurlaub - Rucksack-Pack-Know-how für deinen Klettersteigtripp

Der nächste Klettersteigtripp kommt bestimmt und da stellt sich wie immer die Frage: „Was nehme ich diesmal alles mit?“ Das Rucksack-Packen ist nicht einfach und die Auswahl der richtigen Ausrüstung für die Klettersteigtour ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Tourenplanung.

Das heißt, ich muss mir zunächst einmal über die Tour oder die geplanten Touren im Klaren sein. Da hilft meist schon einmal ein Blick in den Klettersteigführer. Neben der Tourenlänge und der Schwierigkeit geht es vor allem darum herauszufinden, welche Zusatzausrüstung man für den gewählten Klettersteig braucht. Auf welcher Meereshöhe liegt der Steig, wie ist die Ausrichtung der Wand und kommt die Tour gar mit Schnee und Eis in Berührung? Sind diese Fragen geklärt, weiß ich auch genau, was ich auf die Klettersteig tour mitnehmen muss.

Frei nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung“ werden wir hier die zeitgemäße Klettersteigausrüstung näher beschreiben, die sich im Wesentlichen in drei Gruppen teilt:

Kern-Ausrüstung

Entsprechendes Schuhwerk, Hüftgurt, Klettersteighandschuhe, Klettersteigset, kurze Bandschlinge u. Karabiner, Kletterhelm, Tourenbeschreibung mit Topo und Karte

Ergänzende Ausrüstung:

Rucksack, Erste Hilfe, Jacke, Seil, Pickel, Steigeisen, lange Bandschlinge, Hüttenschlafsack und Verpflegung

Notfallausrüstung

Biwaksack, Handy, GPS, Stirnlampe, Rucksackapotheke

Kern-Ausrüstung:

Damit ist alles gemeint, was ich auf dem Klettersteig selbst bei normalen und warmen Witterungsbedingungen brauche. Bei den Klettersteigsets ist darauf zu achten, dass sie der aktuellen Norm entsprechen und die Schuhe sollten entsprechend der Tour ausgewählt werden. Am Klettersteig bitte keine leichten und weiten Wanderschuhe tragen, sondern halbwegs feste Leichtbergschuhe oder Zustiegschuhe mit Profilsohle und Climbing Zone an der Spitze. Ein Kletter- oder Steinschlaghelm ist auch absolute Pflicht! Klettersteighandschuhe sind hingegen eher Geschmackssache - sie machen allerdings Sinn, wenn man z.B. eine Klettersteigurlaub macht und jeden Tag einen anderen Steig geht. Da werden die Finger ansonsten gleich mal aufgescheuert. 

Ergänzende Ausrüstung

Der Rucksack steht deshalb erst hier, da man für kurze, leicht erreichbare Klettersteige keinen Rucksack braucht. Auch klettert man extreme Klettersteige ab der Schwierigkeit F in der Regel auch ohne Rucksack. Ansonsten richtetet sich die Rucksackgröße (meist 25-30 Liter) nach der Tourenlänge. Wer mit dem Auto einen Klettersteigurlaub macht, der packt die ganze Ausrüstung inkl. sonstigem Urlaubsgepäck am besten in eine große, wasserdichte Duffle Bag. Diese tollen Reisetaschen sind super robust, haben Rucksackträger und auch Rollen.

Der Rucksack sollte eng anliegend und leicht sein! Pickel und Steigeisen braucht man für die wenigen Steige mit Gletscher- oder Altschneefelderberührung. Das Seil wird für den Gletscher oder dafür gebraucht, um einen anderen Klettersteiggeher am Steig zusätzlich zu sichern. Wichtig ist auch die Jacke, sie sollte leicht, wind- und wasserdicht sein.

Notfallausrüstung

Einen Biwaksack für längere, alpine Touren. Auf diesen Klettersteigtouren sollte auch das GPS-Gerät bzw. noch besser ein Handy mit GPS Funktion nicht fehlen. Mit dem Handy kann man einen Notruf absetzen, den Track aufzeichnen bzw. sich Karten herunterladen, auf denen dann am Handy der aktuelle Standpunkt eingezeichnet ist. Noch wichtiger ist, dass man über das Google und/oder Facebook Konto auch im Notfall geortet werden kann. Das früher oft bei Bergsteigern verpönte Handy ist heute der wichtigste Teil der Notfallausrüstung. Wichtig ist jedoch, dass man darauf achtet, dass vor Antritt der Klettersteigtour der Akku ganz voll ist. Denn in den Bergen ist die Netzabdeckung oft schlecht und für das ständige Netzsuchen braucht das Handy viele Energie. Wenn der Akku am Berg schon etwas leer ist, sollte man das Handy unbedingt auf Flugmodus stellen. GPS und Handykarte funktionieren, aber das energieraubende Netzsuchen fällt weg. Im Flugmodus kann das Handy allerdings auch nicht geortet werden. Die meisten guten Handy haben auch eine recht brauchbare Taschenlampe.

Rucksack packen

Hat man alle Ausrüstungsgegenstände beisammen, geht es an das Rucksack packen. Hier ist die Grundregel einfach: Schwere Ausrüstung - wie Trinkflasche, Steigeisen etc. - kommt möglichst nahe an den Körper, d.h. sie werden nahe dem Rückenteil des Rucksacks verstaut, damit der Schwerpunkt des Rucksacks möglichst nahe am Schwerpunkt des Körpers liegt. Beim Klettersteiggehen werden die schweren Sachen, anders als beim Wandern, etwas weiter unten verstaut, damit der Schwerpunkt des Rucksacks und des Körpers tiefer gelegt werden und man die Arme freier bewegen kann. 

So und jetzt kann es losgehen!

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