Ines Papert in Scaramouche (c) Frank Kretschmann Ines Papert in Scaramouche (c) Frank Kretschmann
19 September 2016

Scaramouche

Ines Papert gelingt Rotpunktbegehung der eindrucksvollen und schweren Route "Scaramouche" (8a) der Huber-Brüder am markanten Westwandpfeiler des Hohen Göll in Berchtesgaden.

 Ines Papert klettert "Scaramouche" (8a) am Hohen Göll rotpunkt Ines Papert gelingt Rotpunktbegehung der eindrucksvollen und schweren Route "Scaramouche" der Huber-Brüder am markanten Westwandpfeiler des Hohen Göll in Berchtesgaden. Die Route gilt als technisch äußerst anspruchsvoll. Sie wurde bis heute selten rotpunkt geklettert. 

Anfang September konnte Profikletterin Ines Papert eine vollständige Rotpunktbegehung der "Scaramouche" am Hohen Göll verbuchen. Die Route wurde
1989 von Alexander und Thomas Huber eröffnet und konnte erst zwanzig Jahre später rotpunkt geklettert werden. "Scaramouche" war die erste alpine Route im 10. Klettergrad in den Alpen. Sie gilt als eine der technisch schwersten alpinen Touren alpenweit und weist wenige bekannte Rotpunktbegehungen auf. 

Die "Scaramouche" zeichnet sich durch ihren technisch anspruchsvollen Charakter aus. Die erste Seillänge ist zugleich die Schwerste, im weiteren Verlauf der übrigen sieben Seillängen findet man steile Platten, weite Boulderzüge, filligrane Griffe, Fingerlöcher und athletische Kletterei. Die Absicherung ist spärlich, lange Runouts kennzeichnen die Route.

Als Papert Anfang September in die Route einsteigt, weiß sie, was sie erwartet. Sie hatte die "Scaramouche" in den Monaten vorher bereits geklettert. Schlechte Witterung machten eine Rotpunktbegehung jedoch nicht möglich, die Schlüsselseillänge war stets nass. Papert und ihr Seilpartner Matthias Reiter finden am Morgen des 4. September trockenen Fels vor, es weht ein kühler Wind. Papert klettert die erste und schwerste Seillänge mühelos im ersten Versuch. Im weiteren Verlauf kann sie alle Seillängen auf Anhieb rotpunkten mit Ausnahme der Dritten. Diese gelingt ihr im zweiten Versuch. Papert beweist zum wiederholten Male ihre mentale Stärke und zeigt eine beeindruckende Leistung am Fels.

Zur "Scaramouche" selbst sagt sie: " Über die Jahre habe ich ca. 10-14 Tage in der Wand verbracht, habe geflucht, gezweifelt und habe gelacht. Ich bin selten eine derartig technisch anspruchsvolle Route geklettert und möchte Thomas und Alexander meine Hochachtung für die Erstbegehung einer Wand, zu jener Zeit in jenem Stil aussprechen, an einem der schönsten Felsen der Welt, in Berchtesgaden."
 

Fakten:
Route: Scaramouche
Berg: Hoher Göll Westwand, Berchtesgaden
8 Seillängen: 10-, 9, 9-, 7, 9+, 9-, 8, 9-
Verlauf: 300m über die alte Westwand, dann weitere 300m in die eigentliche Route am Pfeiler

Webtipp: www.inespapert.com
 

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