$Einen Sensationserfolg können die Österreichischen Schibergsteiger vermelden$
bei der Weltmeisterschaft, die derzeit in Champery/Schweiz nahe dem Genfer See stattfindet, wurden bereits am ersten Tag geradezu unglaubliche Erfolge gefeiert. Das neunköpfige Nationalteam der besten Tourengeher der Alpenrepublik war heuer erstmals angetreten, um im Reigen von über 30 Nationen aufzuzeigen. Am heutigen ersten Tag fand das extrem stark besetzte Einzelrennen mit Athleten aus 29 Nationen über 1.500 Höhenmeter, 3 Anstiegen und Abfahrten sowie einer Tragepassage statt. Gerade diese Disziplin wird von den dominierenden Nationen Frankreich, Schweiz und Italien sehr wichtig angesehen, hier werden Kräfte gebündelt. Aus diesem Grund waren die Hoffnungen der 6 startenden Österreicher vorerst nicht allzu hoch geschraubt.
Doch die schwierige Strecke kam den Österreichern total entgegen, zudem passte Form und Motivation punktgenau. Die Leistungen der Österreicher explodierten förmlich, sowohl die zwei Damen Lydia Prugger (Ramsau/Steiermark), Vroni Swidrak (Radfeld/Tirol) als auch die vier Herren Andi Ringhofer (Schladming/Steiermark), Alex Lugger (Maria Luggau/Kärnten), Hans Wieland (Tamsweg/Salzburg) und Martin Bader (Innsbruck/Tirol) wuchsen über sich selbst hinaus. Im Bruchharsch der schweizer Alpen sah am Ende des Tages das Ergebnis schließlich so aus:
Prugger Platz 10, Swidrak Platz 11, Ringhofer Platz 4, Lugger Platz 7, Wieland Platz 20, Bader Platz 8 (er startete in der Jugendklasse Espoir).
Der sensationelle vierte Platz von Andi „Ringo“ Ringhofer ist das beste Ergebnis aller Zeiten im Österreichischne Schibergsteigen, dabei hätte es durchaus noch besser ausschauen können. Durch ein verrutschtes Fell konnte er im letzten Anstieg nicht mehr voll attackieren, und musste den in Griffweite liegenden 3. Platz sausen lassen.
Gewonnen wurde der Bewerb schließlich bei den Damen von der Italienerin Roberta Pedranzini in 1:51:48 Stunden, bei den Herren vom Franzosen Florent Perrier in 1:30:03 Stunden.
So manch große Nation konnte den Österreichern nur mehr hinterher schauen. Interessant ist dies vor allem deshalb, weil die Österreicher unter finanziell und zeitlich schwierigsten Bedingungen Ihr Training absolvieren, mit eigenem PKW zur WM anreisen mussten, keine Unterstützung von Staat erhalten und im Verhältnis zu den Profiteams schlichtweg als Exoten gelten.
Nun stehen in den nächsten Tagen bis zum 1.3.08 jeden Tag weitere Bewerbe an. Und Teamkapitän Alex Lugger denkt, dass dieser heutige Erfolg durchaus kein Einzelfall bleibt: „Das Ergebnis heute hat uns überrascht, aber wir haben schon gewusst, dass wir hervorragend drauf sind. Und die Bewerbe, bei denen wir taktisch bessere Karten haben kommen erst. Der heutige Erfolg hat und beflügelt, und ich bin sicher dass wir hier bei der WM auch noch weiterhin aufzeigen und die rot-weiß-rote Fahne hochhalten können.“ Dass dies auch international begrüßt wird, zeigt das spontane Statement des Generalsekretärs des Verbandes UIAA/ISMC, Josep Castellet: „Ich freue mich total für Euch und für unseren Sport. Österreich rückt damit in die internationale Spitze auf, dort wo es als Alpennation auch hingehört.“
Folgende Österreicher sind bei der WM im Schibergsteigen in Champery/Schweiz von 24.3.08 – 1.3.08 anwesend und sind bei den Wettkämpfen im Einsatz (alphabetisch gelistet):
Brugger Philipp (Sistrans/Tirol)
Bader Martin (Innsbruck/Tirol)
Fischbacher Andreas (Schladming/Steiermark)
Kalss Andreas (Rossleithen/Oberösterreich)
Lugger Alexander (Maria Luggau/Kärnten)
Prugger Lydia (Ramsau/Steiermark)
Ringhofer Andreas (Schladming/Steiermark)
Swidrak Vroni (Radfeld/Tirol)
Wieland Hans (Tamsweg/Salzburg)
Laufende tagesaktuelle Informationen zur WM gibt es unter der Webadresse www.astc.at
Aktuelle Ergebnisse finden sich online auf www.skimountaineering.org
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