11 Dezember 2014

La Sportiva Spectre Test

Der ultraleichte Vier-Schnaller mit einzigartiger Aufstiegs- und Abfahrtsperformance im Praxis-Test.

Der ultraleichte Vier-Schnaller mit einzigartiger Aufstiegs- und Abfahrtsperformance im Praxis-Test.

Wir haben einen Skitourenschuh gesucht, der superleicht, extrem beweglich im Aufstieg und vor allem stabil bei der Abfahrt ist. La Sportiva hat vor zwei Jahren einen  Skitourenschuh mit vier Schnallen entwickelt, dessen Abfahrtseigenschaften jenen eines Alpinskischuhes gleichkommen, der den Komfort, die Steuerbarkeit und die Leichtigkeit eines Zwei-Schnallers beibehält und mit nur 1440 g (Gr. 27) noch dazu extrem leicht ist.

Beim Test machte der Spectre auf Anhieb einen guten Eindruck. Der Schaft ist mit einem Rotationswinkel von 60° extrem beweglich und lässt den Spectre beim Aufstieg, aber auch zu Fuß in schwierigem Gelände, mit jedem Ein- bis Dreischnaller locker mithalten. Möglich wird dies durch die patentierte EZ Flex Zone in der Zunge und im Innenschuh. Und klar, bei der Abfahrt spielt der Spectre seine vier Schnallen und den Klettverschluss am Bund voll aus und gibt uns perfekten Halt und lässt uns dadurch auch breite Skier perfekt steuern.  

Auch die auf den ersten Blick zu winzigen Schnallen, spielten bei der Feinjustierung ihre echten Trümpfe aus und ließen sich auch mit Tourenhandschuhen - zwar etwas mühsam - bedienen. Die Idee hinter dem Schnallensystem ist aber, dass man sie nur am Beginn der Tour einmal justiert, mit geöffneten Schnallen aufsteigt und sie für die Abfahrt einfach wieder schließt. Da die Schnallen im geöffneten Zustand sehr eng am Schuh anliegen, bleibt man anders als bei anderen Schuhen nirgends hängen. 

Und die Verarbeitung? Der seit fast 100 Jahren im Berg- und Kletterschuhbereich tätige Hersteller ist bekannt für seine hohe Qualität und hat diese auch nahtlos ins Skitourenschuh Segment transferiert. Der Innenschuh ist hochwertig geschneidert, die Schale perfekt verarbeitet und bei der Sohle kann dem Italiener sowieso niemand das Wasser reichen.

Bei der Passform hat La Sportiva bei den Vierschnallern die Leisten etwas weiter geschnitten und liegt damit auf Normalniveau. Der Innenschuh ist natürlich thermisch verformbar.

Finetuning Features – Besonders gut haben uns bei diesem Schuh die vielen Möglichkeiten gefallen, den Schuh an den Fuß und den individuellen Fahrstil anzupassen. Der Wechsel zwischen Aufstiegs- und Abfahrtmodus ist total simpel und die Schaftneigung läßt sich zwischen 10 und 18 Grad verstellen, mit der Canting Einstellung lassen sich auch O oder X-Beinige Schifahrer neutral auf den Ski bringen und last but not least kann man die Zunge nach vorn oder hinten schieben, um den genauen Flexpunkt zu erreichen. Zwei kleine weiße Pfeile helfen beim Einstieg in die Tech-Bindungen und los geht’s!

Fazit: Super leicht, gute Abfahrtsperformance und extreme Flexibilität beim Aufstieg. Die Verarbeitung ist top. Schuh drückt manchen Tourengehern und muss daher in der Regel thermisch angepasst werden.

Technische Details:

  • Schale aus leichtem, robustem Grilamid
  • Schaft aus Pebax
  • patentiertes Vertebra Technology Blockiersystem mit Carbonzusatz, das die Kraftübertragung bei der Abfahrt unterstützt
  • hoher Gehkomfort dank des patentierten Bewegungssystems EZ Flex und des Innenschuhs EZ Thermo Liner
  • hochqualitative Vibram-Sohle, die für einen tollen Halt auf felsigem und rutschigem Untergrund sorgt
  • Verschlusssystem: 4 Schnallen und Power Strap
  • mit Tech und AT-Bindungen kompatibel
  • Schaftmobilität: 60°

Anm.: Diesen Skitourenschuh gibt es auch als Damenmodell, der hört dann auf den Namen Spakle und ist in zartem blau gehalten. Den Spakle haben wir bereits vor einem Jahr getestet. Zum Test geht’s hier.

Webtipp: La Sportiva

 Video La Sportiva Spectre (das Männermodell), 2,5 Min. 



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