Rucksack Ratgeber - klassisches Bergsteigen ©istock.com/pixdeluxe Rucksack Ratgeber - klassisches Bergsteigen ©istock.com/pixdeluxe
08 Februar 2019

Rucksack Ratgeber

Ausstattung, Größe & Modell: So sieht der ideale Rucksack fürs klassische Bergsteigen aus

 

Der weite Horizont liegt vor dir, die weißen Gipfel ragen in den Himmel und du setzt einen Fuß vor den anderen. Der Weg zum Ziel kann bei Bergtouren lang sein – umso wichtiger ist ein Outdoor-Rucksack, der perfekt sitzt, möglichst leicht ist und ausreichend Stauraum bietet.

Es gibt unzählige Rucksäcke, doch längst nicht jedes Modell eignet sich tatsächlich für eine anspruchsvolle Bergtour. Hohe Anforderungen an das Gewicht des Rucksacks, das Tragesystem, die Haltbarkeit und viele weitere Kriterien machen selbst erfahrenen Bergsteigern die Auswahl schwer. Wir verraten, worauf es ankommt, wenn du den perfekten Rucksack für deine Bergtour auswählen möchtest.

Die Ausstattungsmerkmale: So wählst du aus

Wie stellst du dir deinen Rucksack vor? Soll er besonders leicht sein? Viel Platz bieten? Anliegen wie eine zweite Haut? Outdoor Shops wie keller-sports.de bieten eine große Auswahl geeigneter Modelle, die sich unter anderem durch die folgenden Eigenschaften und Ausstattungsmerkmale auszeichnen:

  • Tragesystem & Polsterung: Das Tragesystem besteht idealerweise aus Hüft- und Brustgurt, Schulterträger, Lastenkontrollriemen und Rückenteil. Diese Elemente erleichtern es Ihnen, das Gewicht auf dem Rücken zu verteilen, sodass dir der Ballast auf längeren Touren nicht so stark zusetzt. Dies wird durch eine gute Rücken- und Hüftpolsterung unterstützt. Ein Netz- oder Kontaktrücken sorgt für eine gute Belüftung – verschwitzter Rücken adé.
  • Regendichtigkeit: In den Bergen schlägt das Wetter schnell um. Viele Rucksäcke sind zumindest wasserabweisend, halten aber bei einem starken Regenguss nicht 100%ig dicht. Eine integrierte Regenplane kann hier Abhilfe schaffen.
  • Nähte: Die Nähte sollten sehr gut und robust gearbeitet sein, denn sie müssen starken Belastungen standhalten. Prüfe die Nähte auch von innen, ebenso wie die Nahtzugaben.
  • Schlaufen: Praktische Schlaufen an den Außenseiten ermöglichen es, Gegenstände, die immer zur Hand sein sollten, am Rucksack zu befestigen (z. B. Pickel, Wanderstöcke).
  • Aufteilung: Der ideale Rucksack für Bergtouren bietet mehrere Fächer, einmal für den Schlafsack auf Höhe der Hüfte, den Hauptstauraum auf Höhe des Rückens und ein aufgesetztes Fach oberhalb. Die Fächer sind so verteilt, dass sie ergonomisch für den Rücken sind.
  • Rucksackgewicht: Die Empfehlung geht dahin, höchstens 20 Prozent des eigenen Körpergewichts auf dem Rücken zu tragen, also zum Beispiel 16 kg bei 80 kg Körpergewicht. Je leichter der Rucksack ist, desto mehr Ausrüstung können Sie einpacken.
  • Volumen: Mehr Volumen geht meist auch mit einem höheren Rucksackgewicht einher. Prüfe kritisch, wie viel Ausrüstung du tatsächlich benötigst und kaufe den Rucksack nur so groß, wie du ihn wirklich brauchst.
  • Fächer: Teilweise sind Rucksäcke für Bergtouren mit weiteren Fächern ausgestattet, die einen schnellen Zugriff oder eine sichere Aufbewahrung ermöglichen (z. B. für ein Getränk, Notfallmedizin, Wertsachen). Diese sind gerade für den Anfang sehr praktisch. Erfahrene Wanderer bevorzugen eher Modelle ohne zusätzliche Außentaschen, da diese die Gewichtsverteilung negativ beeinflussen können.
  • Spezialrucksäcke: Es gibt für viele Bergsportdisziplinen eigens konstruierte Rucksäcke. Beim Kletterrucksack fehlt oft das Tragesystem,  beim Trailrunning gibt hat der Rucksack Halterungen für Trinkflaschen, für Winter-Bergsportaktivitäten ist der Rucksack oft mit einem Lawinenairbagsystem ausgestattet. Achte darauf, dass dein Rucksack für die von dir ausgeübte Bergsportdisziplin passt.

Tipp: Welcher Rucksack am besten zu dir passt, ist sehr individuell. Du solltest das gewählte Modell deshalb stets probetragen, am besten mit realistischen Gewichten. Teste verschiedene Bewegungen – das Gewicht sollte sich nicht in den Knien bemerkbar machen oder an den Schultern zerren.

Damen- und Herrenrucksäcke: Unterschiede beachten

Im Handel werden Rucksäcke speziell für Damen und Herren angeboten. Sie unterscheiden sich vor allem durch diese Faktoren:

  • kürzere Rückenlänge bei den Damen, da Frauen meist einen eher kürzeren Oberkörper und dafür längere Beine haben
  • anders angesetzte Trage- und Schultergurte, abgestimmt auf die schmalere Schulterpartie von Frauen
  • speziell an den breiteren Knochenbau der Frau im Hüftbereich abgestimmte Hüftgurte
  • geringeres Volumen, bedingt durch die kürzere Rückenlänge

Frauen, deren Oberkörper stärker ausgeprägt ist oder die einen eher langen Rücken haben, können möglicherweise auch mit einem Modell für Herren gut bedient sein – hier ist der Test mehrerer Modelle unerlässlich für den optimalen Tragekomfort. Andersherum kann auch für Herren mit zierlicher Statur ein Damenrucksack die bessere Wahl sein.

Die perfekte Rucksackgröße: Volumen auf die Bergtour abstimmen

Wieviel Volumen du tatsächlich benötigst, hängt davon ab, ob du allein oder zu zweit unterwegs bist und welche Touren du bevorzugst:

  • 10 bis 19 Liter: Daypacks sind der ideale Begleiter für mehrstündige Wanderungen ohne Übernachtung.
  • 20 bis 29 Liter: Diese Mehrtagesrucksäcke eignen sich ideal für Hüttentouren, für die du keinen großen Schlafsack und sonstige Biwak-Ausrüstung mitnehmen musst.
  • 30 bis 39 Liter: Diese Rucksackgröße ist der ideale Kompromiss für all jene, die einen Allrounder für verschiedene Arten von Touren benötigen – er begleitet dich auf Tagestouren ebenso wie auf Hüttentouren oder kürzeren Bergtouren.
  • 40 bis 69 Liter: Berghochtouren- und Trekkingrucksäcke liegen mit ihrem Volumen meist zwischen 40 und 69 Litern, denn für mehrtägige Bergrtouren benötigst du Ersatzkleidung, Proviant, Schlafsack, Zelt und einiges an Ausrüstung.
  • über 70 Liter: Für eine längere Expedition sind diese Modelle unter Umständen erforderlich, für normale Bergtouren aber eher übertrieben.

Beim Packen gilt: So viel wie notwendig, so wenig wie möglich. Wähle die Rucksackgröße möglichst klein, denn du wirst später um jedes Gramm froh sein, das du nicht bis zum Gipfel mitschleppen musst.



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