Osprey_Mutant Test 07/2022 Riemen und Befestigungsmöglichkeiten Osprey_Mutant Test 07/2022 Riemen und Befestigungsmöglichkeiten
10 August 2022

Test: Osprey-Mutant 22

Den richtigen Rucksack zu finden ist nicht leicht. Jede Bergsport-Disziplin hat unterschiedliche Anforderungen an den jeweiligen Rucksack. Diesmal haben wir den 22-Liter Alpinkletter-Rucksack von Osprey aus der Mutant-Serie (22, 38 und 52 Liter) im Test!

Mutanten sind im allgemeinen Sprachgebrauch ja nicht unbedingt positiv besetzt. Im Wörterbuch findet man dazu „durch Mutation verändertes Individuum“. Das trifft auf den Osprey Mutant 22 ziemlich gut zu. Ihn gibt es mittlerweile in der 5. Generation. Dieser Evolution ist es zu verdanken, dass überflüssiger „Schnick-Schnack“ weggelassen wurde und gut durchdachte Features vorhanden sind.

Der Mutant 22 ist ein klassischer Tagesrucksack für alpine Kletterunternehmungen. Sein schlankes Design (schmäler als der Rücken) ermöglicht ein gutes Klettern in Kaminen und anderen beengten Situationen. An der Außenseite befinden sich nur notwendige Befestigungsmöglichkeiten, die teilweise auch abnehmbar sind:

  • 2 ToolLock-Halterungen für Eisgeräte

  • 3 Aufhängepunkte zum Nachhaulen

  • 1 Seilbefestigungsriemen, der über die Trinkblasenöffnung auch im Inneren verstaut werden kann. In weiterer Funktion kann dieser im Inneren als Kompressionsriemen verwendet werden.

  • 2 seitliche Riemen zum Fixieren der Seile

  • 2 hintere (abnehmbare) Riemen z.B. für Fixierung von Kletterschuhen, Helm, etc.

Die Größe von 22 Litern ist sehr gut gewählt. Folgendes Alpinkletter-Setup lässt sich im Raumwunder unterbringen:

  • „alpine Schlosserei“ (Haken, Hammer, mobile Sicherungsmittel, Expressschlingen, etc.)

  • persönliche Schutzausrüstung (Gurt, Regenjacke,1Mann/Frau-Biwaksack)

  • Kletterschuhe, 2-Liter-Trinkblase, Jause und Wecheselkleidung

Mit Ausnahme des Seils und des Helms, die außen angebracht werden, können alle Gegenstände im Inneren verstaut werden.

Der Innenraum des Mutant 22 ist sehr einfach und übersichtlich gestaltet. Es gibt ein kleines, gut zugängliches Deckelfach, in dem man Telefon, Topo, Müsliriegel und den Autoschlüssel verstauen kann. Für den Schlüssel ist ein Schlüsselhalter in Form eines kleinen Karabiners vorhanden.

Neben dem Hauptstauraum gibt es noch ein dünnes Fach für die Trinkblase, in der man problemlos 2 Liter Wasser verstauen kann. An der Rückenseite findet man eine Klettverschlussöffnung, über die man zum leicht herausnehmbaren Rückenteil gelangt. Dieses kann man herausnehmen und als Sitzunterlage verwenden.

Das Tragesystem besteht klassisch aus ausreichend gepolsterten Schulterträgern und Hüftträgern. Für die Hüftträger hat sich Osprey etwas sehr Gutes einfallen lassen. Sie haben seitlich kleine Ohren, die das Tragen der Last im Hüftbereich im Aufstieg wesentlich komfortabler machen. Diese fürs Klettern bekanntlich störenden Anhängsel können in Kombination mit der Eisgerätelasche gut nach hinten perfekt weggeklappt werden. Die Schulterträger können standardmäßig mit einem verstellbaren Brustgurt verbunden werden, auf der Schnalle befindet sich auch eine integrierte Signalpfeife.

Mit einem Gesamtgewicht von 696 Gramm ist der Rucksack ein Leichtgewicht. Nimmt man das Rückenteil heraus, was allerdings nicht anzuraten ist, wird er nochmals um 90 Gramm leichter.

Der Rucksack ist aus dem klassischen, strapazierfähigem 420 HD Nylon gefertigt. Der Starke Faden in Kombination mit der HD-Ausführung (HD= „High Density“) ermöglicht einerseits hohe Reißfestigkeit und durch die 4 fache PU-Beschichtung eine hohe Wasserundurchlässigkeit.

Fazit bergsteigen.com: Hochwertige Materialien, Funktionalität und die Erfahrungen aus 5 Generationen machen den Osprey Mutant 22 zu dem, was er ist - ein fabelhafter Begleiter für alpine Klettereien! Das einfache, cleane und vor allem durchdachte Design in Kombination mit dem hervorragende Tragesystem sind sehr gelungen. In der Schule sagt man dazu: "Sehr gut-setzen!"


Tester: Hannes Haberl, IVBV Berg- und Skiführer. Getestet wurde unter anderem in der Pause Tour Deye/Peters - Gamsmutterturm Nordkante

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