Test CAMP Carbon Mix-Stock Test CAMP Carbon Mix-Stock
31 August 2023

Testbericht: CAMP Carbon Mix-Stock

Der faltbare Tourenstock CAMP Carbon Mix im Praxistest!

Wanderstöcke sind Ausrüstungsgegenstände, die einem das Leben in den Bergen sehr vereinfachen. Bei Zu- und Abstiegen wird die Gesamtbelastung von zwei auf vier „Beine“ verteilt, was einerseits den Bewegungsapparat schont und andererseits die Kraftbeanspruchung gleichmäßiger auf Ober- und Unterkörper verteilt.

Lange Zeit waren die Stöcke jedoch recht sperrig, zu schwer und zu lange im Packmaß, als dass man sie auf Klettersteig- oder Alpinklettertouren mitnahm. Gerade bei Touren, bei denen man nicht mehr zum Einstieg zurückkommt, lässt man sie dann vielfach zu Hause.

Die Lösung des Problems sind faltbare Wander- oder Zustiegsstöcke. Diese meist 5-teiligen Stöcke haben eine länge unter 40cm und passen in jeden Rucksack. Es gibt mehrere Faktoren, die einen guten Stock ausmachen. Dies sind in erster Linie:

  • Länge im kleinsten Packmaß
  • Gewicht
  • Verschlüsse 
  • Spitzen
  • Stäbilität
  • Griff und Schlaufe

Für unseren Test wollten wir einen sehr leichten, klein im Packmaß und universell einsetzbaren Faltstock haben. Dabei haben wir uns für den CAMP Carbon Mix-Stock entschieden.

Der kleine C(h)AMP

Der italienische Outdoorspezialist CAMP hat eine 6-teilige Serie von faltbaren Wander- bzw. Zustiegsstöcken geschaffen. Mehr Infos zu den Unterschieden später.

Der Carbon Mix-Stock ist ein absolutes High-End-Produkt. Das geringe Gewicht (beide Stöcke mit Sommerteller nachgemessen) von 456g wird durch die Verwendung von leichten Werkstoffen wie Aluminium und Karbonfasern erreicht. Mit 36cm Packmaß ist der 5-teilige Stock ebenfalls im Spitzenfeld angesiedelt. Der Stock ist im Bereich von 110 bis 130cm längenverstellbar (ein Segment ist teleskopierbar) und kann somit auf unterschiedliche Körpergrößen bzw. Situationen angepasst werden. Der Verschluss im Teleskopsegment ist ein leicht zu bedienender Aluminiumclip, der werkzeuglos enger bzw. fester gemacht werden kann. Die Stocksegmente sind mit einer innenliegenden, Plastik geschützten Schnur verbunden und werden mit einem Federdruckknopf arretiert. Ein System zur Mikroregulierung der Spannung sorgt für die Stabilität des Stocks und letztendlich für die Sicherheit des Bergsteigers. Der Griff ist zweiteilig, oben ein ergonomisch geformter Hauptgriff mit guter Stützfläche am Stockende und eine darunter liegende , geriffelte Griffverlängerung für Querungen oder ähnliche Situationen. Beim Material hat CAMP sich für moosgummiartigen Kunststoff entschieden, der gut in der Hand liegt. Die Handschlaufen sind ergonomisch differenziert, sprich es gibt einen linken und rechten Stock, damit diese samt Schlaufen gut in der Hand liegen. Eines der wichtigsten Teile des Stocks und gleichzeitig Kontaktpunkt zum Untergrund, nämlich die Spitze, ist aus aus Hartmetall gefertigt und „beißt“ aufgrund der scharfen Spitzenkante auch sehr gut auf Fels.

Die Stöcke werden mit einem nützlichen Packbeutel, aufsteckbaren Wintertellern und Spitzenschonern für Asphalt ausgeliefert. Wie oben bereits erwähnt, gibt es neben dem hier beschriebenen Modell noch 5 weitere Faltmodelle für jeweils spezielle Anforderungen:

Sky Carbon Evo: noch leichter, hauptsächlich Sommergebrauch, bis 135cm verstellbar.

Megasonic: Aluminiumstock, etwas schwerer, bis 135cm verstellbar.

Sonic Alu 2.0: Aluminiumstock, schwerer, bis 135cm verstellbar, geht Richtung Trailrunning

Sonic Alu Evo W: Aluminiumstock, 34cm Packmaß, 107 bis 125cm verstellbar, auf die Physiologie der Frauen optimiert

Xenon Pro 2.0: Aluminiumstock, ultraleicht und megakompakt, 4 Segmente, faltbar, aber dann fixe Länge! Ultratrail optimiert.

Fazit

Diese faltbaren Stöcke sind ein absoluter Gewinn! Bis vor kurzem lies ich die klassischen, teleskopierbaren Wanderstöcke aufgrund des Packmaßes und Gewichts oft zu Hause, wenn ich zu Alpintouren ging, bei denen ich nicht mehr zum Zustieg zurückkam. Gerade im Abstieg verfluchte ich dann die Entscheidung, wenn keine Stecken vorhanden waren.

Der CAMP Carbon Mix-Stock ist seit dieser Saison mein ständiger Begleiter auf Bergtouren und ein kleiner „Gamechanger“, was Energieersparnis, Gesundheitsprophylaxe und Sicherheit angeht. Die leichten Stöcke passen bei der eigentlichen Aktivität (Klettersteig, Alpinklettern) problemlos in den Rucksack, da der Gurt und alle anderen Ausrüstungsgegenstände am Körper getragen werden und sie sozusagen azyklisch verwendet werden.

Tester: Hannes Haberl, IVBV Berg- und Skiführer/bergsteigen.com

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