Das Salzburger Bergfilmfestival „Abenteuer Berg – Abenteuer Film“ geht in sein viertes Jahrzehnt. Im Zentrum der Vorträge stehen heuer gleich zwei große Reiseabenteuer: Das Duo Marlies und Andreas Czerny-Lattner unternimmt eine Bergreise von Marokko bis nach Norwegen. Gerhard Osterbauer spannt den Bogen seiner Bergabenteuer über alle Kontinente – über die Seven Summits von der Antarktis bis in den Himalaya.
Die Geschichte des pakistanischen Höhenträgers, der 2023 am K2 verstarb, weil keiner der gipfelgeilen Alpinisten und Alpinistinnen helfen wollte ist vielen noch in guter Erinnerung. Dass man auch anders handeln kann, erzählt Lukas Wörle in seinem Vortrag: Er rettete einen Höhenträger 2023 am Broad Peak aus der Todeszone und ihm damit das Leben. Der Salzburger Höhlenforscher Georg Zagler beschreibt in seinem neuen Vortrag, was sich in den vergangenen Jahren im Untersberg so alles getan hat und Gregor Sieböck berichtet von wilden, frei fließenden Flüssen, uralten Wäldern und der Begegnung mit Walen, Pumas und dem Kondor in Patagonien.
Auch das Filmprogramm beim 31. Bergfilmfestival, das neben dem Stammhaus DAS KINO auch im OVAL im Europark, im NEXUS in Saalfelden sowie im Kino im Turm in Radstadt gastieren wird, geizt nicht mit Highlights: Sophie Lavaud ringt mit den Eiswänden des Nanga Parbat, Emily Harrington klettert am steilen Granit des El Capitan und Kajak-Ikone Nouria Newman stürzt sich in die wütenden Stromschnellen des Indus. Roger Schäli und Simon Gietl gelingt eine Erstbegehung am Mount Meru, und Reinhold Messner beleuchtet die Geschichte von Walter Bonatti und der Erstbesteigung des K2.
Doch das Festival lebt nicht nur von den Extremen. Es sind die leisen, poetischen Geschichten, die bewegen: Bestsellerautor Paolo Cognetti durchquert seine Heimat am Monte Rosa, zwei Franzosen die Alpen zu Pferd, mit Nomaden und ihren Rentieren geht es in die endlose Weite der mongolischen Taiga und ein junger Hirte erlebt seinen ersten Almsommer in der Haute Provence – samt zarter Liebesgeschichte.
Die Zukunft der Alpen steht im Mittelpunkt des diesjährigen Werkstattgespräches „Zugebaut und überrollt“, einem Diskussionsabend mit dem Salzburger Naturschutzbund. Und auch die Reihe Film
& Gespräch lädt zum Mitreden und Staunen ein: Regisseur und Hirte Christoph Huber präsentiert
sein filmisches Portrait der Königreichalm „Gestern hots grengt“ – mit Live-Musik von Klaus Meissnitzer – und Adi Stocker, Kletterpionier in den Loferer und Leoganger Steinbergen, stellt sich samt Filmteam den Fragen des Publikums.
Einen Schwerpunkt widmet das Festival heuer den sterbenden Gletschern. In „Requiem in Weiss“ werden sie symbolisch zu Grabe getragen, in „Melt“ besucht Regisseur Nikolaus Geyrhalter noch einmal Orte, an denen Eis und Schnee im Überfluss vorhanden sind, und die Ausstellung von Georg Oberweger spürt den Parallelen zwischen der Gletscheroberfläche und der menschlichen Haut nach.
Und dann ist da noch die große Feier: Die „Local Heroes“ zeigen einmal mehr, wie vielfältig und lebendig junge Salzburger Bergfilme sein können. Bei der Premiere am 15. November sind alle Filmteams zu Gast.
Programminfos undOnline-Ticketsab22.Oktoberunterwww.daskino.at
