Jakobsweg - Zillertal
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
In der Tour findet man Plattenkletterei vom Feinsten, die nach oben hin schwerer wird. Der Jakobsweg verläuft unweit der Klausenalm entlang einer unscheinbaren Plattenwand, an der die Erstbegeher geschickt die mit Bohrhaken gut abgesicherte Route installiert haben. Auf die „Pilgerreise“ sollte man anstatt der Bibel eine Dschungelausrüstung mitnehmen - rustikaler Abstieg! Ohne gutes Schuhwerk und etwas alpiner (Garten-)Erfahrung kommt man nicht runter. Kaum zu glauben, dass man direkt neben der Tour einfach wieder runter geht. Gesamt ein kühnes Abenteuer, das man durchaus weiter empfehlen kann.
O-Ton der Erstbegeher: "Solche Klettereien in dieser Länge und mit solch einer Absicherung (und der vernünftigen Zustiegszeit) findet man sonst nur in der Schweiz - jetzt auch endlich mal in den Ostalpen".
Siehe Topo.
Fritz Amann und Bernd Neubert im August 2012
2 x 60 m
14
1 x 60 m Doppelseil, 14 Express-Schlingen, Helm und gutes Schuhwerk für den Abstieg.
Die Tour ist zwar gut gesichert, wegen des heiklen Abstieges aber nichts für komplette Einsteiger. Der 6te Grad sollte beherrscht werden, dann gehen die Platten auch besser von den Füssen wenn's mal etwas feuchter ist.
Vom Gasthaus Breitlahner in Richtung Berlinerhütte bis zur Klausenalm. Dort führt rechts eine Brücke über den Bach. Man folgt dem Forstweg auf der anderen Bachseite taleinwärts bis man zu einer Verzweigung bei einer Wiese gelangt. Dort den rechten, mit Gras bewachsenen Forstweg nehmen, bis dieser endet. Dann genau den gelben Punktmarkierungen folgen! Zuerst ein wenig oberhalb der Wiese im Wald kurz taleinwärts, dann rechts ansteigend zum Einstieg hinauf.
1450 m
Oben rechts in dem Wald zu einem Baum aussteigen (etwas tiefer ist das Wandbuch). Von dort direkt steil bergab, den gelben Markierungen folgen (immer genau bei der Markierung bleiben, sonst wird es gefährlich! Gutes Schuhwerk; alpine Erfahrung notwendig!). Weiter unten 4-mal 25 m abseilen (die 2te Abseilstelle liegt versteckt, direkt unter einem 3-m-Dach). Die Abseilpiste beginnt mit einer Latschengasse (evtl. etwas unlogisch). Der erste Kletterer sollte nicht abseilen, sondern abgelassen werden. Unten leicht rechtshaltend zum Aufstiegsweg absteigen.
Nässe kann zum Problem werden - beim Klettern und beim Abstieg. Am besten eine längere Trockenperiode abwarten! Achtung: Der Abstieg ist heikel, alpine Erfahrung ist erforderlich!
Zur Not kann über die Tour abgeseilt werden, dies sollte man aber nur im äußersten Notfall machen, da einige große Schuppen nicht ganz fest sind!
10.09.2012
Kommentare
Jakobsweg
Begehung am 07.06.2015:
Trotz Regenschauer am Vortag war die Route trocken :-) Zur Beschreibung möchte ich ergänzen, dass die Route ausschließlich Plattenkletterei ist. Die oberen Seillängen insbesondere 8 + 11 sind echt spannend.... es gibt Situationen im Leben, da muss man den (Sohlen) Gummi-Produzenten vetrauen! :-) Die eingeknüpften Verlängerungen in den Bohrhacken zum günstigeren Seillverlauf (u.a. SL8) unbedingt benützen! In der SL 11 hat der Erschließer noch einen Zwischenstand eingebaut - Danke Fritz! Für den abenteuerlichen Abstieg durch dschungelartigen Bergwald ist eine lange Hose sehr zu empfehlen!
Ausweichtour zum Jakobsweg
An einer Platte 100 m rechts vom Jakonsweg gibt es noch die Tour "GenussPlus". Sie hat ähnlichen Charakter wie der Jakobsweg, der Abstieg ist der gleiche wie beim Jakobsweg. Sollten sich also schon Seilschaften im Jakobsweg befinden, so kann man leicht in eine ähnliche Tour ausweichen. Genaue Daten zur "GenussPlus": 350m; 8 Seillängen: 6+; 6; 5+; 5+;5; 5; 5+; 6; gut mit Bohrhaken gesichert -Keile nicht notwendig.
Wann trocknet die Route ab?
Bei einer Begehung im Oktober war die Route noch am 2.ten Sonnentag nass. Wahrscheinlich war dies so, weil die Sonne im späten Herbst so tief steht, dass sie morgens nicht über die Berge kommt. Mittags sind dann südseitig der Route Bäume. So kann es sein, dass die Route im späten Herbst kaum Sonne abbekommt und deshalb sehr lange nass bleibt. Im Sommer dürfte das ziemlich sicher anders sein. Im Somme rmüsste 1 Tag warten nach Regenfällen reichen.
AW: Jakobsweg
Angabe über Charkter/ Schwierigkeit und Kletterzeit ist mehr als übertrieben!
Die Route ist zwischen Grasbüscheln, Lawinenreste und sonstigem Bewuchs in die Platten "hinein gefunden" worden. Der Abstieg ist eine Frechheit!! Warum hier keine Abseilpiste 5m li oder re der Tour eingerichtet wurde, ist nicht nachvollziehbar. Für Leute ohne alpine Erfahrung schlicht weg gefährlich! (speziell der Abseilstand unter dem Überhang)
Meine Bewertung: Aufstieg 2** Abstieg -1*
AW: Jakobsweg
Zu Hornsender:
"Abstieg gefährlich" -ziemlicher Quatsch - etwas alpine Erfahrung braucht man natürlich schon, aber letztendlich kann man in diesem Gelände eigentlich nicht abstürzen, sondern (fast) nur den Hang "runterkullern". Ein ganz schöne Anspruchshaltung ("Warum keine Abseilpiste?") haben sie, Herr Hornsender. Sie sind hier in der Natur unterwegs und nicht in einer Kletterhalle, in der sie für die Routen bezahlt haben. Wissen Sie , wieviel Arbeit und Geld eine unnötige Abseilpiste zusätzlich zur Route machen würde? Herzliche Grüße: 2 Wiederholer vom August 2013
Unsere Bewertung: Aufstieg *** -**** Abstieg **-*** (nur für Hallenkletterer ein Problem)
AW: Jakobsweg
Interessanter Kommentar, muss aber
trotzdem widersprechen.
Wenn man schon eine Plaissir Tour mit
10 und mehr Zwischensicherungen einbohrt, dann erwartet man zumindest
genaue Angaben zum Abstieg. Beispiel 1te Abseilstelle: Hier wurde
mit viel Mühe ein Latschenkorridor in Abseilrichtung (von wegen
keine Arbeit) geschnitten und nach exakt 24,00 m gibt es einen Stand
unter einem Überhang mit EINEM Bolt( zurückgesichert mit einem
alten Seilrest), der noch dazu in einer Wasserrille sitzt. (Mit einem
50er Seil eine sehr knappe Angelegenheit, vor allem wenn sich 2
Partien an einem Bolt sichern müssen, damit das Seil abgezogen
werden kann.) Eine Info, dass es besser wäre 50,00m Abzuseilen, wäre
hier kein Aufwand!
Im Übrigen kann ich mich (und auch
meine Partner) im alpinen Gelände SEHR gut bewegen und bin weit weg
von einem „Hallenkletterer“.
Meine Empfehlung an alle Wiederholer.--
Nachschauen wie es tatsächlich ist oder
besser gleich wieder über die Tour
Abseilen. ;)