Im "Zauberlehrling" 16. Seillänge Im "Zauberlehrling" 16. Seillänge
09 Oktober 2006

Fein, herb und würziger Zauberlehrling

Manuel und Simon Gietl wiederholen den „Zauberlehrling“ (9) und eröffnen die alpine Route „Fein, Herb und Würzig“ (9-) an der Cima Scotoni.

Wiederholung von „Zauberlehrling“ und Erstbegehung „Fein, Herb und Würzig“

Am 12. September erreichten Manuel und Simon Gietl über die im Jahr 1990 von Christoph Hainz und Oswald Celva eröffnete Route „Zauberlehrling“ den Gipfel der Cima Scotoni in der Fanes Gruppe.

Die jungen Pusterer konnten die insgesamt 23 Seillängen in 20 Stunden Kletterzeit durchsteigen. Bei der Route „Zauberlehrling“ handelt es sich laut den Christoph Hainz um eine moralisch und klettertechnisch extrem anspruchsvolle Route mit anhaltenden Schwierigkeiten. Die zwei Brüder konnten somit die dritte Wiederholung für sich verbuchen. Außerdem waren sie die erste Südtiroler Seilschaft, die dieser sehr alpinen Kletterei eine Begehung abringen konnte.

Seit dem Jahre 1995 wurde die 750 Meter lange und ausschließlich mit Normalhaken abgesicherte Route nicht mehr wiederholt. Nachdem Simon und Manuel Routen wie „Loss lei heb schun“ (IX-, Heiligkreuzkofel), „Absolut Potent“ (IX-, Meisules Türme) , „Haar im Arsch“ (VIII+, Sella) und „Rondo Veneziano“ (IX-, Torre Venezia) diesen Sommer erfolgreich meistern konnten, durchkletterten sie die Cima Scotoni Südwestwand über diese überaus anspruchsvolle Alpinroute, die Schwierigkeiten bis zum 9. Grad aufweist.

Die zwei Brüder, die erst seit vier Jahren klettern, begnügten sich allerdings nicht nur mit Wiederholungen bereits bestehender Routen, sondern eröffneten selbst eine überaus interessante Linie in den Ampezzaner Dolomiten.

Die Route weist acht anspruchsvolle Seillängen auf. Es handelt sich dabei um begeisternde aber anstrengende Kletterei auf steilem überwiegend kompakten Fels. Die Schlüsselseillängen sind anstrengende Wandkletterei an überhängendem Fels. Der Rest der Route führt über festen grauen Fels entlang von Platten und Rissen. Die Route trägt den Namen „Fein, Herb und Würzig“ und verspricht alpinen Klettergenuss der gehobenen Art.

Dabei werden den Wiederholern zwingende Schwierigkeiten bis zum VIII. Grad abverlangt. Die maximale Schwierigkeit wird sich im unteren IX. Grad einpendeln. Außerdem verspricht die Absicherung, die ausschließlich über Normalhaken erfolgt, Nervenkitzel der besonderen Weise. Infolgedessen können die zwei ambitionierten Kraxler auf einen ausgefüllten und erfolgreichen Alpinsommer 2006 zurückblicken.

Infos: Fein, Herb und Würzig

Tofana di Rozes – Castelletto Westwand

Erstbegehung: Simon und Manuel Gietl - August September 2006

Wandhöhe: ca. 250m

Schwierigkeit: ca. 9- , Stellen im 8. Grad müssen zwingend frei geklettert werden

Zustieg: Vom Sraßenwärterhaus „Ra Nona“ auf der Sraße von Cortina zum Falzaregopass dem Weg Nr. 412 folgen, welcher zu einer Schotterstraße führt. An deren Ende auf Weg Nr. 402 zur Col Die Bos Scharte. Die Wand ist dort bereits sichtbar. Die Route verläuft links des markanten Daches durch die gelb-orange Wand (Wasserstreifen).

Abstieg: Beim letztem Stand Richtung Osten 10m absteigen (3) und nachher an Sanduhr (Schlinge) 40m Richtung Norden abseilen. In die Schuttrinne absteigen. Auf markiertem Weg in Kürze zurück zum Wandfuß (ca. 45 min).

Charakter: Begeisternde aber anstrengende Kletterei auf steilem überwiegend kompakten Fels. Die Schlüsselseillängen sind anstrengende Wandkletterei an überhängendem Fels. Der Rest der Route führt über festen grauen Fels entlang von Platten und Rissen.

Absicherung: Ausschließlich Normalhaken und zahlreiche Sanduhren

Material: Friends, Klemmkeile, Hakensortiment, Schlingen. Es wurden keine Bohrhaken verwendet.

Zeit: 4-5 Stunden

Download: Wandbild Fein, herb und Würzig

Infos und Fotos: Simon und Manuel Gietl



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