Lager III im Makalu Lu (7450 m) Lager III im Makalu Lu (7450 m)
16 Mai 2008

Ralf Dujmovits schafft 13ten Achttausender

Ralf Dujmovits besteigt den Makalu und steht auf seinem 13ten Achttausender – jetzt hängt er mit Gerlinde Kaltenbrunner noch den Lhotse an…

Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits und David Göttler im Lhotse-Team

Die aktuelle Situation ähnelt der vor zwei Jahren: nach der Besteigung des Kangchendzöngas hatten wir uns zur Vorbereitung auf den Lhotse unterhalb von Tengpoche ein paar Tage in der Ama Dablam Garden Lodge eingemietet. 100 Meter unterhalb des Lhotse-Gipfels mussten wir damals umkehren - zu spät, zu müde, zu gefährlich. Diesmal möchten wir es besser machen.

Gerlinde und unser Freund und Kameramann David Göttler sind am 13. Mai zu Fuß hier angekommen. Am 01. Mai hatten sie den Dhaulagiri I bestiegen, waren dazwischen ein paar Tage in Kathmandu und hatten sich am 10. Mai wieder auf den Weg gemacht.

Ralf steht am 11. Mai auf dem Gipfel des Makalu (8481 m)

Ich selbst konnte am 11. Mai auf dem Gipfel des Makalu (8481 m) stehen, bin am folgenden Tag ins Basislager (5650 m)abgestiegen, habe am Vormittag des 13. Mai mein Basislager abgebrochen (noch völlig platt und ziemlich ferngesteuert) und bin am Nachmittag noch 800 Höhenmeter ins Hillaray Bascamp (4850 m)abgestiegen, wo mich am nächsten Vormittag der Heli abholte und hierher brachte.

Die Besteigung des Makalu selbst war durch einen kleinen Planungsfehler deutlich anstrengender geworden als erwartet: viel zu früh, nämlich nachts schon um 23:00 Uhr waren wir vom letzten Lager in 7700 m Höhe aufgebrochen: gemeinsam mit Carlos Soria, seinem Sherpa Dawa, den beiden Brazilianern Waldemar Niclewicz und Irivan Gustavo Burda und ihrem Sherpa Pemba, sowie dem Ecuadorianer Santiago Quintero. Auch die beiden Italiener Giampaolo Casarotto und Christina, die etwas höher Ihr Lager stehen hatten, schlossen sich uns an.

Kalte Bedingungen auf dem Weg zum Gipfel

Es war so kalt und windig - dass ich trotz Daunenbekleidung merklich in eine Ganzkörperunterkühlung überging. Und die Sonne beleuchtete eine Stelle außerhalb des Anstiegs erst um 5:00 Uhr. Zu dieser Stelle beschloss ich hinzusteigen und wärmte mich lange an diesem Sonnenpunkt auf. Die anderen stiegen weiter - ihr Einsatz von Flaschensauerstoff gab nicht nur mehr Luft sondern wärmte sie vor allem auch enorm.

Nach langer Aufwärmeaktion und doch durch die Kälte geschwächt konnte ich endlich um 12:00 Uhr den Vorgipfel und weitere 15 Minuten später den Hauptgipfel erreichen. Völlig alleine als letzter, tolle Rundsicht, kaum Wind und Friede über allem. Charly Gabl, Freund, Meteorologe und Bergführerkollege aus Innsbruck hatte wieder recht behalten.

Aufbruch zum zweiten Lhotse-Versuch

Jetzt freuen wir uns auf den erneuten Versuch einer Besteigung des Lhotse. Am 18. Mai wollen wir vor hier aus starten und in zwei Tagen zum Lhotse / Everest Basislager aufsteigen, Sobald wir uns am Lhotse eingerichtet haben, werden wir uns wieder melden.

Bis demnächst und beste Grüße, Ralf Dujmovits

Berichte:

Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits brechen Lhotsebesteigung ab

Gerlinde Kaltenbrunner auf dem Dhaulagiri I

Webtipp:

Amical - die "Expeditions"-Bergsteigerschule von Ralf Dujmovits mit zahlreichen Achttausendern im Programm.

Gerlinde Kaltenbrunner



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