Der Gipfel des LLULLAILLACO Der Gipfel des LLULLAILLACO
01 März 2007

Christian Stangl – In 3 h 44min auf den höchsten Vulkan der Erde

Der Skyrunner besteigt den Ojos del Salado 6.893m in der chilenisch/argentinischen Atacamawueste in 3 Stunden und 44Minuten vom Basislager aus. Alles nur aus Zufall?

Die Ziele in den Anden waren voererst Andere:

Die Suedwand des Chimbote 5.400m

Diese Wand war unser (mit Juergen Reinmueller) eigentliches Ziel, doch schon zwei Tage nach Ankunft unter der Wand haben wir unseren Plan verworfen. Wir wissen jetzt warum die Wand undurchstiegen ist- zu brüchig, zuviel Steinschlag – ab nach Santiago!

Montagearbeiten am heiligsten Berg der Inkas

In Santiago erreichte mich ein mail der UNI Graz ich solle doch den Datenlogger am Gipfel des 6.739m hohen LLULLAILLACO tauschen- für 500 Euro Mäuse. Mit einer Rohrzange bewaffnet, erledigte ich dies kurzerhand. Die Inkaruinen amGipfel bewiesen mir eindrucksvoll, dass es im vergangenen Jahrtausend doch bereits die besseren Alpinisten unter uns gab- ohne Goretex und Daunenhandschuhe!

Kurzbesuch am hoechsten Vulkan der Erde- Ojos del Salado 6.893m

Um 8:00h morgens des 24.2.2007 traf ich im Basislager des “Ojos” ein. Das Wetter erschien mir günstig und nach einer kurzen Vorbereitung startete ich um 9:00h gleich durch. Wieder ein perfekter “Hüfttascherltag”. 1,5 Liter zum Trinken, Turnschuhe und ab! Nach 1h 01min vorbei an der zweiten Huette “Tejos” auf 5.800m Hoehe. Am Kraterrand-ca. 6.700m-noch schnell eine 3er Gruppe Franzosen ueberholt, leichte Kletterei aus dem Krater hinaus, um 12:44h am Gipfel!

Wieder im Basislager angelangt hatte ich Einiges an Erklärungsbedarf. Der Rest der französischen “Ojos del Salado Expedition” wollte meinen Gipfelgang nicht wahrhaben. Schliesslich waren sie schon über eine Woche hier gewesen und keiner hatte den Gipfel erreicht. Die Gipfelfotos machten sie jedoch einsichtig.

Ich versuchte zu beschwichtigen: “Skyrunning hat mit dem heldenhaftem Bezwingen der hoechsten Gipfel nichts mehr zu tun. Es hat sich innerhalb des “Hoehenbergsteigens”als eine eigene Sportart etabliert, aehnlich wie sich das Sportklettern vom Alpinklettern abgespalten hat.”

Es half alles nichts. Die Franzosen brachen ihre “Expedition” ab und fuhren nach Hause!

Text u. Fotos: Christian Stangl aus Santiago/Chile

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