Tengkampoche Nordwand © Ueli Steck Tengkampoche Nordwand © Ueli Steck
11 Oktober 2012

Erstbegehung der Tengkampoche Nordwand

Die Schweizer Ueli Steck und Simon Anthamatten gelingt die erste Durchsteigung der extrem schwierigen Nordwand des Teng Kam Poche, 6500 m im Khumbu Valley/Nepal (2000m, VI/85° Eis, M7+/6 A0)

Der erste Versuch, die Tengkampoche Nordwand zu klettern, starten der Berner Oberländer Ueli Steck (31) und der Walliser Simon Anthamatten (24) am 10. April. Sie müssen am 11. April auf 6000 Meter wegen zu starkem Schneefall abbrechen. Eine aufwändige Abseilaktion beginnt.

Am Montag, 21. April 2008 wagen die beiden Alpinisten einen zweiten Versuch. Auch diesmal begehen sie die Wand im Alpinstil, das heisst ohne Fixseile oder vorgängig deponiertem Material. Zusätzlich verzichten Ueli Steck und Simon Anthamatten auf die Mitnahme von Bohr-haken. Am Abend des 23. April erreichen die beiden Bergsteiger das Ende der Wand, das sich auf 6350 m ü.M. befindet. Nach einer weiteren Biwaknacht auf dem messerscharfen Gipfelgrat, stehen sie am morgen des 24. April um 7.15 Uhr auf dem Gipfel des Tengkampoche, der offiziell mit 6500 m ü.M. angegeben ist. Nach einer langen Abseilaktion über die Aufstiegsroute, erreichen Ueli Steck und Simon Anthamatten noch am selben Abend das Basislager. Gefeiert wird die Erstbegehung der Tengkampoche Nordwand mit je einer Dose Bier!

Fakten und Zahlen

- Tengkampoche Nordwand(Khumbu Valley, Nepal): 6500 m, 2000 m Höhenunterschied

- Erstbegehung der Nordwand

- Kletterer: Ueli Steck, Berner Oberland und Simon Anthamatten, Wallis

- Name der Route: Schachmatt

- Schwierigkeitsgrad: VI / 85 Grad, Eis M7+ / 6A0

Biographie Ueli Steck

Ueli Steck wurde am 4.Oktober 1976 im Emmental geboren. Schon früh beginnt er intensiv Eishockey zu spielen, hört aber damit auf, als er das Klettern und Bergsteigen für sich entdeckt. Es dauert nicht lange, da wird klar, dass er nicht nur über ein ausser- ordentliches Talent verfügt, sondern auch über eine Risiko-bereitschaft, was ihn in der Kletter-szene schnell bekannt machen. Dass diese Risiko-bereitschaft ihn nie in ernsthafte Schwierig-keiten brachte, hat er in erster Linie seiner Selbstkontrolle zu verdanken. Und in zweiter Linie seiner Fähigkeit, sich auf den Moment, auf das Jetzt, auf den nächsten Atemzug konzentrieren zu können. Und zu guter Letzt wohl der Tatsache, dass er, der gerne mit dem Kopf durch die Wand geht, erkennt, wann es besser ist, den Kopf einzuziehen. Auch dann, wenn das Umkehren tausendmal schwieriger ist, als das Weitergehen.

Schon kurz nachdem er seine Lehre als Zimmer-mann abgeschlossen hat, entschied sich Ueli Steck seine Passion zum Beruf zu machen. Er wurde Bergsteiger und ist Opinion Leader der Firma New Rock. Dass er heute als einer der weltweit besten Alpinisten gilt, hat er folgenden Leistungen zu verdanken:

2004 Nordwände Eiger, Mönch und Jungfrau in nur 25 Std. zusammen mit dem Alpinisten Stephan Siegrist

2004 Free Solo Routen „Silberfinger“ und „Excalibur“

2004 Winter Solo-Begehung Eiger Nordwand + zahlreiche andere kürzere Routen, alle Solo

2005 Frühling Solo-Erstbesteigung der 1500m hohen Cholatse Nordwand (6640m) in nur 37 Std.

2005 Frühling, zwei Wochen später Solo-Erstbegehung des Tawoche (6505m)

2005 Frühling, wieder zwei Wochen, später Abbruch auf 5900m wegen schlechter Witterung am Ama Dablam

2005 Nomination für den Piolet d’Or (vergleichbar mit der Oscarverleihung in der Filmindustrie)

Anfang 2006 erste Wiederholung der Route „Young Spider“ in nur 5 Tagen, eine Diretissima in der Eigernordwand...mehr

Juli 2006 erfolgreiche Erstbegehung der Magic Line auf den Ostgipfel des Gasherbrum II (7710m)

Februar 2007 Eiger Speed Rekord in einer Solobegehung, vom Fusse der Eigernordwand über die klassische Heckmair Route in nur 3h54min...mehr

April 2007 während der Akklimatisierungsphase für die Annapurna Südwand, erste Solobegehung der Pumori Westwand (7161m) in nur 24 Stunden, hin und zurück.

Mai 2007 Der Versuch, im Alleingang die 8091m hohe Annapurna Südwand auf einer bisher unvollendeten Route zu begehen, scheitert. Ein einzelner herabfallender Stein traf ihn direkt auf den Kopf, er verlor das Bewusstsein und stürzte ab.

Februar 2008 Ueli Steck bricht seinen eigenen Eiger Speed Rekord auf der klassischen Heckmair Route und stellt mit 2 Stunden und 47 Minuten eine neue Bestzeit auf....mehr

Webtipp

www.uelisteck.ch



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