Der 50-jaehrige Kammerlander hat sich, nachdem er 13 von 14 Achttausendern bestiegen hatte und vom Mount Everest 1996 als erster Mensch, auf Skiern abgefahren war, den noch unbestiegenen, technisch schwierigen Bergen verschrieben. Der 36-jaehrige Karl Unterkircher lebt mit seiner Frau Silke und den Kindern Alex und Miriam in Wolkenstein. 2004 bezwang er innerhalb weniger Wochen den Everest und den K2.
Meine Schwierigste aber auch schönste Expedition
''Es war die schwierigste aber auch schönste Expedition meiner bisherigen Bergsteigerkarriere. Als wir auf dem Gipfel des JASEMBA um ca. 15Uhr Ortszeit, am Dienstag 22. Mai gestanden sind, nach einem extrem harten Aufstieg vom Lager eins auf 6.100m und schwierigster 13stündiger Kletterei, haben wir sofort auch an Luis Brugger gedacht, der auf diesem Berg voriges Jahr verunglückt ist'', erzählt Kammerlander am Satellitentelefon.
''Seit drei Jahren habe ich mit diesem wunderschön geformten Berg in Nepal gerauft. Beim dritten Versuch nun hatten wir endlich Glück - auf dem "Glücksberg", wie die Einheimischen den JASEMBA nennen'', fährt der Ahornacher fort. ''Ich hatte großen Respekt, aber erst dieses Jahr, als wir im oberen Teil der Wand geklettert sind, habe ich verstanden, wie schwierig der JASEMBA wirklich ist.''
Eigernordwand über der 6000 m Grenz
''Die Wand ist mit der Eigernordwand zu vergleichen, nur dass sie viel höher, viel schwieriger ist und über der 6.000m Grenze liegt", erklärt Kammerlander.
Der Abstieg heute morgen, wäre uns dann fast noch zur tödlichen Falle geworden. ''Eine Lawine hatte unter unserem Lager eins, auf rund 6.100m Seehöhe alle Fixseile weggefegt. Wir mussten uns daraufhin in einer gefährlichen Aktion über die Spiegelglatte Eisflanke abseilen, wo wir in den letzten 2 Wochen immer wieder Auf- und Abgestiegen sind'', so der Extrembergsteiger.
Heute um ca. 13Uhr Ortszeit(am 23. Mai), erreichten Kammerlander und Unterkircher völlig ausgepowert und abgekämpft das Basislager auf 5.200m am Fuße des JASEMBA, wo Ihnen die ebenso begeisterte Köchecrew, welche den oberen Aufstieg der beiden Bergsteiger Richtung Gipfel durch ein Zeiss-Fernglas beobachten konnten, warmen Tee zur erfolgreichen Gipfelbesteigung servierten. Die nächsten 2 Tage werden sich die Bergsteiger ein wenig erholen, bevor sie die Heimreise antreten werden.
''Es war ein wunderschöner Dienstag. Karl war großartig. Das Glück war heuer endlich auf unserer Seite. Der JASEMBA mit seinen 7.350 Metern, ist ab nun der Berg von
Luis Brugger'', fügt Hans Kammerlander hinzu. Denn die beiden haben den Gipfelerfolg Luis Brugger gewidmet, der letztes Jahr während des zweiten Besteigungsversuchs des JASEMBA mit Hans Kammerlander tödlich verunglückt ist.
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