23 September 2012

Update Lawinenunglück Manaslu

Mindestes neun Tote nach verheerendem Lawinenunglück...

Update: Am frühen Sonntagmorgen hat sich am Manaslu ein tragisches Lawinenunglück ereignet. Es sind mindestens neun Bergsteiger ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei vier Franzosen, ein Italiener, ein Deutscher, mindestens ein Spanier sowie ein nepalesischer Sherpa, als die Lawine ein Camp mit 25 Bergsteigern in 6.800 Metern Höhe auf dem Manaslu unter sich begrub. Mindestens drei Bergsteiger galten am Abend noch als vermisst.

Das Expeditions-Team um Benedikt Böhm und Sebastian Haag geht es soweit gut – sie wurden von der Lawine glücklicherweise nicht berührt.

Sie konnten als Erste am Unglücksort sein, wo zwei Lagerstätten verschüttet wurden, und erste Hilfe leisten. Mittlerweile ist die Gruppe im Basislager eingetroffen.

Mitgefühl gilt den verstorbenen Bergsteigern und ihren Angehörigen.

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Letzte News davor:

Powdern & warten auf 6000 Metern

Die Athleten sind zur Akklimatisation auf Skiern unterwegs und erwischen auf den Abfahrten zwischen Lager 2 und dem Basislager (5.000 m) perfekte Schneeverhältnisse. Diese Glücks-Momente sind aber auch begleitet von anstrengenden Aufstiegen in der dünnen Höhenluft. Die Anstrengung steht den Extrembergsteigern ins Gesicht geschrieben.

Die erste Nacht im Camp 1 und der Materialtransport auf Camp 2 kosten Kraft und Energie. Die Athleten schleppen rund 30 Kilo schwere Rucksäcke und plagen sich am Fixseil über Spalten auf über 6.400 Meter. Benedikt kämpft mit dem Sauerstoffmangel: „Ich könnte teilweise echt kotzen, wenn ich mich runterbeweg`, ich könnt richtig kotzen.“

Auch die Nächte machen dem Team zu schaffen: Schlaflosigkeit aufgrund der Höhe zerrt an ihrer Energie, physisch wie psychisch: „Es kostet Kraft und Energie, vor allem auch psychische Energie, die man hier oben sehr, sehr braucht.“ (Böhm).

Durch die Schneefälle in der letzten Woche und neue Niederschläge bleibt die Lawinensituation angespannt. Das größte Risiko liegt laut Böhm bei einer Schlüsselstelle, die sich zwischen 7.200 Metern und 7.400 Metern Höhe befindet und mit Schnee geladen ist.

Weiterhin ist aber das Wetter der größte Unsicherheitsfaktor. Sebastian Haag erlebt die Situation nach der Expedition 2007 zum zweiten Mal: „Wir wissen auch nicht wie das Wetter wird. Es ist wieder so typisch Manaslu. Der Eine sagt es wird gut, der Andere sagt es schneit.“ Am Samstag brechen die beiden Athleten zu einer Akklimatisierungstour auf, wo sie planen, so weit wie möglich zu gehen.

Die Zeit im Lager ist anstrengend, aber „Schafkopfen ohne Ende wirken einer Depression entgegen“ (Böhm). Außerdem treffen die erfahrenen Expeditionsbergsteiger im Basecamp auf alte Bekannte wie den Freeride-Profi und SALEWA Athleten Glen Plake.

Ende kommender Woche sehen sie ihre letzte Chance, ein Wetterfenster zu nutzen für den Gipfelversuch. Eine Entscheidung steht bereits: Sebastian Haag wird die Besteigung am Lager 2 (6.400 Meter) beginnen, wo er auf Böhm, der die Speedbegehung am Basecamp auf 5.000 Metern starten will, warten wird.

Video: Powdern & warten auf 6000 Metern - Episode 9

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