Fritschi-Dachstein Xtreme
„Phantastisch!“. Völlig verausgabt erreichte Alexander Lugger am Samstag, 18. März, das Ziel des Fritschi-Dachstein Xtreme Tourenschirennen. Mit beeindruckenden 2:31:15 konnte der für die Kärntner Zollwache startende Sportler seinen Österreichischen Meistertitel im Schibergsteigen bei strahlendem Sonnenschein auf dem Dachstein erfolgreich verteidigen. Als zweitbester heimischer Tourengeher bewältigte der Schladminger Lokalmatador Andreas Ringhofer die Strecke am Dachsteinmassiv (Team Atomic-Suunto 2:32:51). Er blieb damit vor Martin Hornegger aus Annaberg (ASTC-Powerteam 2:33:30), der diesen Sport jahrelang prägte.
Österreichische Meisterin wurde die Triolerin Veronika Swidrak (Team Sport Schwaighofer Brixlegg 4:00:16) vor Renate Schwab aus dem steirischen Salzkammergut (Team Sport Lichtenegger 4:02:22) und Kathrin Sojer aus Tirol (4:08:59).
Finale des Europacups der Schibergsteiger
Das Fritschi-Dachsten-Extreme galt gleichzeitig als der Finalbewerb im Europacup der Schibergsteiger. Starter aus insgesamt acht Nationen kämpften um Punkte am Dachstein. Dabei konnte sich der Italiener Guido Giacomelli (2:29:11) gegenüber seinem Landsmann Hansjörg Lugner (2:30:20) behaupten. Die drittschnellste Zeit gelang Alex Lugger, der parallel zur ÖM auch um EC-Punkte startete.
Schnellste Frau der EC-Wertung war die Italienerin Francesca Martinelli (3:09:38) vor Barbara Gruber aus Deutschland (3:19:02) und der Französin Laetitia Roux (3:22:33).
Mit diesen Platzierungen sicherte sich Guido Giacomelli den Sieg im EC vor Hansjörg Lugner und dem Liechtensteiner Olivier Nägele, der am Dachstein Rang 5 belegte. Die Damenwertung gewann Francesca Martinelli vor der Französin Anne Petit, die am Dachstein weit zurückgefallen war. Die drittplazierte Roberta Pedranzini, Italien, nahm am Finallauf nicht mehr teil.
Keine Zufalls-Sieger
Schon vor dem Rennen war den Favoriten über die Marathonstrecke klar: am Dachstein wird es keinen Zufalls-Sieger geben. Die 19,6 km über 1760 Höhenmeter hatten anspruchsvolle Kletterpartien und Tragepassagen zu bieten – trotz einer Verkürzung, bedingt durch die heftigen Schneefälle in den letzten Tagen. „Nur der kompletteste Tourengeher kann hier gewinnen“, war der Bischofshofener Markus Stock am Start überzeugt. Seiner Meinung nach waren dies aus österreichischer Sicht Lugger, Ringhofer oder Hornegger.
Die heimischen Favoriten kannten aber ihre internationalen Gegenspieler und hatten Giacomelli und Lugner ganz oben auf ihren jeweiligen Rechnungen. Diese glaubten ihrerseits die Österreicher im Heimvorteil.
Starker Start
Nach dem Start um 10:00 Uhr setzte sich Lugger and die Spitze. Er wollte seinen Titel verteidigen und war bereit, dafür die Führungsarbeit zu übernehmen. Dies gelang ihm bei einer weiten Schleife über den Hallstätter Gletscher. Lugger blieb auch nach dem Anstieg auf den 2996 Meter hohen Dachstein in Führung und verteidigte seine Position bis nach dem Aufstieg durch die sog. Steiner-Scharte vom Gosauer Gletscher zurück auf „Hallstätter Eis“. Dabei hatte er sich aber dermaßen verausgabt, dass er im Schlussanstieg von der Simony-Hütte zurück zur Bergstation der Dachstein-Bahn Giacomelli und Lugner nicht mehr hinter sich halten konnte. Im Ziel mussten die ersten Drei je eine Strafminute ihrer Laufzeit hinzuzählen: sie hatten sich bei einem Aufstieg nicht vorschriftsmäßig in die Sicherungsseile eingehängt.
Ein perfektes Rennen
Neben der Marathon-Strecke bot das Fritsche-Dachstein-Xtreme auch eine Halbmarathon-Distanz. Sie führte über 14,2 km und 1499 Höhenmeter. Schnellster auf diesem Kurs war der Salzburger Franz Deisenberger (SC Leogang 2:17:07) vor Andreas Strobl aus Deutschland (2:17:40) und dem Bad Goiserer Franz Kienast (ASTC-Powerteam 2:22:13). Schnellste Dame auf der kurzen Strecke war Filzmoser Sabrina (3:49:42) vor Barbara Lebutsch (4.05:32) und Sabine Groner aus Deutschland (4:17:25). Es gab auch eine Snowboard-Wertung, die der Österreicher Harald Harreither als einziger Teilnehmer in beeindruckenden 2:21:42 absolvierte.
Insgesamt waren 115 Starter am Dachstein. Sie alle erwartete ein perfekt organisiertes Rennen. „Super Bedingungen, super Strecke und herrlichstes Wettkampf-Wetter“, zeigten sich die Athleten überzeugt. Lob für den Veranstalter Karl Posch gab es auch seitens der Offiziellen des internationalen Verbandes der Schibergsteiger (ISMC), die zur Überwachung des EC-Finales angereist waren. „Eine schwierige, dynamische Strecke in wunderbarer alpinen Lage“, lobte Josep Castellet, Präsident der ISMC-Jury, die Veranstaltung. „Mit dieser perfekten Organisation würden wir am Dachstein jederzeit ein Weltcup-Rennen austragen.“
Karl Posch, der das Rennen im Vorjahr wegen extremer Wetterbedingungen absagen musste, freut sich über derartiges Lob nach monatelanger Organisation: „All dies wäre aber nicht möglich gewesen ohne unsere Sponsoren und die hervorragende Kooperation mit der Dachsteinbahn.“
Bleibt abzuwarten, wie sich der Dachstein den Sportlern 2007 präsentiert. Sie alle hofften nach dem Zieleinlauf auf eine Neuauflage im nächsten Jahr.
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