Der von Barbara Hirschbichler gegründete und als gemeinnützig anerkannte Verein unterstützt Menschen, die unter extrem schwierigen Bedingungen in den Bergen des Himalaya und Karakorum leben. Das wichtigste Prinzip dabei ist Hilfe zur Selbsthilfe; Ziel ist es, den Dorfbewohnern das Überleben in ihrer angestammten Heimat zu erleichtern.
Barbara Hirschbichler
Barbara Hirschbichler ist eine Allround-Bergsteigerin, die seit nunmehr fast 30 Jahren zu den herausragenden Frauen im Bergsport zählt und sowohl im Sportklettern als auch in alpinen Wänden und beim Höhenbergsteigen Erfolge erzielen konnte. Sie kletterte im Jahr 1995 als erste Deutsche eine Route im 10. Schwierigkeitsgrad, stand auf den Gipfeln der Achttausender Cho Oyu, Gasherbrum II und Broad Peak (Vorgipfel), durchstieg große alpine Nordwände im Winter, machte Solo-Erstbesteigungen im Karakorum, uvm. Außerdem fährt sie leidenschaftlich und extrem Rennrad.
Das erste Mal in den Himalaya
Ihr soziales Engagement begann, als sie 1998 das erste Mal in den Himalaya kam und den Cho Oyu (8201m) bestieg. Wieder daheim, sammelte sie Spenden, um eine tibetische Schule zu unterstützen, bis sie dann im Jahr 2000 ihren eigenen Verein gründete und eigene Projekte realisierte. Von 2001 bis 2004 ließ sie sich ohne Bezüge vom Dienst beurlauben – Barbara Hirschbichler unterrichtet Englisch und Geographie am Karlsgymnasium in Bad Reichenhall - , um sich dem Bergsteigen und ihrem Verein widmen zu können. In dieser Zeit lebte sie in Nepal, Tibet und vor allem in Nordpakistan.
Ihr erstes größeres Hilfsprojekt, eine Wasserleitung, entstand am Fuße des Berges, an dem ihr Vater 1959 beim Versuch der Erstbesteigung ums Leben kam, dem 7780 m hohen Batura im Karakorum. Nun können die Weidegebiete wieder genutzt werden, was den Bewohnern des Dorfes Passu im Hunzatal das Überleben sichert.
Zehn Wasserleitungen und zwei Krankenstationen
Derzeit liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten in Baltistan. Diese Region im äußersten Nordosten Pakistans, im Herzen des Karakorum, gehört zu den am wenigsten entwickelten der Erde. Die sanftmütigen, friedlichen und gastfreundlichen Baltis, unter denen Barbara Hirschbichler fast drei Jahre lang lebte und deren Sprache sie spricht, haben allein nicht die geringste Chance, ihre Situation zu verbessern, da sie weder über Geld noch über die nötigen Kenntnisse verfügen. Inzwischen hat die Himalaya-Karakorum-Hilfe in den etwa 3000m hoch gelegenen Bergdörfern an die zehn Wasserleitungen und zwei Krankenstationen gebaut, zwei Jeeps für Kranken- und andere Transporte und einen Traktor mit Dreschmaschine sowie eine Getreidemühle mit Aggregat angeschafft, eine Obstplantage angelegt, fast 200 Schulpatenschaften vermittelt, Dorfbewohner mit Kleidung und Medikamenten versorgt, und in zahllosen Fällen Überlebenshilfe geleistet. Außerdem wurde eine Trekking-Agentur gegründet (Shipton Treks & Expeditions), um die Baltis am Gewinn aus dem Tourismus teilhaben zu lassen. Diese Agentur ist eine non-profit organization, d.h. jeglicher Gewinn nach Abzug der Löhne fließt in die Projekte.
Moment ist der Bau eines Kinderwohnheims in Skardu geplant. Das Wohnheim ermöglicht Kindern aus Bergdörfern, eine weiterführende Schule zu besuchen. Das Projekt wird von den "Sternstunden" des Bayerischen Rundfunks unterstützt.
Effektive, direkte Hilfe
Barbara Hirschbichler, die in Schönau am Königssee wohnt, ist seit einigen Jahren mit dem Balti Ghulam Rasool verheiratet. Rasool stammt aus einem Bergdorf im Braldotal, dem Tal, durch das man auf dem Weg zum Baltoro-Gletscher und den ihn umgebenden hohen Bergen (K 2, Gasherbrum I und II, Borad Peak, Chogolisa, Masherbrum...) kommt, und arbeitete vor seiner Ehe als Hochträger für Expeditionen. Er verbringt einen Teil des Jahres in Deutschland und kümmert sich in der übrigen Zeit in seiner Heimat um die Hilfsprojekte. Ihm ist es vor allem zu verdanken, dass diese so schnell, effektiv und vor allem kostengünstig realisiert werden können und dass Spendengelder nicht missbraucht werden.
Alle Projekte werden grundsätzlich in Absprache und in Zusammenarbeit mit der Dorfbevölkerung durchgeführt. Auch Barbara Hirschbichler ist regelmäßig vor Ort, überwacht den Fortgang der Arbeiten und informiert sich über die als am dringendsten erachteten Maßnahmen.
Der Verein fühlt sich folgenden Grundsätzen verpflichtet:
- Respekt vor religiösen Überzeugungen
- Achtsamkeit gegenüber der Natur
- Bewahrung alter Traditionen
- Erhaltung gewachsener und bewährter Strukturen
- Schaffung von Grundlagen für die Selbsthilfe.
- Außerdem soll ein Beitrag zur Völkerverständigung geleistet werden.
Alexander und Thomas Huber und andere Bergsteiger und Kletterer unterstützen die Himalaya-Karakorum-Hilfe seit einigen Jahren, indem sie auf Vorträgen Spenden sammeln oder Benefiz-Vorträge halten.
Seit Anfang des Jahres ist Alexander auf Grund seines außerordentlichen Engagements 2. Vorsitzender des Vereins. Es ist zu betonen, dass alle Beteiligten ehrenamtlich arbeiten und dass keinerlei Verwaltungskosten anfallen. Jeder gespendete Euro fließt also direkt und ohne Abzüge in die Projekte.
So könnt Ihr den Verein unterstützen:
- Geld spenden: Kto. 116 400 bei der Sparkasse Berchtesgadener Land, BLZ 710 500 00, (weitere Angaben siehe Homepage); Spenden können von der Steuer abgesetzt werden.
- Mitglied werden: für 25 Euro/Jahr; Anmeldeformulare können von der Homepage herunter geladen werden.
- Schulpatenschaft übernehmen: für 50 Euro/Jahr (Dorfschule) oder 200 Euro/Jahr (weiterführende Schule); Formulare siehe Homepage.
Web: www.himalaya-karakorum-hilfe.com
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