Im vergletschertem Gelände am Großglockner Im vergletschertem Gelände am Großglockner
07 Juli 2022

Hochtouren und Gletschertouren

Der Verband der Österreichischen Berg - uns Skiführer zu Hochtouren und Gletscherbegehungen

Hochtouren und Gletscherbegehungen nur mit viel Erfahrung und lokalem Wissen Die dramatischen Ereignisse an der Marmolata zu Beginn der Woche zeigen uns eindrücklich die Folgen des Klimawandels im Gebirge auf. Bereits zu Sommerbeginn informierten dazu das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS), der Verband der Österreichischen Berg- und Skiführer (VÖBS) und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in ihrer Pressemitteilung und wiesen auf eine entsprechende Tourenplanung hin.

Eis – und Felsstürze sowie Lawinen- und Murenabgänge hat es schon immer gegeben. Betroffen sind davon nicht nur Bergsteiger, sondern auch der Siedlungsraum und Verkehrswege. Je stärker der Lebensraum in den Bergen besiedelt ist und touristisch  genutzt wird, desto öfter werden auch Menschen direkt davon bedroht. Somit ist in Kombination mit der Erwärmung unseres Planeten weiterhin von einer Häufung dieser Ereignisse auszugehen.

Das Bild der schneearmen Gletscher ist für die Bergführer nichts Neues, ist doch bereits seit Jahrzehnten der Rückgang der Eisriesen und die immer raschere Veränderung von den täglich im Gebirge tätigen Professionisten festzustellen. Zugleich wurden und werden ständig Wege und Zustiege den neuen veränderten Bedingungen angepasst, um für die Menschen den Aufenthalt in den Bergen möglichst sicher zu gestalten. Wie zum Beispiel auch am höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner. Ein gewisses Restrisiko wird jedoch immer bestehen bleiben.

Den Aussagen der Gletscherforscher in den letzten Tagen, dass keine Hochtouren im vergletscherten Bereich mehr möglich sind, möchten wir allerdings klar widersprechen. Das Begehen von vergletscherten Zonen ist individuell je nach Situation vor Ort zu beurteilen und kann nicht pauschal behandelt werden.

Entscheidend ist immer die richtige Einschätzung, Planung der Tour und Handhabung des Seiles mit der adäquaten Technik, um eine Hochtour mit vertretbarem Restrisiko durchführen zu können. Wenn diese Fertigkeiten nicht ausreichend vorhanden sind, empfehlen wir den Besuch eines Ausbildungskurses bei Bergführern und alpinen Vereinen oder sich der Führung durch einen Bergführer anzuvertrauen.


Quelle:  Verband der Österreichischen Berg - uns Skiführer 



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