Kletterhallen Unfallstatistik 2017 Kletterhallen Unfallstatistik 2017
12 Oktober 2018

Kletterhallen-Unfallstatistik 2017

Leichter Rückgang beim Seilklettern - mehr Unfälle beim Bouldern - Unachtsamkeit - Tuber

2017 wurden vom DAV und KLEVER ( Kletterhallenverbandes) insgesamt 177 Ereignisse mit Verletzungen in Deutschand erfasst, bei denen es zu einem Rettungsdiensteinsatz kam. 44 dieser Unfälle ereigneten sich beim Seilklettern, 124 beim Bouldern und 9 bei sonstigen Aktivitäten (z.B. beim Aufwärmen). Da in den Kletterhallen, die bei der Unfallstatistik mitmachen, mehr mit Seil geklettert wird als nur gebouldert, wird hier schnell ersichtlich, dass sich beim Bouldern mehr Unfälle ereignen als beim Seilklettern.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Unfälle mit Rettungsdiensteinsatz leicht gesunken (Anzahl 2016: 186), die prozentuale Verteilung auf Klettern und Bouldern ist jedoch nahezu konstant geblieben.

Eckpunkte der Kletthallenunfallstatistik 2017

Bouldern:

  • Weiterhin ist die Anzahl der Verletzungen an den Extremitäten (Arme und Beine) sehr hoch –87% der gemeldeten Fälle betreffen diese Bereiche.
  • Unfallprotokolle deuten vermehrt daraufhin, dass viele Verunfallte wenig Erfahrung mit Abspringen und mit kontrolliertem Fallen besitzen.
  • Verletzungen mit Rettungsdiensteinsatz nach Kollisionen wurden dieses Jahr nicht gemeldet.

Seilklettern:

  • Insgesamt leichter Rückgang bei Seilkletterunfällen.
  • Erneut diverse Unfälle mit teilweise erheblichen Verletzungen beim Ablassen, obwohl dies als ein kontrollierbarer Vorgang angesehen werden kann.
  • Unachtsamkeit und Ablenkung können aus mehreren Meldungen herausgelesen werden; einige Meldungen zeigen darüber hinaus, dass gerade bei unangekündigten Stürzen es zu größeren Problemen bei der sichernden Person kam.
  • Auch bei Sturztrainings kam es immer wieder zu Unfällen

26 Bodenstürze bei Seilklettern

In 5 der 26 Fälle kann ein Kontrollverlust des Sicherungsgerätes ausgeschlossen werden, Ursache für einen Bodensturz waren dann Knotenfehler bzw. Stürze vor der ersten Exe bzw. das Auslassen dieser.

Bei den übrigen 21 Fällen ist ein Kontrollverlust über das Sicherungsgerät theoretisch möglich, allerdings lässt sich nicht bei jedem Fall sagen ob dies die Ursache war, da nicht alle Parameter (Schlappseil, Gewichtsunterschiede, etc.) zu jedem Fall bekannt sind.

Die Zahl der gemeldeten Unfälle macht dabei nur einen kleinen Bruchteil der Kletterhalleneintritte aus und zeigt, dass Klettern eine sehr sichere Sportart ist.

Die Detaillierte Unfallstatistik 2017 zum Download Kletterhallen Unfallstatistik 2017.pdf  

Quelle: DAV



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