Bei schwierigen Sichtverhältnissen hilft ein GPS-Gerät oder das Handy Bei schwierigen Sichtverhältnissen hilft ein GPS-Gerät oder das Handy
05 April 2024

Nofall-Packliste für Bergsteiger

Dieses Equipment kann Leben retten

Es ist ein eindrucksvoller Moment, vom Gipfel des Berges nach unten zu schauen. Wieder eine Hürde genommen, eine Challenge gemeistert. Um diese Momente genießen zu können, ist Sicherheit das A und O. Das richtige Equipment kann entscheidend dafür sein, wie es auf dem Berg vorangeht und wie schnell in Notsituationen Hilfe möglich ist. Die folgende Packliste ist ein Muss für alle Bergsteiger, die auf Eigenverantwortung und bestmöglichen Schutz setzen.

Alles für die Navigation von der Karte bis zum GPS-Gerät

Das eigene Smartphone ist am Berg praktisch, denn es ersetzt Karte und GPS-Gerät. Es ist allerdings immer damit zu rechnen, dass es ausfällt und plötzlich nicht mehr zur Verfügung steht. Daher gehören alternative Methoden immer ins Gepäck. Eine herkömmliche Karte und ein Kompass nehmen nicht viel Platz weg, sollten aber mit eingezeichneter Tour immer an der Frau oder am Mann sein. Hinzu kommt ein GPS-Gerät, das zusätzlich zum Handy ebenfalls ins Gepäck gehört. Die Vorteile dieser Kombination sind:

  • Planbarkeit: Mit dem GPS Gerät und Handy lassen sich Wegpunkte setzen und Routen planen, schon bevor es auf den Berg geht. Das hilft bei der Orientierung während der Tour weiter.

  • Standortbestimmung: In schwer zu navigierenden Gebieten sind Handy und GPS für die exakte Bestimmung des eigenen Standorts unerlässlich.

  • Notfälle: In einer Notsituation kann das GPS (oft) präziser als das Handy den eigenen Standort angeben, sodass die eigene Position an den Rettungsdienst weitergegeben werden kann.

  • Laufzeit: GPS-Geräte sind speziell für den langen Einsatz unterwegs konzipiert und haben eine längere Batterielaufzeit als das Smartphone. In Gebieten ohne Stromversorgung kann das entscheidend sein.

Tipp: Wenn man das Handy am Berg in den Flugmodus stellt, hält aufgrund der nicht durchgeführten permanenten Netzsuche der Akku viel länger. Bei mehrtägigen Bergtouren ohne Lademöglichkeit, die Nutzung auf beide Geräte (Handy GPS) aufteilen! Der Nachteil des Flugmodus ist, aber dass das Handy im Notfall nicht von der Bergrettung geortet werden kann. Mehr zur Handyortung im Gebirge.

Zweitgerät für Notfälle gehört in den Rucksack

Das Handy ist normalerweise immer dabei, allerdings gibt es zahlreiche Gründe, warum es plötzlich nicht mehr funktioniert. Der Akku ist leer, das Gerät wurde beschädigt oder sogar gestohlen. Aus Sicherheitsgründen kann ein Ersatzgerät von großer Bedeutung sein. Der Preis spielt keine Rolle. Über Sparportale gibt es die Möglichkeit, nach Handy Deals Ausschau zu halten, und so ein günstiges Schnäppchen für die eigene Sicherheit zu erstehen.

Wichtig: Das Ersatzhandy gehört ausgeschaltet in den Rucksack. Es wird nicht für Fotos oder GPS-Navigation genutzt, sondern ist nur für Notfälle gedacht. In diesem Fall kann es den entscheidenden Unterschied machen, denn damit lässt sich Hilfe rufen! Wenn ihr in der Gruppe unterwegs seid, reichen zwei Handys, wobei ein Gerät ausgeschaltet bleibt.

Gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set für akute Situationen

Kommt es zu kleineren oder größeren Unfällen, ist ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set der erste Rettungsanker. Das Mindestmaß ist ein Set, das Mullbinden, Dreieckstücher, Verbandsscheren, Rettungsdecke und Co. enthält. Für längere Bergtouren gibt es jedoch noch weitere wichtige Inhalte, die zusätzlich mitgeführt werden sollten:

  • Persönliche Medikamente: Wer auf medizinische Versorgung angewiesen ist, muss immer an persönliche und verschreibungspflichtige Medikamente denken. Selbst wenn die Tour nur für einen Tag angesetzt ist, sollte die Medikation für mehrere Tage griffbereit sein. Im Worst Case kann es Zeit in Anspruch nehmen, bis die Rettung am Berg erfolgt. Auch Schmerzmittel und ein Medikament gegen Bauch- und Darmprobleme gehören ins Gepäck.

  • Antiseptische Wundreinigung: Um Schnittverletzungen oder Wunden zu versorgen, braucht es antiseptische Hilfsmittel wie Povidon-Jod oder klassische Alkoholtupfer. Sie können verhindern, dass sich Wunden infizieren und so zum Problem werden.

  • Wasseraufbereitungstabletten: Ist die Wasserversorgung nicht sichergestellt, machen diese Tabletten den entscheidenden Unterschied. Sie können selbst ungeeignetes Trinkwasser aufbereiten, sodass genug Flüssigkeit vorhanden ist.

  • Rettungspfeife: Um im Notfall auf sich aufmerksam zu machen, ist eine Rettungspfeife wichtig. Man macht sich damit bemerkbar und bei schlechter Sicht, hilft sie den Rettungskräften auf den letzten Metern.

Es ist wichtig, den Rettungsset immer wieder auf seine Aktualität zu überprüfen. Zwar sind abgelaufene Verbandsmittel besser als gar keine Versorgung, sie sind aber nicht mehr steril!

Beleuchtung für jede Situation am Berg

Im Jahr 2023 gab es in Österreich am Berg rund 9.000 Not- und Unfälle, 99 von ihnen endeten tödlich. In einer Notsituation macht sich schnell Panik breit, insbesondere wenn es zu Schneeverwehungen und Verlust der Orientierungsfähigkeit kommt. Die passende Beleuchtung trägt dazu bei, auch bei schwierigen Situationen nicht vom Weg abzukommen oder die Orientierung zu verlieren. Mit einer Lampe kann man sich im Dunkeln am Berg auch gut bemerkbar machen. LED-Modelle sind energieeffizient, leuchten mitunter sehr stark und haben auch eine lange Batterie/Akkulaufzeit. Vor der Bergtour solle aber unbedingt der Ladezustand gecheckt werden.

Das alpine Notsignal

Gerät man in Bergnot, sollte man das alpine Notsignal kennen. Ihr gebt sechsmal in der Minute ein sichtbares oder hörbares Signal, dann eine Minute Pause und in der nächsten Minute wieder sechs Zeichen. Die Antwort von den Rettern lautet dann dreimal in der Minute, dann einen Mitnute Pause und in der nächsten Minute wieder drei Zeichen. 

Der alpine Notruf 

Bei Handyempfang kann in ganz Österreich der Alpin-Notruf 140 genutzt werden. Europaweit gilt die Notrufnummer 112 (diese hat auch den Vorteil, in jedem verfügbaren Netz einen Notruf abgeben zu können).

Fazit: Ein gut gepackter Tourenrucksack sichert auch im Notfall

Immer wieder werden Bergsteiger durch negative Nachrichten erschüttert. Menschen stürzen beim Klettern ab, werden von Lawinen begraben oder sind schlicht nicht mehr auffindbar. Respekt vor der natürlichen Umgebung und eine gute Tourenplanung sind das A und O für Sicherheit. Wer die Gefahren am Berg unterschätzt, begeht bereits den ersten Fehler.

Es ist klar, dass das Bergsteigen immer Risiken mit sich bringt, es geht nur darum, diese so gut es geht zu verhindern. Das ist möglich, wenn das passende Equipment im Rucksack ist. Vom Sicherheitsseil bis zum Erste-Hilfe-Koffer sind die oben genannten Hilfsmittel nicht nur eine Option, sondern ein Muss.

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