La Voie Petit

Der Österreicher Mich Kemeter konnte am 7. Juli die wohl schwerste hochalpine Route "La Voie Petit" (8b) an einem Tag frei klettern. Ein erster Versuch drei Tage vorher scheiterte, da er und sein Seilpartner Cody Sims die Schlüsselseillänge nicht rotpunkt klettern konnten. Am Tag zwei zwang sie Schnee und Regen zum Rückzug nach der 7. Seillänge.

Die Energie war hoch am 7. Juli, Mich Kemeter voll motiviert. Er und Cody Sims starteten um 5 Uhr morgens vom Zelt unter dem Grand Capucin. Alle Seillängen gelangen Kemeter auf Anhieb, die Schlüssellänge konnte er im zweiten Versuch punkten. Trotz Regen und Schnee der letzten Tage waren die Bedingungen am Fels ganz passabel. Eine 7b+ Seillänge war zur Gänze nass und forderte alles. Kemeter und Sims nutzen ein Band im oberen Drittel der Route, um neue Kräfte zu tanken und sich mental auf die von ihnen noch nicht gesichteten oberen Seillängen vorzubereiten. Mich konnte alle noch ausstehenden Seillängen onsight klettern mit Ausnahme einer 8a, die er im zweiten Versuch punktete.

Kemeter und Sims kamen beim Einbruch der Finsternis am Gipfelplateau an und begannen gegen 22:30 Uhr mit ihrem Abstieg. Einige Stunden vorher gelang es der Französin Caroline Ciavaldini, die Route an zwei Tagen frei zu klettern. Kemeter und Ciavaldini sind damit eine der Ersten, die die Route frei klettern konnten, nachdem einige Haken abgeschlagen wurden.

Details der Begehung:

Route: Voie Petit

Berg: Grand Capucin, 3838 m – Mont Blanc Gruppe

Erstbegehung: Arnaud Petit und Stéphanie Bodet, 1997

Erste Rotpunktbegehung: Alexander Huber 17.7.2005

1. Wiederholung(rp): David Lama Juli 2010

Schwierigkeit: 8b/10 - 14 SL/ 450 m

Schwierigkeit der Seillängen: 6a, 7b, 6b, 6b+, 8b, 6a, 7c+, 7b+, V+, 8a, 6c, 7b+, 6b, 6a

Text: Nina Rebele