Shauna Coxsey Shauna Coxsey
20 Mai 2021

Shauna Coxsey über ihr Home-Training-Setup und Rückkehr ins Wettkampfgeschehen

Den Lockdown nutzte die britische Top-Kletterin Shauna Coxsey, um die Vorbereitung auf die kommende Saison in ihrem bemerkenswerten Trainingskeller zu absolvieren.

Bevor sie diese Woche wieder in den Wettkampf einsteigt, sprach sie mit ihrem Sponsor über die Bedeutung ihrer Heimtrainingsanlage, Hochzeitsglocken und die Überwindung einer dreifachen Operation.


Wie aufgeregt bist du, wenn du diese Woche wieder einen Wettkampf bestreitest?

Es ist in gewisser Weise erfrischend, einfach wieder reinzugehen, ohne irgendwelche Erwartungen zu haben und wieder zu klettern.


Ist es eine Art Aufstieg ins Ungewisse, da dein letzter Wettkampf so lange zurückliegt?

Ich denke, das kommt mit dem Beginn jeder Saison. Jedes Mal, wenn ich in eine Saison gehe, gibt es so viele Unbekannte, und das hier ist eine Art verschärfte Version davon nach 2020. Ich bin nicht nervös, weil ich eingerostet bin oder so etwas - ich denke, wenn es etwas gibt, das ich kann, dann ist es, zu konkurrieren. Es ist aufregend zu wissen, dass wir wieder auf der Bühne stehen werden, und auch die Hoffnung, dass sich alles wieder normalisiert, fühlt sich wie ein bedeutendes Ereignis an.

Ganz allgemein, wie läuft das Training? Fühlst du dich gut in Form und blickst du positiv auf die Saison 2021?

Ich fühle mich an der Kletterwand sehr wohl, und um das geht es schlussendlich ja. Darauf haben wir hingearbeitet. Ich fühle mich stark und gesund, das ist sehr hilfreich. Ich habe immer noch mit ein paar kleinen Wehwehchen zu kämpfen, aber ich glaube nicht, dass man einen Athleten ohne sie findet, um ehrlich zu sein. Es ist wirklich surreal, sich wieder auf einen Wettkampf vorzubereiten und sich daran zu erinnern, wie ich meine Tasche packe, und all diese Dinge! Es ist seltsam.


Und wie geht es dem Körper? Ich glaube, due hattest einige Operationen, um sicherzustellen, dass du für die verspäteten Spiele in Tokio voll fit bist.

Die Operationen selbst sind sehr gut verlaufen, und das Team hat es unglaublich geschafft, dass ich um alle Operationen herum trainieren konnte, so dass ich nicht viel Pause hatte, das war unglaublich. Ich hatte eine Woche eine Knieoperation und eine Woche später eine Operation am Handgelenk. Es war sinnvoll, beides zur gleichen Zeit zu machen und die Zeit des Lockdowns zu nutzen, um alles in Ordnung zu bringen. Und dann wurde ich sechs Monate später wieder am Knie operiert.


Erlaubst du dir, aufgeregt zu sein über das, was dieses Jahr vor dir liegt?

Wir sind so sehr auf den Weg, nach Tokio zu kommen, fokussiert, dass es fast keinen Raum gibt, aufgeregt zu sein und über die Realität dessen, was kommt, nachzudenken, da es darum geht, alles zu tun, was man als Athlet und als Team tun kann, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Es gibt so viele Unbekannte und das letzte Jahr hat noch eine ganze Menge mehr an Unbekannten gebracht.


Ein weiterer großer Teil dieses Jahres ist deine bevorstehende Hochzeit, sie hat sich ja um ein Jahr verzögert hat, aber seid ihr alle vorbereitet?

Ich bin so zögerlich, irgendetwas zu planen. Ein Produkt des Jahres 2020 ist, dass ich wirklich zögerlich geworden bin, Pläne zu machen und mich auf etwas festlegen zu wollen. Aber wir werden im September heiraten, also sollte ich besser anfangen, etwas zu planen. Ich habe noch nichts gemacht!


Euer Hinterhof/Keller ist ein wahrer Augenschmaus! Ist das dein ganzer Stolz?

Meine andere Hälfte, mein Verlobter Ned, er ist ein unglaublicher Künstler. Er hat alle Klettergriffe an der Wand gemacht und ich glaube, das ist für uns beide etwas Besonderes. Auch wenn es ein Trainingsraum ist, finde ich ihn wirklich beeindruckend und schön. Wir haben das Haus extra gekauft, um diesen Raum zu einem Trainingsbereich zu machen. Wir sind froh, dass es so gut geklappt hat.


Wie wichtig ist diese Einrichtung für dich, und ist sie bei einem Lockdown noch wichtiger geworden?

Wir haben das natürlich gebaut, bevor wir wussten, was Covid ist oder wie die Lockdown-Regeln aussehen würden. Ich denke, ich habe in diesem Raum trainiert und fühle mich dort wohl, so dass die Umstellung, nur noch dort zu trainieren, natürlich nicht ideal ist, es ist alles andere als ideal, für drei Disziplinen zu trainieren, aber letztendlich, als die Möglichkeiten so eingeschränkt waren, fühlte es sich nicht so entmutigend an. Ich hatte unglaubliches Glück, dass ich dieses Gefühl hatte. Es war so viel mehr, als wir jemals gedacht haben.


Wie viel Zeit verbringst du normalerweise täglich/wöchentlich dort? Und was bringt das?

Ich trainiere bis zu sechs Tage pro Woche und irgendwo zwischen zwei/drei und sieben oder acht Stunden. Manche Trainingseinheiten sind strukturierter als andere. Es kommt darauf an, ob man für etwas Bestimmtes trainieren will. Es hängt auch davon ab, mit wem ich trainiere. Wenn ich mit Ned trainiere, ist er bei bestimmten Dingen viel stärker als ich und ich stärker als er. Also denken wir uns gegenseitig Sachen aus, um an unseren Schwächen zu trainieren. Mein Neffe wohnt bei uns und er trainiert auch mit uns. Er ist jung und aufgeregt und denkt sich immer dumme Herausforderungen aus, wir wollen dies oder jenes ausprobieren, auf eine andere Art und Weise. Meine Trainerin Leah trainiert auch mit mir. Sie ist unglaublich darin, mich an meinen Schwächen arbeiten zu lassen, ohne dass ich es merke.


Wird es dir Training im Keller nie langweilig?

Es ist wahrscheinlich der einzige Raum, in dem es mir nie langweilig wird. Es gibt dort unendlich viel Potenzial und Kreativität, um sich verschiedene Dinge auszudenken. Weil es so ein schöner Raum ist und die Griffe so toll zum Klettern sind, fühle ich mich in diesem Raum unglaublich wohl.


Quelle: Red Bull



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