Beim Aufstieg mit dem Arva Ultralite 25 (Modell Winter 19/20) Beim Aufstieg mit dem Arva Ultralite 25 (Modell Winter 19/20)
05 März 2019

Test Arva Reactor Ultralite 25

Arva überarbeitet Airbag Reactor Ultralite 25, wir haben uns den Lawinenrucksack etwas genauer angeschaut

Fangen wir bei einige Informationen zu Arva an, die Firma hat ihren Sitz in Frankreich und hat sich auf die Entwicklung von Lawinen-Sicherheitsausrüstung spezialisiert. Begonnen hat es mit Schaufeln und LVS-Geräten, später sind Lawinen-Airbagrucksäcke dazu gekommen. Vor zwei Jahren haben wir uns einen Reactor Airbag 32 Liter genauer angeschaut (Test Arva Reactor 32 Airbag) und waren wirklich begeistert, deshalb haben wir uns jetzt mit dem kleineren Ultralite Modell befasst.

Das Ultralite-Modell gibt es in einer 15 Liter und 25 Liter Ausführung schon seit letztem Jahr, das 25 Liter Modell ist auf minimales Gewicht getrimmt und bringt ohne Kartusche 1720 Gramm, komplett gehfertig 2040 Gramm auf die Waage. Wir haben schon das kommende 19/20 Wintermodell des Ultralite 25 (25 Liter) bei uns in Verwendung, dieses wurde geringfügig abgeändert, solider und etwas komfortabler ausgestattet (wiegt gehfertig 2140 Gramm). Verbesser wurde der Reißverschluss (deutlich größere Öffnung) und auch andere kleine Details, welche das Handling auf der Skitour erleichtern.

Der Airbag - also quasi das Herz des Reactor Rucksackes - ist wie bei Arva üblich ein Doppelkammer-System, die beiden Kammern werden durch ein Ventil getrennt. Die zwei Luftkammern (je 75 Liter) werden einzeln befüllt und ergeben aufgeblasen ein Gesamtvolumen von 150 Litern. Der ausgelöste Airbag schützt sowohl den Kopf als auch die seitlichen Körperpartien (das können nur wenige Hersteller, bei vielen hat man nur ein Polster unter dem Kopf). Der Griff kann sowohl an den linken oder rechten Schulterträger befestigt werden (das sieht man auch nicht mehr oft), der Arva Airbag ist also auch für Linkshänder mit dem gleichen Komfort auszulösen.

Testauslösungen - um die nötige Zugkraft des Auslösegriffes kennen zu lernen - können natürlich gemacht werden. Die Kartusche schraubt man vorher ab, nach der Testauslösung bringt man den Airbag mit einer mitgelieferten Plastikschraube wieder in die für das Kartuschengewinde nötige Position. Das nicht unwichtige Üben ist also auch mit diesem Kartuschensystem problemlos möglich. Kartuschen gibt es in Stahl- und Carbonform, naturgemäß ist der Carbonbehälter natürlich deutlich leichter und deshalb zu empfehlen.

Der Arva Reactor Ultralite 25 ist minimalistisch ausgestattet – hat aber alles was man bei einem Skitourenrucksack sucht an Bord. Viele werden das separate Fach für die Notfallausrüstung vermissen – Schaufel und Sonde lassen sich aber sehr gut im Hauptfach mittels Gummistraps verstauen und stören dort nicht wirklich im Skitourenalltag. Das Hauptfach wird mit einem Rundzipp geöffnet bzw. geschlossen. Oben gibt es noch einen Zipp mit einem sehr großen „Deckelfach“, in diesem Fach haben viele Kleinigkeiten wie Handy, Schlüssel etc. ausreichend platz.

Die Skier bzw. das Snowboard können auf unterschiedliche Weise befestigt werden, wir bevorzugen die auch bei Rennrucksäcken übliche Schrägbefestigung (dabei stören die Ski weniger beim Gehen). Dafür gibt es oben und unten am Rucksack fixe Riemen. Snowboards schnallt man einfach hinten drauf. Den Skihelm kann man mit einem Netz bei Bedarf auch außen befestigen (bei Tagestouren können leichte und kompakte Skitouenhelme aber auch im Rucksack verstaut werden). Die Schlaufen für die schräge Skibefestigung sind gegenüber den ersten Reactor-Modellen deutlich verbessert worden!

Positiv hervorheben muss man auch die Rückenkonstruktion des Arva Airbags. Dabei wurde auf gute Belüftung und Tragekomfort geachtet, die Schulterträger lassen sich innen (im Hauptfach) zwischen S und L stufenlos und sehr einfach in der Länge verstellen. Der Rucksack sitzt so perfekt am Rücken und trägt sich sehr angenehm, durch die verstellbaren Schulterträger ist der Kopf nicht in der Beweglichkeit eingeschränkt. Die leicht gepolsterten Schulterträger mit Brustgurt runden das gute Tragesystem ab.

Vor dem Start muss der rote Griff ausgeklappt werden. Was einfach auch mit einer Hand gemacht werden kann, vor diesem Vorgang wird evtl. noch die Schutzkappe abgezogen (Neoprenhülle), wir haben diese aber nie in Verwendung und klappen beim Transport in der Regel nur den Griff zu. Der Auslösegriff ist gut positioniert, griffig und sehr gut bedienbar. Die obligatorische Beinschlaufe ist geschickt - und wenn man es nicht weiß fast unauffindbar -in einem kleinen Gumminetz am Hüftgurt verstaut.

Gesamt ist der Arva Reactor 25 ein kleiner, leichter aber vom Verstauvolumen her mehr als ausreichender Airbag. Der Schritt beim 19/20 Modell – dem Airbag durch stabilere Materialien zwar einen Tick mehr Gewicht zu verpassen, aber deutlich mehr Komfort zu geben – war aus unserer Sicht goldrichtig! Man hat ein solides Stück Sicherheit mit auf der Tour, welches aber immer noch zu den leichteren Modellen seiner Klasse (mit Kartuschenauslösung mit 150 Liter Füllvolumen und sogar mit Doppelairbag!) gehört.

Fazit bergsteigen.com: Der Arva Ultralite 25 ist unser neuer Favorit bei den Airbag-Rucksäcken. Super solide verarbeitet, leicht - aber relativ viel Fassungsvermögen und der vermutlich beste Schutz durch das große Doppelairbag-Systems geben den Ausschlag für diesen Airbag-Rucksack!

Arva Reactor Ultralite 25 (Modell 19/20)

Größe: 25 Liter

Airbag Volumen: 2 x 75 Liter (150 Liter Doppelairbag)

Gewicht: 2140 Gramm (inkl. Carbon Kartusche)

Preis: ca. 590,- (Rucksack) und ca. 130,- (Carbon Kartusche)


Webtipp: Arva



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