Suunto 9 Baro Titanium Suunto 9 Baro Titanium
03 November 2018

Test Sportuhr Suunto 9 Baro

Wir haben seit September 2018 die Sportuhr Suunto 9 Baro Titanium im Einsatz.

Wir haben seit September 2018 die Sportuhr Suunto 9 Baro Titanium im Einsatz. Neben dem von uns getesteten Topmodell gibt es die Uhr auch in anderen Farben mit und ohne Luftdrucksensor.

Fakten

Die Suunto 9 Baro ist eine robuste Premium-Multisport-GPS-Uhr aus glasfaserverstärktem Polyamid und Saphierkristallglas mit barometrischer Höhenmessung. Ein Batterielaufzeit-Verwaltungssystem soll eine lange Batterielaufzeit garantieren.

Ausstattung

  • intelligente Batteriemodi
  • GPS-Navigation
  • FusedTrack™
  • mehr als 80 Sportmodi
  • geschätzte Handgelenk-HR
  • wasserdicht bis 100 m
  • Barometer
  • Wetterfunktionen

Einsatzzweck

Die Suunto 9 Baro richtet sich mit ihren über 80 Sportmodi an nahezu alle Sportler mit hohen Ansprüchen. Für Bergsportler sind vor allem die Modi Klettern, Bergsteigen, Mountainbiking und Tourenskilauf interessant. Es gibt kaum eine Sportart, für die es keinen eigenen Modus gibt. Aufgrund der robusten, wasserdichten Bauweise kann die Uhr auch bei allerlei Wassersportarten verwendet werden. Dank des ausgeklügelten Stromsparmanagements eignet sich die Suunto 9 besonders für mehrtägige Touren ohne Nachlademöglichkeit. Auf schlanken Damenhänden wirkt die, inklusive Tasten, 5,5 cm breite Uhr etwas wuchtig.

Bergsteigen.com-Praxistest

Der Funktionsumfang der Suunto 9 Baro ist so groß, dass es schwer fällt, einen passenden Einstieg zu finden. Die Uhr wurde in einer eleganten Schachtel zusammen mit einem magnetischen USB-Kabel geliefert. Dieses Kabel dockt quasi von alleine an die Uhr an und ist eine deutlich Verbesserung zum "zangenartigen" Anschluss unsere Vorgängeruhr Suunto Ambit 2. Bei der ersten Inbetriebnahme müssen diverse Einstellungen vorgenommen werden. Dabei hat sich der Touchscreen als sehr praktisch erwiesen. Schade, dass die Fingerabdrücke am Display deutlich sichtbar bleiben und man dazu geneigt ist, das Display ständig zu putzen. Glücklicherweise kann man die Uhr aber auch über drei Tasten bedienen. Die Betätigung bewirkt eine kurze Vibrationsrückmeldung, was zwar nett ist, aber nicht unbedingt nötig wäre, da man beim Bedienen ja sowieso aufs Display schaut.

Apropos Display: Das 320 x 300 Pixel auflösende Display ist transflektiv, bei Tageslicht also auch ohne Hintergrundbeleuchtung ablesbar. Dadurch ist es zwar nicht so brilliant wie moderne Smartphone-Displays, aber das muss es ja auch nicht sein. Viel wichtiger ist, dass transflektive Displays andauern eingeschaltet sein können und dabei kaum Strom verbrauchen. Das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Smartwatches, bei denen man ohne (stromzehrender) Displaybeleuchtung gar nichts sieht.

Das stromsparende Display wirkt sich zusammen mit den intelligenten Batteriemodi sehr positiv auf die Batterielaufzeit aus. Im Standardmodus "Leistung" hält die Uhr etwa zwei Tourentage durch. Die angegebenen 25 Stunden haben wir zwar nicht ganz erreicht, aber seien wir uns ehrlich: Welches Auto lässt sich zum Normverbrauch fahren? Im Modus "Leistung" gilt es zu bedenken, dass ständig das GPS die zurückgelegte Strecke trackt, der Luftdrucksensor arbeitet, die Herzfrequenz gemessen wird und das Display ununterbrochen an ist. Tolle Leistung! Wer noch mehr Ausdauer benötigt, erzielt mit den Modi "Ausdauer" und "Ultra" deutlich längere Laufzeiten (angeblich bis zu 120 Stunden, von uns allerdings nicht geprüft). Die Aufzeichnungsqualität ist dann aber naturgemäß eingeschränkt (weniger Wegpunkte, keine Herzfrequenzmessung usw.). Auf Basis des Aktivitätenverlaufs versucht die Uhr zu lernen, wann sie gebraucht wird und soll vorzeitig an die Aufladung erinnern. Bei unserem Test hat das bisher nicht so wirklich funktioniert. Möglicherweise liegt das aber daran, dass wir unsere Bergtouren wetterabhängig durchführen und nicht jede Woche zum selben Wochentag um die selbe Uhrzeit.

Für unsere Recherchetouren brauchen wir exakt aufgezeichnete GPS-Tracks. Eine wichtige Frage war also, ob die Suunto 9 Baro unser bewährtes, aber schweres Garmin GPS-Gerät ersetzen kann. Wenn es ausschließlich um die Aufzeichnung der GPS-Tracks geht, ist die Uhr dem GPS-Gerät fast ebenwürtig. Der Vergleich der beiden GPS-Tracks zeigt kaum Abweichungen zum Garmin-Referenzgerät. Auffällig ist, dass die Uhr im Gegensatz zum GPS-Gerät seltener störende Punktwolken aufzeichnet (z.B. bei Pausen), die falschen Punkte jedoch eine größere Streuung haben. Bei schwierigen Empfangsverhältnissen war der Track des GPS-Geräts etwas exakter als jener der Uhr. Wichtig bei der Suunto ist, dass der Höhenmesser am Beginn der Tour auf einen Referenzpunkt geeicht wird. Die automatische Kalibrierung dauert nämlich Stunden und somit um ein Vielfaches länger als beim GPS-Gerät, was ohne Eichung zu falschen Höhenangaben (+/- 50 Hm) am Beginn einer Tour führen würde. Die Suunto verfügt über einige Navigationsfunktionen (z.B. Find-Back, Points of Interest, Routen, Kompass), verfügt jedoch über keine Kartendarstellung. Wenn man darauf verzichten kann, kann man das herkömmliche GPS-Gerät zu Hause lassen.

Einziger wirklicher Schwachpunkt ist die Herzfrequenzmessung ohne Brustgurt. Immer wieder setzt die über Sensoren auf der Unterseite der Uhr durchgeführte Messung kurz aus bzw. liefert trotz sportlicher Anstrengung unrealistisch niedrige Werte von beispielsweise 40 Herzschlägen pro Minunten. Wir haben das Uhrband unterschiedlich eng angezogen und schlussendlich die Haare am Handgelenk abrasiert. Beides brachte schließlich eine Verbesserung in Form deutlich seltenerer Falschmessungen. Während die Herzfrequenzmessung beim Bergsteigen nun zu stimmen scheint, ist sie beim Radfahren trotz aller Maßnahmen in der Regel falsch, weil viel zu gering. Wem die Herzfrequenzmessung wichtig ist, sollte zum optional erhältlichen Brustgurt greifen, der bei uns leider nicht im Lieferumgang enthalten war.

Wenn man den Angaben von Suunto glauben schenken darf, wurde die Suunto 9 "unter härtesten Bedingungen extrem getestet". Das lässt hoffen, dass die Suunto 9 im Gegensatz zu unserer Suunto Ambit 2 nicht auf der Wasserrutsche im Freibad durch Wassereintritt kaputt geht.

Tipp: Gleich nach dem Kauf sollte man ein Firmware-Update machen. Bei uns funktionierte die Koppelung mit dem Smartphone erst nach dem Update.

Fazit bergsteigen.com:

Unglaublich, welches Technik-Feuerwerk Suunto in die 76 g leichte Uhr gepackt hat. Wer eine ausdauernde Sportuhr mit möglichst vielen Funktionen und zuverlässigem GPS-Tracking sucht, kommt um die Suunto 9 kaum herum. Unter den zahlreichen Farben, Gehäusearten und Uhrbänder ist für jeden Geschmack etwas dabei. Neben all den objektiven Qualitäten sieht die Suunto 9 auch richtig schick aus. Ein absolutes Spitzenprodukt, für das wir gerne unser begehrtes "Top Gear"-Logo vergeben.

Webtipp: Suunto


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