Ataraxia - Altenberg
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Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Anspruchsvolle Eismixroute
Peter Gasser zur Erstbegehung:
Freihängende Eiszapfen anzuklettern macht Spaß und als Erster noch mehr. Seit Rock&ice im Gesäuse lassen mich solche Linien nicht mehr los.
Seit 15 Jahren hatte ich diese Linie in der Altenbergwand im Hinterkopf, dann gabs mal Gerüchte über das Projekt Stangl zu diesen Zapfen- und so verlor es an Priorität. Vor zwei Jahren hörte ich zu Beginn des Winters von Floh Thamer gute Verhältnisse an der Altenbergwand. Neuer Versuch-Erkundigungen über das Projekt Stangl bringen nichts.
Die Wand ist gewaltig-ziemlich steil und in der Mitte hängt dieser 40 m Zapfen.
Mit Stefan Waldner starteten wir euphorisch, Stefan ein Neuling beim Eis und Mixklettern, aber ein sehr guter Kletterer, wir kletterten die 1 SL. Von Vitamin A hoch, dann zweigten wir nach links ab Richtung Zapfen. Für mich war klar von unten gehen wir das Ding an, Bolts ja, keine künstlichen Hooks bohren und wenn wir auf Haken von Stangl treffen Rückkehr-Die 2.SL forderte ziemliches technisches Mixklettern, Schneeauflage, Glasuren und zum Schluss einen Überhang so im oberen 7ten Grad, erleichtert erblickte ich während einer Pause an einen Haken weit links von unserer geplanten Linie die Haken und Schlingen von Stangl-so der Weg war frei. Dieses Reinklettern ins Neuland, eine Linie finden, die kletterbar ist, das ist Inspiration und begeistert mich-manchmal ein Spiel wer gewinnt, der innere Schweinehund oder kalkuliertes Risiko und die Flucht nach vorne. Am ausgesetzten Stand geht das Adrenalin hoch links von mir der mächtige Eiszapfen, nur mehr ein glatter Überhang mit einigen Strukturen trennt uns. Stefan klettert super schnell nach, das erste Mal mit Steigeisen, Respekt. Starte dann rein in die 3. SL., nur mit Normalhaken ist mir zu gefährlich, also setze ich relativ schnell einen Bolt, den ich dann auch gleich ausgiebig teste, ziemlich technisch ziemlich steil-wenig zum Steigen, 3 Stunden für 6 m, immer wieder weg knirschende Hooks, aber es kam dann eine Lösung raus die hält, ein wilder Dynamo nach links und man muss eine Leiste treffen, die man nicht sieht, zumindest mit meiner Größe, dann diffiziles Steigen auf nichts mit den Monozackern, dann kommen einige wilde Blocker über den Überhang und nur mehr 3 m zum Zapfen, der herrlich strukturiert neben mir hängt. Die einbrechende Dunkelheit fordert einen Rückzug.1. Woche später ist Gerald Magreiter dabei, die ersten 2 SL. Sind schnell hinter uns-witzig auch für Gerald ist es die erste Eis- und Mixroute kein schlechter Einstieg- und anscheinend sind meine Motivationskünste keine schlechten.-15 Grad und Wind aber 2 Daunenjacken,10 min Wilde Aufwärmbewegungen bringen nicht viel, aufgeregt starte ich in die 3 Seillänge, die Crux geht so wie ich es mir ausgebouldert habe, aber nach 5 m klettern hab ich kein Gefühl mehr in den Händen-es ist unglaublich kalt-In den Glasuren angekommen neben den Zapfen, steige ich das erste Mal rüber auf den Zapfen-klingt sehr hohl und spröde-lieber kratze ich noch die Glasuren rechts daneben hoch.4 m unter der Zapfenwurzel steige ich auf den zapfen raus-unglaublich ausgesetzt geht’s dann mal den Zapfen rauf ,Eisschrauben setzen kein Thema-zu kalt zu spröd und kein Gefühl in den Händen und das wissen es ist ein Flug ins Leere lässt mich dann weiter klettern und oben über der Wurzel ist es kurz flacher, dort kann ich eine Schraube setzen, die letzten 20 m zum Ausstieg sind nur mehr Genuss, langsam tauen die Hände auf das Adrenalin entweicht und der Auftauschmerz kommt, durchs Nachziehen der Bohrmaschine an der Hilfsschnur wird mir erstmals warm an diesen Tag, stand bohren und dann geht’s zurück zum Stand. Der arme Gerald ist halb erfroren, ich beklopf ihn ein bisschen und motiviere ihn, es doch zu versuchen-würde es schön finden, wenn wir beide oben wären. Er schafft es dann sich raufzubeissen-toll immerhin doch Wi5+ das erste Mal Eisklettern!! Der Grinser war groß. Dann mache ich einen Rp-Antritt, scheitere aber an der Crux, kein Gefühl in den Händen und zu müde vom Einrichten-aber dann beim Ausstieg Sonne phantastisch. Diese Augenblicke dann sind der Lohn-sehr exklusiv im Osten Österreichs sicher eine der rassigsten Routen.
Eine Woche später gelingt dann mit Karl Rinner bei feinen -7 Grad die 1 Rp-Begehung von Ataraxia.
siehe Topo.
Peter Gasser,Stefan Waldner,Gerald Magreiter und Karl Rinner von unten ohne vorheriges Erkunden von oben im Februar 2011.
2 x 55 m
10
Eisschrauben,Expresschlingen,Klemmkeile und mittlere Friends ev. In der 2 Sl.Abseilstände vorhanden.
Vom Bauernhof auf Forstweg bis zu einer Hütte und hinter dieser durch den steilen Wald zu den Einstiegen. (Die Wasserfälle sind vom Bauernhof aus gut sichtbar! Drei Fälle, die über eine steile Felswand rinnen.
1100 m
Abseilen (siehe Topo)
30.04.2015
Peter Gasser
Ausgangspunkt / Anfahrt
Wien - Mürzzuschlag - Kapellen - Altenberg bis ans Talende (Fahrverbot im Winter) zum Naßbauer.
Altenberg - 782 m
Naßbauer - 830 m



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