Matterhorn Nordwand - Schmid Route

Eisklettern
Mittel
(2)

Toureninfo

Das Horu in voller Pracht
Diff.
Schwierigkeit 80°  /  WI4+  /  M4  /  5-/5
Höhe Einstieg
Höhe Einstieg3250 m
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 1400 m  /  1200 Hm
6:00 Std.  /  11:00 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 4:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Matterhorn  (4478 m)
Charakter:

Eine der drei großen Nordwände der Alpen. Ein highlight par excellence!

Genaue Routenbeschreibung:

Würde den textlichen Rahmen sprengen- siehe topo bzw. Übersichtsbild!

Nach dem Einstieg geht es ein markantes Firn- bzw. Eisfeld hoch. Dieses aber nicht bis zu seinem Ende klettern, sondern eher früher als später Richtung rechts oben weiterklettern. Direkt über einem ist ein markantes Felsdreieck sichtbar, das man links liegen lässt.

Vor dem Beginn der Rampe nicht den (falsche) Haken gerade nach oben folgen (man sieht dort eine steile Verschneidung, die nach rechts oben zieht), sondern fast waagrecht nach rechts in gut gestuftes Felsgelände queren. Dort ist auch ein guter Stand sichtbar. Diesen Felsteil nun nach oben in die Rampe rein. Die Rampe logisch weiter bis zu einer weiteren markanten Engstelle (meist Wassereis), die einen deutlichen Linksknick aufweist. Obwohl es dort mehr als logisch scheint, diesen Knick im Eis weiter zu klettern, geht es dort wiederum fast waagrecht nach rechts weiter (dort ist auch Ueli Steck bei seiner speedbegehung sehr schwierig im Mixedgelände zur Schulter raus gekommen).

Nach dieser Querung folgt wiederum gestuftes Mixedgelände immer rechts hoch, bis man auf den markanten Eisfall trifft. Diesen für ca. 30 Meter gerade hoch (Stand, wo es flacher wird). Wiederum erscheint hier der Weg senkrecht rauf am logischsten (miest gutes Wassereis)- aber: wieder deutlich nach rechts queren, bis man im üblichen Nordwandstyle leichtes Mixedgelände erreicht. Nun rauf bis zum Grat. Diesen für ca. 100 HM folgen bis zum Gipfel!

Abstieg über den Hörnligrat zum Ausgangspunkt oder dem Liongrat nach Italien.

Bericht, Routenbeschreibung und video auf:

www.bergtraum.at/matterhorn-nordwand-2018/

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Franz und Toni Schmid, 31.7. bis 1.8.1931. Das deutsche Brüderpaar erhielt für diese Leistung ein Jahr später vom IOC sogar die Ölympische Goldmedalie. 

1. Alleinbegehung: 22. Juli 1959 durch Diether Marchart in 5 Stunden (nachzulesen in dem Buch Wen die Götter lieben)

1. Winterbegehung: 3./4. Februar 1962 durch Hilti von Allmen und Paul Etter

Schnellsste Solobegehung durch Dani Arnold in 1h 46min am 22. April 2015 

Seillänge: 

2 x 50 m

Expressschlingen: 

6

Friends: 

kleine Größen

Ausrüstung:

Gute Stirnlampe, komplettes Eiskletterzeugs, 4 Stück Eisschrauben 3x 12 cm und 1x 16 cm, 3 friends (0,3 bis 0,5), 2 Microcams, 2 exen kurz, 4 exen lang, Doppelseil 50 m

Ergänzung zur Schwierigkeit:

TD/+, WI4+, M5. Bei wenig Eis bzw. Schnee gleich mal um einiges schwerer!

Absicherung: 
Schlecht
Zustieg zur Wand:

Von Täsch mit der Bahn ins autofreie Zermatt (1.608 m) und entweder mit der Bahn oder zu Fuß zum Schwarzsee (2.552 m) und dann über guten Steig immer das Horu vor Augen zur Hörnlihütte (3.260 m). Alternativ kann man auch mit der Bahn zum Trockenen Steg (2.939 m) fahren und dann über die Schipiste zum Schwarzsee runter bzw. rüber queren (30 Minuten).

Von der Hörnlihütte unter die Wand Richtung Westen queren (Spalte), einen kleinen Felsriegel überwinden zum oberen Plateau und Einstieg (rd. 3.300 m).

Höhe Einstieg: 

3250 m

Abstieg:

Zuerst vom italienischen Gipfel (4.476,4 m) zum etwas höheren Schweizer Gipfel rüber (4.477,5 m). Der folgende Hörnligrat ist lang und steil- oft nicht ungefährlich! Rund 100 Höhenmeter unter dem Gipfel beginnen Seilversicherungen bis zur Schulter runter. Dann absteigen bzw. abseilen bis zur Solvayhütte in der Ostwand (Notunterkunft- 4.003 m). Weiter im selben Style (nicht zu weit in die Ostwand rein) mit einer notwendigen guten Spürnase für den Weg bis zur Hörnlihütte runter.

Bemerkungen:

Die Schwierigkeitsbewertung und Begehungszeit passen nur bei guten Verhältnissen- bei sehr wenig Schnee wird es massiv schwerer- plattiger, nach unten geschichteter Fels bzw. Schutthaufen. Kletterzeiten von 20 Stunden und Biwaks sind keine Seltenheit! Sicherungsmöglichkeiten sind oft nur sehr spärlich bzw. nicht vorhanden (speziell im oberen Teil). Die Orientierung ist eine challenge für sich: bei Dunkelheit hat man als Neuling in der Wand keine Chance, die Route im unteren Teil ohne vorhandene Spur (oder Verhauer) zu finden! Selbst am Tag benötigt man ein gutes Gefühl und eine Nase dafür. Im späteren Frühjahr (Mai- Juni) kommt früh die Sonne in die Wand- dann ist Schnelligkeit alles.

Infostand: 

19.06.2018

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (11)

Kommentare

07.10.2021 - 14:15

AW: Alpspitz Ferrata - Alpspitze Klettersteig

Begangen im September 2021.

Versicherungen Zustand gut :)

Vorsicht beim Einstieg: Nicht von dem (neuen?) Fixseil an den Platten direkt hinter dem Wegweiser (linker Hand zum Nordwandsteig) irritieren lassen (kommt zwar auch oberhalb der Einstiegsleiter raus, für Anfänger aber arg schwer), sondern rechts davon im Geröll hoch zur Leiter aus Eisenklammern (vom Weg unten schlecht zu sehen, weil etwas verdeckt vom Fels).

Abstieg über Ostgrat wie beschrieben etwas luftig und tw. ausgesetzt ohne Versicherung (aber auch für blutige Anfänger mit etwas Mumm und unbedingt Trittsicherheit (!) machbar), dann Nordwandsteig gut versichert und vergleichsweise ein Spaziergang (im Tunnel ohne Licht trotzdem stockdunkel #_#).

07.10.2021 - 14:13

AW: Alpspitz Ferrata - Alpspitze Klettersteig

Begangen im September 2021.

Versicherungen Zustand gut

07.10.2021 - 14:16

AW: AW: Alpspitz Ferrata - Alpspitze Klettersteig

[Formatierung kaputt :/ Den Post ggf. löschen]

14.10.2018 - 00:08

AW: Alpspitz Ferrata - Alpspitze Klettersteig

Recht einfacher Klettersteig mit sehr vielen Tritthilfen. Viele Sicherungen, diese sind aber teilweise recht stark vorgespannt und entsprechen nicht mehr wirklich dem Stand der Technik. Die angegebene Tourendauer ist eher sportlich bemessen, blutige Anfänger sollten auf jeden Fall mehr Zeit einplanen. Der Abstieg ist auf keinen Fall zu unterschätzen, den Abstieg über die Ostkar fanden wir deutlich anspruchsvoller und gefährlicher als den Steig an sich. Hier ist absolute Trittsicherheit erforderlich, dieser weg ist nur an wenigen Stellen mit einem Drahtseil versichert und sehr unauffällig markiert. Selbst bei gutem Wetter ist der Weg teilweise schwer auszumachen. Der schwierigere Anstieg relativiert unserer Meinung nach die Anfängereignung etwas.

Für den Rückweg über den Nordwandsteig unbedingt eine Stirnlampe mitbringen!

Den Steig am besten unter der Woche begehen und frühzeitig starten, der Steig ist sehr beliebt...

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