Pallavicinirinne

Eisklettern
Mittel
(2)

Toureninfo

Jutraj below 2nd stand
Diff.
Schwierigkeit 55°  /  3
Höhe Einstieg
Höhe Einstieg3250 m
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 600 m  /  1700 Hm
4:00 Std.  /  9:00 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 0:30 Min.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 4:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
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Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Grossglockner  (3798 m)
Charakter:

Der berühmteste Eisanstieg Österreichs durch die Nordseite des Grossglockners ist ein Muss fuer jeden Steileisartisten. Die durchgehende Eis- bzw. Firnschicht ist zwar nur im Frühjahr vorhanden, aber trotzdem ist eine Begehung ein fantastisches Abenteuer. Kaum zu glauben, dass Markgraf Pallavicini mit seinen zwei Bergführern die Rinne vor mehr als 100 Jahren als Erster durchstiegen hat. Heute steht eine Biwakschachtel nahe des Einstieges. Sie ist zwar immer hoffnungslos überfüllt, aber als Stützpunkt nicht mehr wegzudenkten.

Genaue Routenbeschreibung:

Von der Biwakschachtel dem Grat etwas folgen und dann links zu den Einstiegen der Nordwandrouten queren, die Pallavicinirinne beginnt fast ganz links. Nun zuerst ueber Lawinenkegel bis zur Randkluft aufsteigen. Diese an geeigneter Stelle überwinden und zu engem Durchschlupf aufsteigen. Durch diesen hindurch in die breiter werdende Rinne. Nun immer hinauf und leicht nach rechts bis die Rinne schmäler wird (meist befindet sich vor dem Felsbeginn ein ausgeschlagener Absatz). Nun über kombiniertes Gelände aufwärts meist brüchig 2 - 3. Es gibt drei Bohrhaken (BH) in der letzte Länge im Schnee/Eis und Beginn Mixed, dann ein Standplatz (auf abzatz) mit 2 BH. Dann ein Länge (25-30 meter) mit 1 BH und dann Standplatz mit 2 BH. Von hier 20 Meter bis Glocknerscharte. Also 4 BH und 2 standplätze. Wenn es die Schneelage zulässt kann man auch im Firn bis zur Scharte klettern. Meist ist aber zuwenig Schnee und man klettert wie oben beschrieben am rechten Rand der Rinne. Nun ueber Normalweg in wenigen Minuten zum Gipfel.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Markgraf Alfred Pallavicini mit Hans Tribusser, G. Bäuerle und J. Kramser am 18. August 1876

Ausrüstung:

Hochalpine Eistour, kompl. Eisausrüstung und Seil sind erforderlich, den Helm nicht vergessen!

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Eis bis 55 Grad (bei der Randkluft auch steiler), Fels bis 2 - 3 Anspruchsvolle und hochalpine Eistour. Die Rinne ist sehr Steinschlaggefaehrdet (früher Aufbruch!) und nach Neuschneefällen herrscht akute Lawinengefahr. Es gibt auch 4 "Fluchtmöglichkeiten" am linken Rinnenrand, die aber meist 65 Grad steil sind und teilw. kombiniertes Gelände aufweisen.

Absicherung: 
Alpin
Zustieg zur Wand:

Von der Biwakschachtel dem Grat etwas folgen und dann links zu den Einstiegen der Nordwandrouten queren, die Pallavicinirinne beginnt fast ganz links.

Höhe Einstieg: 

3250 m

Abstieg:

Auf dem meist gespurten Normalweg (in südostlicher Richtung) über den Kleinglockner (3770 m) und das Glocknerleitel hinunter zur Adlersruhe (3451 m). Von dort über das Hofmannskees (Spalten) zur Pasterze hinab und wieder zur Tiefgarage aufsteigen.

Kartenmaterial:

AV-Karte Nr. 40 Glocknergruppe
Kompass: Glocknergruppe NP Hohe Tauern Nr. 39

Bemerkungen:

Biwakschachtel: Für 8 Personen gebaut, meist überfüllt, besser früh aufsteigen, wer einen guten Platz (in der Schachtel) will.
Es empfiehlt sich auch, von der Tiefgarage aus mit dem Fernglas abzuchecken, wie viele Leute schon zur Biwakschachtel unterwegs sind - gegebenenfalls Biwakausrüstung mitnehmen!

Infos zur Straßenöffnung: www.grossglockner.at

Zustieg zur Biwakschachtel (ca. 3 Stunden): Von der Franz-Josefs-Höhe neben dem Schrägaufzug auf die Pasterze hinab. Auf dieser taleinwärts leicht nach links queren und links am Kleinen Burgstall vorbei zur Biwakschachtel aufsteigen, immer links vom Grat bleiben. Die Biwakschachtel steht auf einer markanten Felskanzel auf 3205 m. Am Ende entweder links herum (Schnee bzw. plattiger leichter Fels) oder aber leicht rechts vom Grat (dort Kletterstelle II) bis zur Schachtel aufsteigen.

Infostand: 

21.05.2004

Autor: 

A+A Jentzsch

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (24)

Kommentare

14.05.2025 - 09:46

AW: Pallavicinirinne

Das letzte posting ist zwar schon wieder über zwei Jahre her, doch möchte ich dazu folgendes anmerken:

Hab die Verhältnisse in den letzten Jahr (zehnte) n doch genau verfolgt und nirgendwo sonst- wie in der "Palla" - derart große Veränderungen feststellen müssen. Die Rinne ist im Sommer schneefrei, selbst in Wintern mit viel Schnee reicht dieser bei weitem nicht in das Glocknerschartl hinauf. Heuer- bei sehr wenig Schnee- sind es wsl 8-10 Seillängen (a 30 m), die im obersten Fels/ Geröll zu klettern sind. Von Eis ganz zu schweigen- das gibt es in der gesamten Rinne nicht mehr. Dementsprechend erhöht sich nochmals die ohnehin latente Steinschlaggefahr. Und auch im unteren Bereich gibts nur noch einen Mix aus schmalen Schnee/ Geröllstreifen.

Wir sind die Rinne im Mai 2017 mit Schi abgefahren, und selbst in diesem damals schneereichen Winter mussten wir 6x30 m vom Schartl runter abseilen.

Ich denke, seither gab es nur noch eine handvoll Abfahrten, die gemacht werden konnten.

Mein Fazit: das Erlebnis Palla ist mit allen bekannten Veränderungen, die der hausgemachte Klimawandel verursacht, defacto gestorben. Überlegt euch gut, diesen ehemaligen Eisklassiker zu klettern. Es gibt bedeutend schönere und sichere Touren an der Nordseite unseres höchsten Berges.

Stay safe!

PS: @andi: vl sollte man die Tourenbeschreibung hinsichtlich Änderungen der Verhältnisse aktualisieren und besonders auf die Gefahren hinweisen. Dankeschön!

20.03.2023 - 22:03

AW: Pallavicinirinne

Hello !  Did you climbed it someone in last year ? We ´d like to climb it in the beginning of May. Do you have someone information about condition in this period ? Is there still enough ice in upper part, etc ?

Thank you / Danke !

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