Haller Mauern Überschreitung - Admonter Haus - Rohrauer Haus

Klettern
Leicht
(1)

Toureninfo

Steil geht es nach Rechts in die Scharte hinaus
Diff.
Schwierigkeit 3+
3+ obl.
Absicherung
AbsicherungAlpin
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 12000 m  /  3200 Hm
12:00 Std.  /  16:30 Std.
AusrichtungNordOstSüdWest
AusrichtungNord, Ost, Süd, West
Zustiegszeit
Zustiegszeit 2:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 2:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Berg:
Gr0ßer Pyhrgas  (2244 m)
Charakter:

Die Haller Mauern oder Hallermauern, sind nach dem kleinen südlich gelegenen Ort Hall nördlich von Admont benannt und erstrecken sich vom Gr. Maiereck bis zum Großen Pyhrgas. Die Überschreitung dieser Gebirgskette ist sehr anspruchsvoll und lang. Sie wird in der Regel vom Admonter Haus bis zum Rohraurer Haus gemacht. Der Grat zwischen diesen beiden Hütten ist gute 12 km lang, hat viel brüchigen und grasdurchsetzten Fels und wartet mit Kletter-Schwierigkeiten bis 3+ auf. Die Hauptschwierigkeiten liegen im Bereich des 1814 m hohen Hochturms. Dass im Gipfelbuch des Hochturms seit 1977 erst rd. 30 Seiten beschrieben sind, zeugt vom hohen alpinen Anspruch dieser Tour. 

 

Die Begehung der Hallermauern-Überschreitung erfordert

  • ganz sicheres, seilfreies Klettern im 3. Schwierigkeitsgrad im brüchigen Fels,
  • absolute Trittsicherheit und
  • sehr gute Kondition!


Die Hallermauern-Überschreitung ein sehr anspruchsvolles alpines Abenteuer und wesentlich!!! anspruchsvoller und länger als die benachbarte Große Gesäuseüberschreitung!!!


Trotz der großen Gefährlichkeit dieser Klettertour wurde die Hallermauern Überschreitung unreflektiert auch von einem lokalen Wanderführer verbreitet, was wir für fahrlässig halten!

Genaue Routenbeschreibung:

Vorab:  Die Bezeichnung links und rechts sind jeweils orografisch angegeben und die genaue Tourenbeschreibung bezieht sich auf den Abschnitt Admonter Haus - Kreuzmauer.


Vom Admonter Haus auf dem markierten Weg zum Mittagskogel und Natteriegel, 2065 m. Vom Natteriegel dem Weg zum Hexenturm folgen und diesen Gipfel entweder über den Hexensteig (C) oder den nordseitigen Normalweg besteigen. Ab dem Hexenturm beginnen die Schwierigkeiten. Vom Ostgipfel dem Grat nach Süden folgen und südseitig über Schotter einen Block am Grat umgehen und danach kurz nordseitig in einer Rinne und kurzer Wandstelle in die Scharte zwischen Hexenturm Ost und Westgipfel abklettern. Von der Scharte links (Süden) dem Weg des geringsten Wiederstandes folgend hinauf auf den Westgipfel. Vom Westgipfel in die markante Spindelfeldrinne zwischen Hextenturm Westgipfel und Westgrat absteigen und in dieser Rinne ca 100 Hm absteigen, bis rechts (westlich) Wiesen zu zwei Scharten mit Türmen leiten. Die obere, kleinere Scharte über Wiesen und Bänder ansteuern und von dieser Scharte, westseitig über eine anfangs grasbewachsene Rampe bis zu deren Ende Absteigen am Schluss klettern (2). Es folgt eine kurze aber SEHR EXPONIERTE Felsstufe (kann man gut an Köpflschlinge und Sanduhr sichern) auf ein Band über das man rechts (1) zu Wiesen Geröll absteigt. Über Wiesen und Geröll umgeht man die nächsten Graterhebungen südseitig und steigt über Wiesen zur Ennstalespitze, 2029 m, auf. Von dort unschwierig dem Grat nach Westen bis zur nächsten felsigen Erhebung, dem Kesselkargrat, 1925 m, folgen. Diesen Gipfel erklettert man ostseitig in einer Rechts-Links-Schleife über Rampen (2). Vom Kesselkargrat folgt man dem hier auch teils spitzen Grat bis zum Hochturm, 1956 m, den man direkt über den ca. 70 Meter langen Ostrat (Anfangs 3, dann 2) erklimmt. Vom Gipfel (Gipfelbuch) westseitig leicht, bis 1 zu einem markanten Latschenband absteigen. Ca. 5 Meter darüber Abseilstelle links an der Kante (siehe Detailübersicht Hochturm) mit Bolt, nach 25 m die nächste Abseilstelle (Bolt) und nach weiteren knapp 25 m die 3. Abseilstelle (Bolt). Von der Scharte dem schmalen Grat nordseitig auf einen kleinen Wiesenabsatz folgen und von dort (sehr brüchig ca. 10 Meter in eine Scharte mit gr. Felsblock abklettern (sichern über gr. Felsblock gut möglich). Auf dem Block ist ein Abseilbolt. Vom Bolt in nördliche Rinne (lt. Führer ca. 5 m abklettern und dann nach links (Westen) und über eine Rinne westlich des Gipfels zu Bolt und von dort 60 m in die Lieblscharte abseilen) oder mit nur 50 m Einfachseil die erste Rinne rd. 15 Meter abklettern (Graß, Bruch und ca. 2), dann südwestlich in der Rinne über Felskante hinaus und ganz leicht absteigend (fast waagrecht) ca. 10 m nach liks (Südwesten) zu Stand queren. (3 schlechte Normalhaken), von diesem Stand ca. 2 Meter absteigen und waagrecht nach Westen zum nächsten Stand (2 NH, schlecht) und von hier 25 m in die Lieblscharte abseilen, oder abklettern - extrem brüchig. Von den beiden Normalhaken-Ständen ist es sinnvoller sich gegenseitig abzulassen wegen der versetzten Stände und dem schlechten Hakenmaterial.

Von der Lieblscharte nordseitig den Ostgrat zur Kreuzmauer hinauf (Geröll, Wiesen, 1-2) bis man den Grat erreicht. Dem Gart über Wiesen und eine kurze Felsstufe (wird direkt über Rampe erklettert) hinauf zur Kreuzmauer, 2091 m folgen. 


Weiterweg gem. Führer und anderen Begehungsberichten: Von der Kreuzmauer zum Westgipfel und von diesem schwierig 2-3 auf den Mühlauer Sattel und weiter in die Frauenscharte und auf dem Ostgrat, bis 2+ zum Kleinen und weiter zum Großen Scheiblingstein. Vom Gipfel des Scheiblingteign auf dem Wanderweg nach Westen und über den Ostgrat - er wird vergleichsweise oft begangen - bis 2+ auf den großen Pyhrgas, 2244 m. Vom Gipfel des Gr. Pyhrgas auf dem markierten Wanderweg zum Rohrauer Haus absteigen. 


Insgesamt  ca.12 km, ca. 1600 Hm. Vom Tal (Hall) aus kommt man auf ca. 3700 Hm. 


Fluchtmöglichkeiten: 

  1. Von der Kreuzmauer führt ein Weg nach Norden über den Langstein hinunter nach Rosenau.
  2. Von der Kreuzmauer nach Hall: Vom Gipfel nordseitig über steile Wiesen Richtung Osten absteigen und am Ende der Rampe kurz, 30 Hm (bis 2)  zum Geröllfeld absteigen. Über Geröll und Steine nach Süden absteigen bis zum Ende der markanten Geröllzungen in den Latschen. Am Ende der Geröllzunge folgt man einem Bachbett durch die Latschen hinunter bis man auf ca. 1400 m auf einen unscheinbaren und nicht markierten Querweg trifft. Diesem folgt man auch wieder mal kurz aufsteigend über die Kochalm zur Forststraße (2 Tunnel), die hinunter in die Mühlau führt. (siehe GPX Track).
  3. Vom Scheiblingstein führen Wege nach Hall oder Rosenau.
Seillänge: 

1 x 50 m

Ausrüstung:

Alpinkletterausrüstung, 50 m Einfachseil oder 2 x 60 m zum Abseilen lt. Führer? vom Spitzen Turm nach dem Hochturm, Hammer, 2-3 Haken (in den brüchigen und grasigen Passagen lässt sich kaum mit mobilen Sicherungsmitteln sichern), kleines Set moblier Sicherungsmittel (mittlere Größen)  und Helm. Es wird angeraten, einige alte Seilschlingen und alte Karabiner mitzunehmen, die man zurücklassen kann.

Zustieg zur Wand:

Von Hall in ca. 2:30 auf dem Weg 633 zum Admonter Haus. 

Höhe Einstieg: 

1725 m

Abstieg:

Vom Rohrauer Haus auf Weg 601 in rd. 2 Stunden nach Hall absteigen. 

Bemerkungen:

Sehr anspruchsvolle Gratüberschreitung. Kletterzeit Admonter Haus - Rohrauer Haus, 8 - 14 Std und 1600 Hm. Von Hall bis Admonter Haus 1000 Hm, 2,5 Std., Abstieg Rohrauer Haus - Hall, gut 2 Std.

Infostand: 

09.09.2023

Autor: 

Andreas Jentzsch

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Liezen - Admont - Hall unter der Kirche parken. 

Talort / Höhe:

Hall  - 682 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Kirche Hall  - 682 m

Bilder (19)

Gesamtübersicht Haller Mauern Überschreitung

Gesamtübersicht Haller Mauern Überschreitung

Detail Ausstieg Spindelfeldrinne

Detail Ausstieg Spindelfeldrinne

Detail letzter Abstieg aus Scharte neben Spindelfeldrinne

Detail letzter Abstieg aus Scharte neben Spindelfeldrinne

Detail Abstieg Hochturm - Lieblscharte

Detail Abstieg Hochturm - Lieblscharte

Detail Lieblscharte - Kreuzmauer

Detail Lieblscharte - Kreuzmauer

Ankunft beim Admonter Haus, hier beginnt die Überschreitung
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										Foto: Erhard Mitsche

Ankunft beim Admonter Haus, hier beginnt die Überschreitung , Foto: Erhard Mitsche

Am Gipfel des Natterriegels, hier noch im Wander-Wonderland
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										Foto: Erhard Mitsche

Am Gipfel des Natterriegels, hier noch im Wander-Wonderland , Foto: Erhard Mitsche

Aufstieg zum Hexenturm - ein bisserl Klettersteig zum Aufwärmen
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										Foto: Erhard Mitsche

Aufstieg zum Hexenturm - ein bisserl Klettersteig zum Aufwärmen , Foto: Erhard Mitsche

Auf dem Hexenturm
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										Foto: Erhard Mitsche

Auf dem Hexenturm , Foto: Erhard Mitsche

Abklettern zum Westgipfel des Hexenturms
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										Foto: Erhard Mitsche

Abklettern zum Westgipfel des Hexenturms , Foto: Erhard Mitsche

Abstieg durch die Spindelfeldrinne
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										Foto: Erhard Mitsche

Abstieg durch die Spindelfeldrinne , Foto: Erhard Mitsche

Steil geht es nach Rechts in die Scharte hinaus
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										Foto: Martin Dür

Steil geht es nach Rechts in die Scharte hinaus , Foto: Martin Dür

Auf dem Weg zum Hochturm
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										Foto: Andreas Jentzsch

Auf dem Weg zum Hochturm , Foto: Andreas Jentzsch

Der Ostgrat des Hochturms

Der Ostgrat des Hochturms

Gipfelbuch Hochturm, seit 1977 nur wenige Einträge
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										Foto: Martin Dür

Gipfelbuch Hochturm, seit 1977 nur wenige Einträge , Foto: Martin Dür

Extrem Exponiert geht es vom Hochturm in die Lieblscharte
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										Foto: Andreas Jentzsch

Extrem Exponiert geht es vom Hochturm in die Lieblscharte , Foto: Andreas Jentzsch

Am Grauslichsten ist der kleine spitze Turm zwischen Hochturm und Lieblscharte
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										Foto: Andreas Jentzsch

Am Grauslichsten ist der kleine spitze Turm zwischen Hochturm und Lieblscharte , Foto: Andreas Jentzsch

Nordseitiger Aufstieg zum Kreuzkogel
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										Foto: Andreas Jentzsch

Nordseitiger Aufstieg zum Kreuzkogel , Foto: Andreas Jentzsch

Auf dem Gipfel des Kreuzkogels
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										Foto: Erhard Mitsche

Auf dem Gipfel des Kreuzkogels , Foto: Erhard Mitsche

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