Wiederroute - Watzmann-Mittelspitze Ostwand ("Kleine Ostwand")
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Schöne ansprechende Route, die sich ideal als Vorbereitung für die große Watzmann Ostwand eignet. Landschaftlich sehr eindrucksvoll, das Wiederband ist tlw. autobahnbreit, man weiß nicht wirklich ob man gehen oder klettern soll. Gewisser Spürsinn in der Routenfindung ist trotz der roten Punkt- und Steinmannmarkierung gefragt. Auf Bändern und Platten geht es durch die mächtige Wand. Ideal auch in Kombination mit dem Mountainbike als üppige Tagestour machbar. Vom oberen Abschnitt hat man einen eindrucksvollen Blick in die "große" Ostwand unter der Südspitze.
Zuerst durch die oben etwas gelbe Rinne aufwärts (zwei kurze Steilstellen 3-, meist 1 - 2), dann rechts querend (1-) bzw. leicht absteigend zum Beginn des Wiederbandes. Das Band links haltend aufwärts (zwei steilere Stufen 3-, sonst Gehgelände) bis zum 5 m hohen Pfeiler, dem sog. „Bandwächter“ (Wandbuch auf der Rückseite). Direkt hinter dem Pfeiler eine Rinne zu einem Felsenfenster aufsteigen (Stelle 3-, roter Punkt am Beginn der Rinne) und dem breiter werdenden Rinnenband leicht rechts haltend folgen (1 - 2). Kurze, leichte horizontale Rechtsquerung (1) auf einem schmalen Band vor einer sperrenden Steilstufe, dann wieder leicht links haltend zum unteren der zwei Querbänder (1 - 2) die aus der Rinne nach links ziehen. Auf dem unteren Band (rote Punkte, 1 - 2) bis zu einer Kante, dort wird das Band plötzlich sehr schmal. Nur ganz kurz (ca. 10 m 1 - 2) dem schmalen ausgesetzten Band folgen, dann sofort hinauf durch eine Rinne (roter Punkt, anfangs kurz 3-) und dann leicht links (1 – 2) haltend weiter zu einer griffigen kurzen Wandstufe (3-). Danach immer links haltend den Bändern (Steinmänner, rote Punkte) bis zu einer Rinne zwischen Gipfel und Watzmanngrat (mit Drahtseilen versichert) folgen. Entweder direkt durch die Rinne (Schotter, ungut zu gehen, Stelle 2+) oder rechts davon (fester Fels, Stelle 3-) bis zum Gipfel der Mittelspitze aufsteigen.
1 x 50 m
Helm, bequeme Kletterschuhe und evtl. ein 50 m Seil, Schlingen und ein kleines Kleinkeilgrundsortiment
Keine Haken in der Route vorhanden
Einige Stelle 3-, meist aber um I-II und Gehgelände
Auf dem markierten Weg zur Kührointhütte. Von der Kührointhütte dem Weg Richtung Falzalm/Watzmannhaus ca. 15 Minuten folgen. Nach 2 Serpentinen zweigt bei P.1465m nach links ein deutlicher Steig in das Watzmannkar ab. Auf diesem aufwärts in das Kar. Weiter oben rechtshaltend auf nur mehr schwachen Steigspuren (Steinmänner) in die Senke des Watzmanngletschers. Dort kurz über Firn/Eis und steiler wieder über Geröll zum Wandfuß unterhalb des Wiederbandes. Der Einstieg befindet sich am Beginn einer markanten Rinne mit gelben Gestein.
2190 m
Von der Mittelspitze über den teilweise gesicherten Watzmanngrat nach Norden auf das Hocheck (Unterstandshütte). Weiter am markierten Weg durch die Watzmanngrube, am Watzmannhaus vorbei, hinunter zur Falzalm. Bei der Wegkreuzung (Wegweiser) rechts auf den Steig, welcher unter dem Watzmannkar zur Kührointhütte quert, von dieser weiter ins Tal.
Achtung: Bei Schneelage heikel - evtl. Leichtsteigeisen mitnehmen. Lange Alpintour, die man nur bei besten Wetter angehen sollte. Idealerweise fährt man mit dem MTB bis zur Kührointhütte.
Die hier beschriebene "Kleine Ostwand" führt vom Watzmannkar auf die Mittelspitze. Nicht zu verwechseln mit der berühmten "Großen Watzmann-Ostwand" von St. Bartholomä auf die Südspitze.
Axel Jentzsch-Rabl
Kommentare
AW: Gjaidstein-Klettersteig
Wir sind diesen Klettersteig mit unserem 9-jährigen Sohn mit 1,45m Körpergröße im August 2023 gegangen. Selbst die Höhenangst meiner Partnerin war hier kein großes Problem. Viele gehen diesen Klettersteig gänzlich ungesichert, da er mehr Steig als Klettersteig ist. Stellenweise kann er auch per Pfade umgangen werden. Die Aussicht auf den Gletscher ist sehr gut und die Kletterei für die ganze Familie geeignet.
Einige Sicherungen waren 2023 lose, eine sogar ganz aus dem Felsen gebrochen.
Hochsommer Tip: Der Weg von der Seilbahn zum Einstig in den Klettersteig ist kurz, aber im Sommer taute hier der Gletscher bei 15 Grad so stark ab, dass man eher Gummiestiefel als Bergschauhe brauchte. Wenn so warmes Wetter herrscht, empfehle ich ein zweites Paar Socken mitzunehmen, denn ich bin durchs Eis gebrochen und nasse Füße sind kein Spaß im Klettersteig.
Achtung: Für die Seilbahn muss man je nach Saison bis zu 3 Tage Tage vorher ein Zeitfenster buchen (Aufs Wetter achten!!!)! Auch die Wartezeiten vor der "Treppe ins Nichts und/oder Eispalast" können sehr lang sein. Daher reserve Zeit einkalkulieren, wobei wir problemlos schon 2h früher als gebucht mit der Seilbahn wieder hinunter fahren konnten.