Wildes Gamseck

Klettern
Leicht
(4)

Toureninfo

Winter
Diff.
Schwierigkeit 2
Absicherung
AbsicherungMittel
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 180 m  /  1100 Hm
1:30 Std.  /  6:00 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 2:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 2:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Berg:
Gamseck  (1857 m)
Charakter:

Dieser Gratanstieg ist eine der schönsten Möglichkeiten, um kletternd auf die Heukuppe zu gelangen. In ruhiger und zu unrecht selten besuchter Landschaft, ist das Klettererlebnis fast doppelt so schön. Die Route verläuft meist im Bereich des Grates und hat nur 3 Stellen die den ersten Schwierigkeitsgrad überschreiten. Der Anstieg ist durchgehend rot markiert und hat nach der Schlüsselstelle sogar einen Klebebohrhaken. Im Winter (wie auf den Fotos zu sehen) stellt die Route ein ernstzunehmendes, alpines Unternehmen dar und sollte nur von Leuten gemacht werden, die schon Erfahrung mit Winterklettereien haben. (Vorsicht im Winter: Lawinensituation genau berücksichtigen).

Genaue Routenbeschreibung:

siehe Topo!

Erstbegeher / Erstbesteiger:

E.G.Lammer und F. Leeder

Seillänge: 

1 x 50 m

Expressschlingen: 

3

Klemmkeile: 

Grundsortiment

Ausrüstung:

Einfachseil, Bandschlingen, 3 Expressschlingen und ein KK-Grundsortiment. Im Winter braucht man/frau komplette Eisausrüstung, meist auch Pickel und Steigeisen, sowie ein LVS-Gerät!

Zustieg zur Wand:

Vom Parkplatz am Ende der Fahrmöglichkeit im Altenbergtal führt ein markierter Weg in Richtung Nasskamm. Auf diesem angelangt, zweigt man rechts Richtung Gamsecker-Hütte (privat, nicht bewirtschaftet) ab. Nun weiter, eine Wiesenrinne hinauf, bis man auf einen Sattel kommt (flache Wiese). Nun verlässt man linkshaltend den Gamsecksteig und folgt dem Grat bis zum Einstieg. (Tafel und rotem Pfeil)

Höhe Einstieg: 

1600 m

Abstieg:

Am besten über den Gamsecksteig, (B) ein netter Klettersteig, der ca. 350 m rechts vom Einstieg beginnt. (Tafel und Markierung).

Kartenmaterial:

ÖK Nr. 104 Mürzzuschlag, F&B WK Nr. 022 Semmering-Rax-Schneeberg, Kompass Nr. 210 Wiener Hausberge

Infostand: 

25.05.2004

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (15)

Kommentare

10.06.2025 - 15:21

AW: Braunwald - Klettersteig

Nach erneuter Begehung des Klettersteigs (diesmal mit kompletter D/E-Route) noch ein paar neue Erkenntnisse/Hinweise:

  • Die D/E-Route bei der Leiteregg ist sehr anspruchsvoll. Nur für Leute die sehr erfahren sind im Klettersteig. Dies insbesondere wegen der knackigen Kombination D>D/E>D> D/E. Die D-Stellen sind teilweise m.E. an der oberen D-Grenze, ebenso ist die erste D/E-Stelle, schon knapp an einer E drann. Meine Vermutung für die Bewertung ist, dass es nicht an Stiften und Bügeln mangelt, dennoch technisch sehr anspruchsvoll. Meine Erklärung für die Schwierigkeit ist, dass nicht immer dort die Stifte waren, wo ich sie für eine saubere Bewegung erwartet hätte. Daraus resultierte, dass ich statt den eint oder anderen Stift mir mit auf Reibung klettern geholfen habe und wo möglich das Seil zur Unterstützung nutzte. Die erste D/E-Stelle hat zudem meiner Meinung nach einen leicht unangenehmen Twist im überhängenden Stück, wobei der Körper gerne tendiert in die ungewollte Richtung zu schwenken, dem muss man mit Kraft entgegenwirken. Die zweite D/E-Stelle ist einiges entspannter als alles davor und danach wird es leicht, bei Bedarf kann nach dem massgeblichen schwierigen Teil der Route in die klassische einfache Route transferiert werden.
  • Der hintere Eggstock ist verglichen mit der Leiternegg D/E-Route etwas einfacher, aber dennoch ist die Crux erneut die lange Kombination von D>D>D/E>D. Im Unterschied zur Leiternegg kann hier "kontrollierter" geklettert werden, d.h. die Steighilfen sind mehrheitlich dort wo sie Sinn machen und erwartet werden und mit Konzentration, Fokus und Kraft gut machbar. Die D/E-Passage ist ein Überhang der fast ausschliesslich mit Stiften und nicht mit Bügeln gesichert ist, was natürlich den Komfort schmälert und ein Einrasten der Rastschlaufe nicht möglich macht. Man klettert also ein gutes anstrengendes Stück am Band. Wenn man von unten die Route anschaut, erkennt man nicht, wie knackig diese Stelle tatsächlich ist. Hinzukommt, dass bei dieser Schlüsselstelle ein sehr grosser Abstand zwischen den Fallsicherungen ist. Dort will man definitiv nie und nimmer fallen, denn die Kräfte welche einwirken würden, wären durch die Distanz massiv und will man sich nicht ausmalen. Da könnte es durchaus Sinn machen, das besser abzusichern, bevor etwas passiert. Der Vorteil an der Route, sie ist relativ kurz und rasch überstanden. Die C und C/D stellen sind m.E. ok bewertet, aber nicht vergleichbar mit den C-Stellen am Leiteregg und vorderen Eggstock - das sollte einem klar sein. Für mich haben die klassischen Routen vorne eigentlich keine C-Stellen.
  • Abschliessend noch etwas was mir aufgefallen ist: Viele Leute (darunter auch solche die zum ersten Mal im Klettersteig sind) überlegen sich, statt den Abstieg vom mittleren Eggstock, den hinteren Eggstock in Angriff zu nehmen, da anscheinend der Abstieg schneller ist. Zwei Mal einfach nein. Bevor die D/E-Routen im Braunwald in Betracht gezogen werden, sollte man sich an die Schwierigkeit an anderen Klettersteigen herantasten, denn auf der klassischen Route ist keine nur annähernd vergleichbare Schwierigkeit. Ich empfehle zum Beispiel immer gerne den Zittergrad in Engelberg, um sich mal kurz mit C/D vertraut zu machen, dort kann man auch einen Überhang üben. Dann ein paar D-Steige. Ich empfehle sogar ein E-Steig, da ich schon E-Steige gemacht habe, die weniger Anspruchsvoll waren, weil die Kombination einfach weniger heftig ist. Weiters ist der Abstieg kaum schneller (persönliche Ausnahme gibt es immer), denn der hintere Teil wird über ein Weiss-Blau-Weiss Weg abgestiegen und muss einiges ausholen, damit man wieder runter kommt. Auch das ist nichts für Anfänger, sondern für geübte Berggeher/innen - ein Berg birgt mehr gefahren als man denkt, das hört beim Klettern nicht auf. Besonders beim Abstieg passieren die meisten Unfälle. In den meisten Fällen ist der Abstieg länger als über den Klettersteig, aber für geübt ohne Probleme machbar. Zudem optisch wunderschön. Fazit: Bist du nicht regelmässig im Klettersteig in der Schwierigkeit D, dann ist der hintere Eggstock erstens, keine Abkürzung und zweitens, keine die Du nehmen solltest. Der Normalabstieg ist etwas mühsam, aber safe.
02.06.2025 - 12:58

AW: Braunwald - Klettersteig

Eigentlich immer wieder ein gutes Ziel, da die Landschaft wie auch der Berg wunderschön sind. Ist aber tendenziell sehr gut besucht, insbesondere bei Leiteregg kommt es gerne zu langen Schlangen im Berg, über die Eggstöcke wird es etwas entspannter. Insbesondere der Hintere Eggstock wird verhältnismässig nicht viel begangen. Wenn es die Fähigkeiten zulassen, empfehle ich sehr geübten Klettersteiger/innen den Hinteren Eggstock unbedingt mitzunehmen. Er ist anspruchsvoll und ausgesetzt, aber auch gleichzeitig das Highlight. Aber Achtung, wo D/E draufsteht ist auch effektiv D/E anzutreffen. Der normale Abstieg über den mittleren Eggstock ist eher mühselig, insbesondere vor und in der Doppelleiter, das macht in die "verkehrte Richtung" wenig Spass.

09.09.2020 - 07:24

AW: Braunwald - Klettersteig

Einige Ergänzungen, Tour gemacht am 05.09.2020:

- Über die Leiteregg steigen momentan noch wenige Personen, daher waren wir dort ohne Staus 20-30 Min. schneller als über den enorm beliebten Vorder Eggstock (allein in Teil 1!). Die neue Leiteregg Variante ist übrigens klasse - weniger luftig, aber insgesamt technisch anstrengender als der Hintere Eggstock. Hat auch eine kurze 2-Seil-Brücke (in der Topo nicht erwähnt).

- In Teil 2 Mittlerer Eggstock gibt es leider kein derartiges "Entkommen", man steht hier im Dauerstau. Die Aussage, dass der Hintere Eggstock "nur von wenigen gemacht" wird, traf bei uns nicht zu, auch dort gab es deutliche Staubildung.

- Zeitlich haben wir vergessen einzuberechnen, dass die Anfahrt mit der Standseilbahn von Linthal nach Braunwald, dann kurzer Fussmarsch durch Braunwald und Weiterfahrt per Luftseilbahn auf die Gumen Bergstation insgesamt knapp eine Stunde dauert (und hinab dasselbe). Von dort aus dann der beschriebene Zustieg von weiteren 45 Minuten auf den Gumengrat. Fahrplan etc. gibt es hier: www.braunwald.ch

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