Kaiserjäger Klettersteig
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Sehr wilde und wenig bekannte Steiganlage auf der Rückseite der Marmolada. Der Steig verläuft entlang der früheren Frontlinie und wurde ursprünglich von den Kaiserjägern im Ersten Weltkrieg errichtet. Wie mutig die Soldaten damals waren wird einem beim ersten, sehr schweren Überhangsstück bewusst, in diesem - aber auch oben in der langen Plattenpassage - wird dem Begeher alles abverlangt. Kurz vor dem höchsten Punkt des schönen Aussichtsgipfels kommen noch ein paar unangenehme Schrofenpassagen. Der Abstiegsweg ist leicht und führt an alten Stellungen vorbei. Die Steiganlage wurde 1996 neu versichert, es sind aber noch viele der von den Soldaten angebrachten Versicherungen vorhanden - kaum zu glauben, dass damals schon solch kühne Steiganlagen geklettert wurden.
Von der alten Stellungshöhle zuerst durch eine spaltartige Ver schneidung (C) auf einen Absatz (B) und dann leicht ansteigend queren. Sehr steil (D) wird es zu Beginn eines Kamins (C). Mitten im Kamin kommt die Schlüsselstelle des Steiges, eine überhängende, kraftraubende Wandstelle (D/E), danach wieder leichter bis zum Ende des Kamins (C), bei einem brüchigen Kessel. Am rechten Rand des Kessels (C und A) aufwärts zu einer weiteren Steilpassage (C/D). Nach dieser wird das Gelände etwas leichter (C und B) und man erreicht über eine kurze alte Leiter ein großes Schuttband (guter Rastpunkt, den man nutzen sollte). Vom Schuttband steigt man in die lange Plattenpassage ein, es folgt eine leichte Kletterei (B) bis zu einer kurzen, sehr steilen Steilstufe (C/D) in der Plattenmitte. Dann auf einen Absatz, auf dem man leicht (A) zur nächsten Steilpassage (C/D) quert. Danach erreicht man eine lange, aber leichte Querung (B und A), die um die Kante führt. Auf dem folgenden Grat über kurze Aufschwünge (B und kurz C) zum Ende der Versicherungen auf einem großen Absatz unterhalb des Gipfels (verfallene Stellungen) und über sehr brüchige Schrofen (kurz 1-, heikle aber nur kurze Kletterei) hinauf zum Gipfel des freistehenden Col Ombert (2670 m) mit dem Kreuz.
Komplettes Klettersteig-Set und Helm, für schwächere Geher ein kurzes Sicherungsseil.
Vom Parkplatz auf gut markiertem Weg über schöne Almwiesen hinauf zum Passo di San Nicolo. Vorbei am Rif. P.so San Nicolo folgt man südöstlich dem sandigen Kamm und gelangt auf Steigspuren zum Einstieg bei einer aus dem Fels gehauenen Höhle (alte Stellungen).
2400 m
Vom Gipfelkreuz hinunter zur Forcella Pasche (2502 m), wo man auf die Südseite wechselt und auf dem markierten Weg wieder ins Val di San Nicolo absteigt. Man kann beim Abstieg in der ersten Senke (große Steine) zu einer alten Kriegsstellung aufsteigen und hinter dieser auf die Südseite wechseln - damit spart man etwas Zeit und kann noch ein paar alte Stellungen besichtigen.
Tabacco WK 06, Marmolada; Kompass WK 55, Cortina d‘Ampezzo
Relativ unbekanntes, sehr schweres Klettersteig-Ziel, das vor allem landschaftlich und historisch einiges zu bieten hat. Der Steig hat etliche brüchige Abschnitte - wenn mehrere Kletterer in der Wand sind, ist auf Steinschlag zu achten!
Achtung: Das Val di San Nicolo in der Sommersaison (normalerweise ab Mitte/Ende Juni bis Anfang/Mitte Oktober) für private Fahrzeuge gesperrt. Parkplatz beim Weiler Vidor am Taleingang, es wird ein Shuttlebus angeboten, welcher nicht bis ganz nach hinten ins Tal fährt. Bis zum ursprünglichen Ausgangspunkt müssen in der Sommersaison weitere 30 Minute eingeplant werden. Alternativ kann auch von Canazei-Alba die Seilbahn zum Ciampac benutzen und von der Bergstation in ca. 90 Minuten der Einstieg gehen. Abstieg dann entweder wieder zurück zu Ciampac oder via Refugio Contrin nach Canazei-Alba.
01.08.2015
Axel Jentzsch-Rabl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der Brennerautobahn bis nach Bozen Nord. Durch das Eggental und über den Karerpass ins Val di Fassa bis nach Pozza di Fassa und dort ins Val di San Nicolo abzweigen. Dann bis zum Ende der Fahrmöglichkeit nach Sauc. Am Ende ist die Straße sehr schlecht. Parkplatz auf ca. 1900 m bei einem Denkmal.
Pozza di Fassa - 1320 m
Wanderparkplatz beim Denkmal im Val San Nicolo - 1900 m
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