Via ferrata Bepi Zac

Klettersteig
Mittel
(1)

Toureninfo

Bei einem der Stellungsstollen.
Diff.
Schwierigkeit C/D
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 870 Hm  /  1670 Hm
4:30 Std.  /  9:00 Std.
Absicherung
AbsicherungGut
AusrichtungSüdwest
AusrichtungSüdwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 2:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 2:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Gebirge:
Berg:
Cima dell Uomo  (3010 m)
Charakter:

Auf dem ca. 2,9 km langen Kamm der Costabella folgt diese historisch wertvolle Ferrata alten Kriegssteigen aus dem Ersten Weltkrieg. Diese Tour wird trotz der schönen Aussicht nur selten begangen, womöglich weil die Klettersteigelemente klar im Hintergrund stehen und das Geschichtliche im Vordergrund. So befindet sich zum Beispiel am Ende von Teil 1 in einem ausgehöhlten Felsenturm ein kleines Museum, das, wie die dunklen Stollen welche begangen werden und die verfallenen Kriegsstellungen an die Schrecken des Krieges erinnert. Im zweiten Teil des Klettersteiges, welcher gut saniert wurde finden sich dann aber auch kurze, knackige Seilstücke und erfahrene Alpinisten können auch noch den Gipfel eines anspruchsvollen Dreitausenders besteigen. 

Genaue Routenbeschreibung:

Teil 1 (B): Vom Einstieg mit geringer Schwierigkeit (A) über Schrofen zur Picol Laste (2697 m) aufsteigen. Im Auf und Ab (meist Gehgelände, Bandsysteme im Wechsel mit Schuttpassagen) und durch einen Stollen steigt man zur Gran Laste (2716 m) hinüber. Durch einen weiteren Stollen und auf die Nordseite zu einer Steilstufe (B) queren. Im Gehgelände zu einem Zackengrat (A), und auf diesem bzw. knapp unterhalb (Holzleitern) neuerlich ins Gehgelände. Zuletzt durch eine Rinne auf die Cima de Campagnacia (2737 m) und zum Sattel Banc de la Campagnacia absteigen (dort Fluchtmöglichkeit Richtung Süden). Im Gehgelände (Stollen) auf die Cima de Costabella (2762 m) und zu einer Holzleiter absteigen. Über die steilere Leiter (A/B) auf den Grat (A/B), durch einen Stollen (Gehgelände) und über eine Rampe (A/B) ins Gehgelände absteigen. Dort besteht eine Abstiegsmöglichkeit ins Val San Nicoló. Links des Kamms zu einem markanten Turm (links Umgehungsmöglichkeit, die in eine Scharte hinter dem Turm führt). In diesem Felsturm (ehemalige Bunkeranlage) befindet sich ein kleines Kriegsmuseum, man erreicht es über eine Rampe (A/B) und gelangt schlussendlich von einer kleinen Scharte über eine kleine Holzbrücke direkt in den Turm. Von der Scharte auf einer Rampe (A bis A/B) zu einem Stollen (A) und weiter über zwei Holztreppen (A) zur Forc. Ciadin (Wegweiser; markierte Abstiegsmöglichkeit auf dem Weg 637b hinunter zum Passo San Pellegrino).

Teil 2 (C/D): Von der Forc. Ciadin auf einem Band (kurze Stellen A, A/B) zu einer Steilstufe. In einer glatten Verschneidung (B/C) klettert man zu einer Platte (C) und erreicht eine Scharte. Im Gehgelände steigt man auf die Punta de la Valate. Nach dem Abstieg trifft man auf einige Felsnadeln, von denen die eindrucksvollste „Torre California“ genannt wird. Nach einem Band erreicht man Seilsicherungen. Gestuft aufwärts (Stellen bis B) gelangt man in die Forc. Uomo mit einem kleinen Unterstand (toller Blick zur Sellagruppe). Kurz absteigen, dann zweigt links der alpine Steig (ohne Seilsicherungen, nur wenige Stifte u. Klammern) zur Cima dell Uomo ab.

Sent. alpinistica Cima dell Uomo (B u. 1+; plus 180 Hm; 1 ¼ Std.): Rampenartig rechtshaltend hoch zu einer Klammernstelle (B), weiter auf der bandartigen Rampe (Stellen bis A/B), bis man an die Kante kommt. Dann rechts der Kante im heiklen Schrofengelände hinauf (immer Steigspuren) in einen Spalt. Dort steil über eine kurze Stufe (B) und erneut auf Schutt und Schrofen zu einer Schrofenrinne (A), danach zum Gipfelkreuz. Man steigt den Aufstieg wieder genauso ab! Wer auf die Cima dell Uomo verzichtet, folgt weiter dem Band zu einer Abzweigung (Abstieg zum Passo San Pellegrino möglich), klettert danach eine Rinne ab (A/B) und gelangt auf einem Band (Stelle A) zu einem Steilstück (B/C - Vorsicht, nicht auf dem Band waagrecht weiter, man übersieht diese Steilpassage leicht). Die Steilstufe führt zu einem Spalt, dahinter steigt man in ein großes Schuttkar ab (neuerlicher Abstieg zum Passo San Pellegrino möglich). Man hält sich im Schuttkar oben und gelangt zur Seilsicherung (A), die zu einer Rampe (B/C) führt. Die Rampe wird zu einer Rinne (B/C) und zuletzt klettert man sehr steil (C/D) an einem Klemmblock vorbei. Man erreicht eine Art Scharte, auf deren Rückseite man zur Forcella d. Laghet absteigt (B).

Ausrüstung:

Komplette Klettersteigausrüstung, Helm, evtl. Stirnlampe. Für die Besteigung der Cima dell Uomo evtl. ein Sicherungsseil.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Es gibt eine Variante mit B/1+.

Zustieg zur Wand:

Vom Passo San Pellegrino auf dem Weg 604 (meist Fahrweg) durch das Schigebiet zum Passo delle Selle aufsteigen und dem Wegweiser nach rechts zum Einstieg folgen. Die alternative Bergfahrt mit dem Sessellift Costabella spart etwa 30 Minuten.

Abstieg:

Von der Forc. d. Laghet nördlich auf dem Pfad durch das Val da la Tascia. Man trifft auf den Weg 607 (dort auch Übergang zum Rif. Contrin möglich), diesem folgt man südlich bis zum Rif. Fuchiade (1972 m). Von dort weiter auf dem Wanderweg zurück zum Passo San Pellegrino. Anm.: Man kann von der Forc. d. Laghet direkt, steil südl. zum Passo San Pellegrino absteigen - sehr steiles Geröll, nur für erfahrene Alpinisten zu empfehlen.

Kartenmaterial:

Tabacco WK 06, Marmolada; Kompass WK 59, Sellagruppe; F&B, WKS 5

Bemerkungen:

Der zweite Teil (mit der Möglichkeit die Cima dell Uomo, 3010 m zu besteigen) ist deutlich anspruchsvoller als der erste Teil. Achtung: Der Aufstieg zur Cima dell Uomo ist nur klettererfahrenen Bergsteigern zu empfehlen - kein Sicherungsseil, nur ab und zu Klammern und Stifte erleichtern das Überwinden von steilen Felspassagen. Der Klettersteig lässt sich mit der Via ferrata Bruno Federspiel und Franco Gadotti sowie dem Kaiserjäger Klettersteig zu einer grandiosen, allerdings sehr langen Gratüberschreitung kombinieren. Tipp: Wer alle vier Klettersteige als Mehrtagestour verbinden möchte, stellt sein Auto am besten im hinteren Val di San Nicolo (bei einem Denkmal) ab und trampt bzw. fährt mit dem Mountainbike zum Ristorante Malga al Crocifisso. Dort steigt man über den Weg 615b zur Ferrata F. Gadotti auf. Auf der langen Tour befinden sich einige Hütten (Rifugio Vallaccia, Rifugio Passo delle Selle, Rif. Fuchiade und Rif. Contrin).

Autor: 

Axel Jentzsch-Rabl

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Von Norden: Auf der Autobahn A22 bis zur Ausfahrt Bozen Nord und weiter über den Karerpass nach Pozza di Fassa. Dort rechts abbiegen und Richtung Predazzo fahren. Durch Moèna und anschließend links auf den Passo San Pellegrino. 

Von Süden: Auf der Autobahn A22 bis zur Ausfahrt Neumarkt/Auer. Weiter auf der Staatsstraße 48 über Predazzo bis kurz vor Moèna. Dort rechts abbiegen und auf den Passo San Pellegrino - div. Parkplätze auf dem Pass.

Talort / Höhe:

Moèna  - 1184 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Passo San Pellegrino  - 1918 m

Bilder (10)

Übersicht Via ferrata Bepi Zac

Übersicht Via ferrata Bepi Zac

Auf dem Gipfel der Cima de Campagnacia.

Auf dem Gipfel der Cima de Campagnacia.

In einem der vielen Schützengräben.

In einem der vielen Schützengräben.

Auf der steilen Holztreppe.

Auf der steilen Holztreppe.

Im Museum am Ende des ersten Teiles der Route.

Im Museum am Ende des ersten Teiles der Route.

Die Stellungen der Österreicher.

Die Stellungen der Österreicher.

Bei einem der Stellungsstollen.

Bei einem der Stellungsstollen.

Schlüsselstelle vor der Forc d. Laghet.

Schlüsselstelle vor der Forc d. Laghet.

Aufstieg zum Museum im Turm.

Aufstieg zum Museum im Turm.

Auf dem Gipfel der Cima Uomo.

Auf dem Gipfel der Cima Uomo.

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